Topspiel am Kohlenberg: Martin Halbig lehnt die Favoritenrolle ab
Autor: Peter Balthasar
Fuchsstadt, Freitag, 19. August 2022
Der FC Fuchsstadt steht an der Tabellenspitze und will auch gegen den ambitionierten TSV Karlburg die Punkte behalten. Warum der TSV Münnerstadt und der FC 06 Bad Kissingen etwas unter Druck stehen.
FC Fuchsstadt - TSV Karlburg (Samstag, 16 Uhr)
Landesliga-Spielleiter Bernd Reitstetter gönnt den Fuchsstädtern (1./16) derzeit keine Verschnaufpause. Eine Woche nach dem Spitzenspiel in Haibach, das die "Füchse" nach einer grandiosen Leistung mit 4:3 gewannen, kommt es nun am Kohlenberg zum nächsten Spitzenspiel. Die Halbig-Schützlinge empfangen mit dem TSV Karlburg (3./14) einen unmittelbaren Verfolger. "Ich erwarte nicht nur wegen der aktuellen Tabellensituation beider Mannschaften einen heißen Kampf, die Begegnung hat für beide Teams aufgrund der geografischen Nähe auch Derby-Charakter", so FC-Coach Martin Halbig. Es geht also nicht nur um drei wichtige Punkte vor sicherlich großer Kulisse. "Karlburg bringt immer viele Fans mit", es geht auch ums Prestige. Von einer Favoritenrolle seiner Mannen, die das einzig ungeschlagene Team der Liga stellen, will der Trainer in dieser Saisonphase nichts wissen, "weil die Karlburger über einen erfahren Kader verfügen und die Rückkehr in die Bayernliga anstreben, der man in der vergangenen Saison noch angehörte".
"Solche Ambitionen haben wir nicht"
"Solche Ambitionen haben wir nicht", widerspricht Halbig allen entsprechenden Gerüchten, "wir sind ein Dorfverein, uns genügt die Rolle als Hecht im Karpfenteich mit dem Dauerziel: Klassenerhalt". Letzteres sollte bei Konservierung der aktuellen Form der rot-schwarzen Akteure zu schaffen sein, "doch ich kann von Woche zu Woche nur warnen, die Liga ist ausgeglichen, ich verweise nur auf die letztwöchige 0:2-Heimniederlage des Tabellenführers FT Schweinfurt gegen den in der Abstiegszone angesiedelten SV Vatan Spor". Es wird also ein weiteres konzentriertes Auftreten der Einheimischen notwendig sein, vor allem ist gegen den Gast vom Main mit seinem erst 35-jährigen Trainer Markus Köhler Kaltschnäuzigkeit im Abschluss gefragt. Denn die TSVler haben in ihren sieben bisherigen Begegnungen erst fünf Gegentreffer kassiert, die bisher einzige Niederlage (1:2) fingen sie sich beim Mitabsteiger ASV Rimpar ein. Die Innenverteidigung mit Kapitän Marvin Schramm steht sehr stabil, im Angriff sind Sebastian Fries (5 Saisontreffer) und sein Pendant Marco Holzmann (4) ein Gefahrenherd.
Die letzten beiden Auftritte der Maindörfler beweisen die Defensiv- und Offensivstärke, nach dem 4:0-Erfolg in Lengfeld wurden vor acht Tagen die spielerisch sicher nicht schlechten Lichtenfelser mit dem selben Ergebnis nach Hause geschickt. Mit welcher Taktik die Heimelf die Auseinandersetzung angeht, wurde natürlich nicht verraten, dürfte aber wie immer lauten: Hinten kompakt stehen und vorne die Spitzen Yannick Pragmann, der die Liga-Torjägerliste mit sieben Treffern anführt, und Dominik Halbig in Schussposition bringen. Personell wird sich beim Tabellenführer nichts ändern, ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Michael Emmer aus beruflichen Gründen.
TSV Münnerstadt - SV Rapid Ebelsbach (Samstag, 17 Uhr)
In ihrem vierten Saisonspiel treffen die Münnerstädter (10./3) zum dritten Mal auf einen Aufsteiger, wobei der Gast aus Ebelsbach (16./0) als das schwächste Team dieses Trios einzuschätzen ist. Denn der Tabellenzweite der Vorsaison der Schweinfurter Kreisliga 2 kam eher wie die Jungfrau zum Kind in die Bezirksliga, weil der Rapid-Elf nur der Sprung in die höhere Liga gelang durch den Rückzug des FC Sand II. Obwohl die Schützlinge von Rico Geiling, der in den vergangenen Jahren beim Landesligisten FT Schweinfurt aktiv am Ball war, noch auf den ersten Punktgewinn warten und bei einem Torverhältnis von 3:15 sowohl Schwächen in der Defensive wie auch Offensive zeigten, warnt TSV-Co-Trainer Simon Snaschel vor dem Gegner. "Ich habe diesen in der Relegation besichtigt, es stehen Spieler im Kader, die man nicht unterschätzen darf". Zu nennen wären da die Sturmspitze Sascha Brix und der Mittelfeldakteur Luca Hornung, aber ansonsten gab es wenige Spieler, die furchteinflößend auftraten. "Aber wir müssen, um den zweiten Heimsieg zu feiern, das Match konzentriert angehen, wobei die Leistung vor acht Tagen, als wir trotz der 3:4-Niederlage in Forst formverbessert agierten, optimistisch stimmt", so Snaschel. In personeller Hinsicht hat sich bei der Mikolaj-Elf wenig getan, es fehlen weiterhin die langzeitverletzten Snaschel und Lucas Fleischmann wie auch die an Patellabeschwerden leidenden Sebastian Köhler und Niklas Markart.