Große Erwartungen in die Saison
Autor: Sebastian Schmitt
LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 21. Sept. 2022
Die Bastionen Bad Brückenau, Hammelburg und Garitz/Nüdlingen sind mit Damen-Teams in der höchsten unterfränkischen Liga vertreten. Emotionale Derbys stehen an. Nüdlingens Herren arbeiten mit Münnerstadt zusammen.
Im Handball haben mittlerweile die Frauen im Landkreis Bad Kissingen das Zepter endgültig an sich gerissen. Und das ist durchaus vielversprechend: Knisternde Derbystimmung ist in der neuen Saison in der Bezirksoberliga der Handballerinnen mehrfach garantiert, denn die Garitzerinnen und Nüdlingerinnen haben genauso das Spielrecht in der höchsten unterfränkischen Spielklasse wie die FClerinnen aus Bad Brückenau und der TV/DJK Hammelburg.
Das Traditionsduell SG Garitz/Nüdlingen gegen FC Bad Brückenau gehört zu den emotionsgeladensten Derbys im regionalen Handball. Bei den Männern gibt es nach dem Abstieg der FCler in die Bezirksliga kein Team mehr aus dem Landkreis, das für die Bezirksoberliga qualifiziert wäre.
Ein paar Teams in der Region sind auch infolge der Corona-Krise von der Bildfläche verschwunden, zum Beispiel die Zweitvertretung der Bad Brückenauer FC-Herren, die in der zurückliegenden Saison mit allerkleinstem Kader außer Konkurrenz in der Bezirksklasse angetreten war. Mittlerweile reicht der Kader nicht mehr für zwei separate Herren-Teams im regulären Spielbetrieb.
Nur vom Namen her keine SG
Bei den Frauen hatten die jeweiligen Reserven schon vor einiger Zeit mangels Personal die Segel streichen müssen. So geschehen in Bad Brückenau, aber auch bei der SG Garitz/Nüdlingen, die zuletzt vom Verletzungspech verfolgt schien.
Die wohl größte Neuerung für die bevorstehende Saison gibt es bei der DJK Nüdlingen. Offiziell ist das Team zwar noch nicht als Spielgemeinschaft mit dem TSV Münnerstadt unterwegs, aber das liegt nur daran, dass eine namenstechnische Umwandlung in eine SG nach Ablauf der Meldefrist nicht möglich ist. "Das holen wir definitiv nach und treten in der nächsten Saison offiziell als Spielgemeinschaft an", erklärt Kreisläufer Jonathan Kaim. "Vorerst gehen wir weiterhin als DJK Nüdlingen an den Start. Das war leider aufgrund des Ablaufs der Meldefrist nicht anders zu regeln."
Immerhin gut die Hälfte des 22-köpfigen Herrenkaders kommt aus Münnerstadt, was den Nüdlingern berechtigte Hoffnung für die Zukunft macht. "Die Münnerstädter hatten großes Interesse, dass der Handballsport wiederbelebt wird. Und für uns ist der Verein schon räumlich gesehen der ideale Partner."
Die Heim-Spiele werden künftig auf die Standorte Nüdlingen und Münnerstadt verteilt. Die Zusammenarbeit ist langfristig ausgelegt, um den Herren-Handball im östlichen Landkreis möglichst über weitere Jahre zu sichern. "Leider sind nicht mehr viele Mannschaften im Landkreis Bad Kissingen übrig, daher haben wir eine Lösung gefunden, die auch verhindern soll, dass junge Handballer beim Wechsel in den Herren-Bereich zum Beispiel in Nachbarlandkreise abwandern", so Kaim.