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Jubel beim SV Römershag


Autor: Peter Balthasar

Thulba, Sonntag, 28. Mai 2017

Erlösung in letzter Sekunde: Christoph Schwarz gelingt der Siegtreffer, Römershag steigt auf. Burghausen/Windheim muss den Gang in die A-Klasse antreten.
Erlösend muss sich das 1:0 über Burghausen/Windheim für Römershag bei hohen Temperaturen anfühlen. Der SV steigt damit in der letzten Spielsekunde vor der Verlängerung in die Kreisklasse auf. Fotos: Hopf


DJK Burghausen/Windheim - SV Römershag 0:1 (0:0). Tor: Christoph Schwarz (90.+2).
Jubel in Römershag, Tristesse in Burghausen und Windheim. In einer niveauarmen Partie, die über die ganze Spielzeit wenig bis nichts mit Kreisklassenfußball zu tun hatte, setzte sich in quasi letzter Sekunde der bisherige A-Klassisten-Zweite durch. Die meisten der 333 Zuschauer sahen dies bei tropischen Temperaturen als Erlösung an, denn Hoffnung auf Besserung in einer Verlängerung war nicht gegeben. "Das war ein ganz maues Spiel", meinte nicht nur der Haarder Torhüter Peter Haupt kurz nach dem Abpfiff, ein ziemlich enttäuschter DJK-Coach Mirko Kleinhenz konnte dem nur zustimmen. "Wir haben uns einfach zu wenige und klare Tormöglichkeiten erarbeitet", lautete seine Kurz-Analyse schweißgebadet nach einer Begegnung, die Schiedsrichter Sven Thoma (Oberstreu) zu keinem Zeitpunkt forderte. SV-Coach Leo Benz, noch einer der auffälligeren Spieler auf dem Platz, gab in biernassem Trikot auch nur ein kurzes Statement ab: "Ich glaube, wir waren die engagiertere Mannschaft und hatten auch die Mehrzahl der guten Torchancen."

So lief SV-Abteilungsleiter Christoph Schwarz in der 12. Minute allein auf DJK-Keeper Yannick Kriener zu, doch der verkürzte den Winkel. Die Kleinhenz-Elf bemühte sich zwar ebenfalls um den Führungstreffer - "weil es sich bei dieser Hitze mit Führung im Rücken leichter spielen lässt", so der DJK-Coach - der allerdings viel Stückwerk im Spielaufbau seiner Mannschaft konstatieren musste. Zusammen mit Johannes Hein lauerte er auf Konter, doch die dafür notwendigen Pässe kamen nicht an. Der Außenseiter verhedderte sich aber auch zu meist im Kontrahenten, die dickste und letzte Möglichkeit zur SV-Führung vor dem Seitenwechsel hatte Sergej Schill auf dem Fuß.


Spielerisch ungenügend

Nach einer undurchsichtigen Aktion im DJK-Sechzehner, die Verteidiger brachten trotz mehrerer Versuche das Leder nicht aus der Gefahrenzone, tunnelte Schill den herausstürzenden Kriener. Doch die dahinkullernde Kugel wurde von Christian Nöth noch rechtzeitig vor der Torlinie ins Seitenaus befördert. "Das war noch nicht viel", kommentierte der Ex-DJK-Vorsitzende Thomas Reuß die erste Halbzeit. Er und die anderen Zuschauer waren da noch von einer spielerisch besseren zweiten Hälfte überzeugt. Die Akteure hielten sich in ihrem Tatendrang nicht zurück, "doch besser ist das Spiel bis jetzt nicht geworden", meinte nicht nur Thulbas Abteilungsleiter Bernd Ließ. Die DJK hatte zwar gleich nach dem Kabinengang eine vage Gelegenheit, doch nach weitem Abschlag von Yannick Kriener setzte Johannes Hein das Spielgerät unter Bedrängnis über den Kasten.


Kurzer Adrenalinkick

Wenig später beschwor der DJKler Daniel Heck eine große Gefahr herauf, allerdings für seinen eigenen Torwart. Nach einem Pass in die Beine seines Gegenspielers landete der Ball im DJK-Strafraum, doch Benz, Max Schalewski und Konstantin Bengart scheiterte binnen Sekunden jeweils am Goalie. Dieser schlug neuerlich weit in die gegnerische Hälfte ab, Kleinhenz fand allerdings in Torwart German Steile seinen Meister. Der SV-Keeper blieb auch danach recht beschäftigungslos, unplatzierte Schüsse sowie unkonzentriert getretene Freistöße sorgten für keine Adrenalinerhöhung.

Drei Minuten vor dem Abpfiff kam es zu einer kitzligen Situation im SV-Strafraum, als Kleinhenz im Zweikampf zu Boden ging. Der Unparteiische sah dabei keine unfaire Attacke. Die schwachen Elfer-Rufe an der Außenlinie dürften eher von neutralen Zuschauern gekommen sein, die auf eine Entscheidung in der regulären Spielzeit hofften. Da von Seiten der DJK-Spieler keine Proteste kamen, dürfte der Referee mit seinem Nicht-Pfiff richtig gelegen haben. Er tat es auch kurz darauf, als er die Akteure zur Mittellinie bat. Die Benz-Schützlinge trugen noch einen Angriff über die rechte Seite vor, die Hereingabe des eingewechselten Max Bengart konnte Kriener nur zur Mitte abwehren. Dort griffen drei DJK-Verteidiger nicht ein, was Christoph Schwarz einen Schuss aus der Drehung ermöglichte.

Für Leo Benz ist der Aufstieg ein erfolgreicher Abschluss seiner Trainertätigkeit beim SV, "die mir immer Spaß gemacht hat". Für seinen Kollegen Kleinhenz ein unbefriedigender Abschluss: "So wollte ich natürlich nicht aufhören, aber die schwierige personelle Situation während der Runde mit vielen Verletzten und schwacher Trainingsbeteiligung war nervenaufreibend."
Burghausen/Windheim: Kriener - Schmitt, C. Nöth, T. Nöth, Heck - Schmitt, Kühnlein, Sasin, O. Beck - Kleinhenz, J. Hein.
Römershag: Steile - Schönstein, Mun, Reichhardt, Ermisch - Melser, Benz, K. Bengart, Schill - Schalewski, Schwarz. Rückwechselspieler: M. Bengart.