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FC Schweinfurt 05: Gerd Klaus gibt den Mahner


Autor: Simon Snaschel

Schweinfurt, Freitag, 18. August 2017

Der Trainer des FC 05 sieht vor dem schweren Franken-Derby in Bayreuth auch mentale Herausforderungen für seine vom Pokal euphorisierte Elf.
FC-05-Trainer Gerd Klaus. Foto2Press/Frank Scheuring.


SpVgg Bayreuth - FC 05 Schweinfurt (Sanstag, 14 Uhr)
Mensch, war das eine emotionale Angelegenheit am vorigen Sonntag. Gut 5000 Zuschauer im Willy-Sachs-Stadion, DFB-Pokal. Und dann dieses Spiel. Dieses 2:1 des FC 05 Schweinfurt (3./12) gegen den Zweitligisten Sandhausen, dieser Einzug in die zweite Runde. "Natürlich haben wir etwas erreicht", sonnt sich der Trainer ein ganz klein bisschen im Erfolg. Dass man just in dem aber die meisten Fehler macht, ist auch Gerd Klaus nicht entgangen: "Es ist ein ganz schmaler Grat, das habe ich auch der Mannschaft gesagt."

Natürlich sei etwas Euphorie da bei den 05ern, mit Recht. Dennoch: "Als die Kickers zweimal weitergekommen sind, haben sie beide Male das nächste Ligaspiel verloren. Das geht vielen kleineren Mannschaften so, dass sie nach so einem Spiel versagen. Ich bin gespannt, wie die Jungs das Spiel angehen und annehmen. Ich kann nur warnen, aber wenn du nicht bereit für so ein Spiel bist, kann man sagen was man will." Hoppla, deutliche Klaus'sche Worte. Der FC 05 wirkt sehr fokussiert dieser Tage, wohlwissend um die Chance, die Euphoriewelle durch Erfolge im Liga-Alltag weiter zu reiten.

Einfach wird das nicht, schon gar nicht in Bayreuth (6./10). "Da kommt Einiges auf uns zu", sagt Klaus. "Ich habe zwei, drei Spiele gesehen, die spielen einen sehr guten Fußball. Eine super Mannschaft, für mich ein kleiner Geheimfavorit, auch wenn es für ganz vorne nicht reichen wird." Besonders die Neuverpflichtungen der Oberfranken haben es Klaus angetan: Ivan Knezevic hat in sechs Spielen schon viermal getroffen, den Ex-Nürnberger hätten die 05er vor der Saison gerne ins Sachs-Stadion gelotst. Sturmpartner Patrick Hobsch, Sohn des ehemaligen Profis Bernd, kam aus Seligenporten und hat auch schon dreimal für den neuen Arbeitgeber, bei dem bislang der Ex-Schweinfurter Johannes Golla gesetzt war, eingenetzt.

"Das sind Spiele, in denen viele Mannschaften Federn lassen", sagt Klaus. Nicht zu Unrecht, wenngleich die Bayreuther nach dem Traumstart mit drei Siegen zuletzt etwas nachgelassen und aus den jüngsten Partien gegen Fürth, Unterföhring und Seligenporten nur noch einen Punkt geholt haben. "Wenn du schon in München verlierst, musst du eben dort Extrapunkte holen. Solche Spiele sind extrem wichtig", sagt Gerd Klaus, dessen 05er nach vier Siegen in den ersten vier Spielen ja - bei allem Pokaljubel schon fast vergessen - das letzte Ligaspiel bei der Bayern-Reserve mit 1:2 verloren haben. Die Stimmung hat der FC 05 sich davon nicht vermiesen lassen unter der Woche. "Es waren schon alle sehr locker drauf. Wir hatten eine Regenerationswoche, die hätten wir aber auch gemacht, wenn wir gegen Sandhausen 0:12 verloren hätten", verlässt Klaus sich bei der Trainingssteuerung gerne auf die Physio-Abteilung um Christian Hasler und Peter Hofmann. Wehwehchen habe keiner vom Pokalerfolg davongetragen: "Alle Mann sind topfit." Entsprechend vertraut Klaus der eingespielten Stammformation: "Vom Gefühl her möchte ich auch jetzt auf diese Mannschaft setzen. Für mich ist es interessant, wie die Jungs das Ganze vom Kopf her verkraften, ich bin gespannt auf die Reaktion. Da will ich gar nicht jonglieren oder rumeiern." Rotation dürfte es so eher beim Pokalspiel am Dienstag (18 Uhr) beim Bayernligisten TSV Aubstadt geben.

Zwischen den beiden Partien steht für die 05er am Sonntagabend ein weiterer spannender Termin an: Die Auslosung für die zweite DFB-Pokal-Runde. Die Mannschaft wird die Ziehung im Rahmen der Sportschau gemeinsam in der Schweinfurter Innenstadt verfolgen, dort trifft man sich auf Wunsch der ARD im Restaurant "Aposto" und wird dort ab 18 Uhr auf seinen zweiten Pokalgegner warten. Vielleicht gibt es dann ja gleich doppelt Grund zum Feiern.