Genickschlag für den FC 05 in der Nachspielzeit
Autor: Jürgen Schmitt
Schweinfurt, Dienstag, 10. März 2015
Wie im Hinspiel verlieren die Schweinfurter mit 0:1 gegen Burghausen. Bastian Lunz muss vorzeitig zum Duschen. Nur knapp über 2000 Fans im Stadion.
FC 05 Schweinfurt - Wacker Burghausen 0:1 (0:0). Tor: 0:1 Daniel Jais (90. + 2). Gelb-rot: Lunz (84., Schweinfurt).
Regenschauer am Nachmittag und die Live-Übertragung auf Sport1 - weder der freie Eintritt auf den Stehplätzen noch die Flutlicht-Atmosphäre hatten die Massen ins Willy-Sachs-Stadion locken können. Zumindest das Drumrum mit (importierter) elektronischer Werbebande, TV-Moderator Jörg Dahlmann und allerhand Medien-Hightech erinnerte an selige Zweitliga-Zeiten. Und natürlich die Anwesenheit des ehemaligen FC-Goalgetters Ermin Melunovic, der beim letzten Live-Spiel des FC 05 in der 2. Bundesliga alle Treffer erzielt hatte beim 4:2-Sieg über den LR Ahlen. 14 Jahre liegt diese Sternstunde im Schweinfurter Fußball bereits zurück.
Nach der unerquicklichen 0:3-Niederlage beim SV Schalding-Heining, zeitgleich hatten die Burghäuser unfreiwillig Pause nach dem Spielausfall in Memmingen, war auf grünweißer Seite natürlich Wiedergutmachung angesagt, die wieder ohne Abwehrchef Johannes Bechmann (verletzt) und Stürmer Marino Müller (krank) gelingen sollte. Die erste Offensivaktion ging auf das Konto von Tom Jäckel, dessem Kopfball freilich Schwung und Präzision fehlten. Ein Trend entwickelte sich daraus nicht, die Partie auf schwierig-schmierigem Untergrund war zwar umkämpft, spielerisch aber fad. Allenfalls als Halb-Chance zu bewerten ist der Abschluss von Abedin Krasniqi, den FC-Innenverteidiger Manuel Müller zur Ecke blockte (25.). Jäckel hatte in Minute 35 zwar seinen Körper gut eingesetzt, beim Schuss vor SV-Keeper Alexander Eiban aber weniger elegant ausgesehen. Kein Verwöhn-Aroma für die 2143 Zuschauer also, darunter, trotz der 350 Kilometer Entfernung, 50 Wacker-Fans.
Mit 0:1 hatten die Schweinfurter das Hinspiel in der Nachspielzeit und durch ein Strafstoßtor verloren, das Match seinerzeit zu Neunt beenden müssen nach zwei Platzverweisen. Das erste Tor gegen den Drittliga-Absteiger hätte Michael Kraus unmittelbar nach der Pause erzielen können, der eine Hereingabe von Simon Häcker nur um eine Fußbreite verfehlte. Unverändert waren die Grün-Weißen aus der Kabine gekommen, die bis dato ja nicht schlecht gespielt hatten gegen die Elf von Ex-Profi Uwe Wolf. Und die auf dem Chancen-Zettel nachlegten mit den Schüssen von Bastian Lunz und Steffen Krautschneider sowie dem Seitfallzieher-Versuch von Tom Jäckel. Die Haare raufte sich aber Burghausens Übungsleiter, weil Duhnke das Leder tatsächlich zentral vor dem Tor über das Gehäuse löffelte - aus zwei Metern Entfernung.
Jetzt passte der Unterhaltungswert, zumal sich auf der Gegenseite Jäckel mal wieder mit dem Schädel versuchte. FC-Trainer Gerd Klaus hatte nach der Demontage vom Samstag ein anderes Gesicht seiner Mannschaft versprochen und Wort gehalten. Vor allem Kevin Fery gefiel im Mittelfeld als Antreiber und Ideengeber. Hatte aber wie seine Kollegen Glück, dass Christopher Pfeiffer nicht eingerostet war und Klasse bewies beim Volley-Pfund von Daniel Jais. Trotz der folgenden Ampelkarte gegen Bastian Lunz blieb Schweinfurt mutig mit dem von Eiban parierten Hochkaräter von Michael Kraus. Leider wiederholte sich die Geschichte des Hinspiels. In der Nachspielzeit traf Daniel Jais per Kopf. Es passte ins Bild, dass Schweinfurt tatsächlich ausglich durch den Kopfball von Andreas Bauer, aber der Schiedsrichter-Assistent (wohl zu Recht) auf Abseits entschied. Dieses Ende hatten die FC-Jungs nicht verdient.
Schweinfurt: Pfeiffer - Müller, Janz, Lunz, Pigl - Krämer, Fery, Häcker (86. Yetkin), Krautschneider (88. Bauer) - Kraus, Jäckel.