Gegen Herzogenaurach physische Grenzen ausgelotet
Autor: Jürgen Schmitt
Nüdlingen, Sonntag, 02. November 2014
Mit einem Kraftakt vermeidet die SG Garitz/Nüdlingen eine Heimniederlage gegen physisch starke Herzogenauracher.
SG Garitz/Nüdlingen - TS Herzogenaurach 21:21 (10:11).
Diese Bayernliga steht für ungehörige Spannung. Und daher gab es von den 250 Fans in der Schlossberghalle auch für einen Punkt reichlich Beifall von der Tribüne. Und die Protagonisten? Wussten das Remis nur bedingt als Erfolg einzuordnen. Weil nicht viel gefehlt hatte zum zweiten Heimerfolg der Saison. Allerdings hätten die Gäste ebenso beide Zähler mit nach Mittelfranken nehmen können angesichts einer 21:20-Führung kurz vor Spielende - und Überzahl, als Anna Kleinhenz die einzige Zweiminuten-Strafe der SG kassiert hatte.
Das diesmal prima mitgehende Publikum klatschte jetzt noch ein wenig fester, und jubelte noch ein wenig lauter, als Caro Annon zum Endstand traf. Noch einmal kam die SG in Ballbesitz, der allerdings nach einer unkonzentrierten Aktion wenige Sekunden vor Spielende wechselte.
Die Sonderbewachung wirkt
"Das war eine super Leistung der Mannschaft. Mit dem Remis bin ich zufrieden", sagte hernach SG-Trainer Harun Tucovic, dessen Team nervös begann. Aber im Spiel blieb mit starken Aktionen von Torfrau Pia Kunzmann. Natürlich war das Fehlen von Saskia Probst (Auswahl-Lehrgang) ein Handicap für die Gäste, sodass viel Verantwortung auf den Schultern von Adriana Dodan lag. Was eigene Treffer anbelangt, war die Rückraum-Schützin dank hartnäckiger Sonderbewachung kein Faktor im Team der Gäste, vergab sogar drei ihrer fünf Siebenmeter. Immer wieder wurde der Rumänin ganz genau auf die Füße geschaut. "Weil man dann sofort sieht, wenn eine Aktion in eine bestimmte Richtung bevorsteht", erklärt Sabrina Kleinhenz. Aber die physisch deutlich überlegenen Herzogenauracher zogen andere Trümpfe aus dem Ärmel. "Wir haben zu wenig Lösungen gegen die defensive Deckung gefunden und konnten unser Tempospiel nicht wie gewohnt durchziehen", hatte Tucovic erkannt.
Richtig knifflig wurde es nach dem Wechsel, als sich Nachlässigkeiten häuften. Der einzige Gleichstand war tatsächlich der Treffer zum 21:21 gewesen. "Wir können kämpfen, das haben wir getan", bilanzierte Tucovic, der in der Schlussphase einige taktische Varianten auspackte, unter anderem Torfrau Stefanie Piske brachte, die ihrer Kollegin in nichts nachstand. "In dieser Liga gibt es keine leichten Gegner", weiß Tucovic. Und ist froh, mit einem positiven Punkte-Konto das Unterfranken-Derby beim HSV Bergtheim angehen zu können.
Tore für die SG: Lisa Wenzke (7/1), Sabrina Kleinhenz (5), Julia Albert (3), Carolin Annon (3), Anne Früh (2), Ronja Schwalbe (1).