Für Nina Barnickel ist Teamgeist ein hohes Gut
Autor: Jürgen Schmitt
Nüdlingen, Freitag, 29. November 2013
Nina Barnickel gehört zu den leisen Spielerinnen der SG Garitz/Nüdlingen. Dennoch betont Trainer Harun Tucovic, wie wertvoll die 23-Jährige für das Team ist.
Sogar in Poppenlauer hat Nina Barnickel ihre Fans. Genauer gesagt an ihrem Arbeitsplatz, wo die medizinische Fachangestellte von den Patienten regelmäßig auf ihre Auftritte im Dress der SG Garitz/Nüdlingen (1./18:2) angesprochen wird. Umgekehrt wäre das wohl undenkbar. Die 23-Jährige bezeichnet sich selbst nämlich als ruhigen und zurückhaltenden Typ. Große Worte sind nicht das Ding der Münnerstädterin, die ihre Meinung hat, aber bestimmt nicht missionieren will. "Ich bin eine Mannschaftsspielerin, und das ist wohl meine eigentliche Stärke", sagt Nina Barnickel, die als Sechsjährige beim TSV Münnerstadt erstmals zur kleinen Lederkugel griff, später zum VfL Bad Neustadt, danach zur Spielgemeinschaft wechselte.
Handball ist Alltag im Hause Barnickel, weil Vater und Bruder ebenfalls spielten und die Eltern bei jedem Spiel der Tochter auf der Tribüne sitzen.
Harun Tucovic zeigt sich angetan vom Trainingsfleiß und der positiven Einstellung seiner Spielerin. "Nina ist zuverlässig, fleißig, lernwillig und daher eine wertvolle Spielerin. Sie muss nur noch etwas aggressiver in ihrem Spiel und variabler beim Wurf werden. Aber da haben wir unsere Lernprozesse längst gestartet", verrät der SG-Trainer vor dem Spiel gegen den TV Weidhausen (7./10:10). Jenem Verein, der erst zwei Spiele verloren hat, aber drei Siege aberkannt bekam, weil einer Jugendspielerin das Damen-Spielrecht gefehlt hatte. "Daher nehmen wir den Gegner sehr ernst", sagt Tucovic, der keine Personalprobleme hat. Im Gegensatz zu den Oberfranken aus dem Landkreis Coburg. Das Team von Uwe Piesker muss auf drei Spielerinnen verzichten.
Wertvolle Tipps gibt es für Tucovic obendrein - von Nina Barnickel, die am spielfreien Wochenende mit Lisa Wenzke und Sabrina Kleinhenz den kommenden Gegner bei der knappen Niederlage gegen das Spitzenteam aus Cadolzburg beobachtet hatte. Nina Barnickel mag zu den stillen Wassern gehören. Aber Handball ist auch neben dem Parkett die große Leidenschaft der 23-Jährigen, die mit ihren Freundinnen regelmäßig Spiele des Zweitligisten Rimpar besucht oder eben auch kommende Gegner unter die Lupe nimmt. Und die zwar nur unregelmäßig spielt, aber Trainingseinheiten nur selten verpasst. "Wir haben alle Ehrgeiz, deswegen sind die Übungseinheiten gut besucht. Das Training ist zwar mitunter sehr hart, aber auch sehr abwechslungsreich, daher gehe ich gerne hin. "
Mit dem aktuellen Saisonverlauf ist Nina Barnickel mehr als zufrieden. "Besser geht es fast nicht. Handball macht natürlich mehr Spaß, wenn man gewinnt. Persönlich achte ich weniger auf meine Tore, sondern ich will mit meiner eigenen Leistung einverstanden sein." Noch drei Spiele sind es bis zur Winterpause. Doch ohne Bewegung geht es nicht bei Nina Barnickel, die den Snowboard-Urlaub längst gebucht hat. Selbstverständlich mit Sabrina Kleinhenz und Lisa Wenzke. Jenes Dreigestirn also, das an Spieltagen gemeinsam frühstückt. Selbst da ist Nina Barnickel zurückhaltend. "Hauptsache, es ist wie daheim mit Brötchen, Hörnchen, Marmelade und Tee." Extrawürste braucht es nicht im Leben der Nina B.