Für die DJK Nüdlingen ist schon Bescherung
Autor: Sebastian Schmitt, Jürgen Schmitt
LKR Bad Kissingen, Montag, 09. Dezember 2019
Die Sinnstädter gehen am Schulberg unter. Die Frauen der SG Garitz/Nüdlingen wahren ihre weiße Weste und freuen sich über die Patzer der Konkurrenz.
HSC Bad Neustadt II - FC Bad Brückenau 40:27 (21:15).
Dass die Bad Brückenauer Fans unter den gut 100 Zuschauern auf dem Schulberg klar in der Überzahl waren, konnte die große Nervosität der Sinnstädter auf der Platte nicht eindämmen, die in der Anfangsphase komplett unter die Räder kamen und nach zehn Minuten mit fünf Treffern im Rückstand lagen. Die Bad Neustädter sollten im Verlauf des äußerst turbulenten und rasanten, aber spielerisch nicht immer hochklassigen Matches ihren Vorsprung auf deutlich über zehn Tore ausbauen. Außerhalb des eigenen Hexenkessels ist das Bad Brückenauer Team nach zwei Jahren in der Bezirksoberliga noch nicht ganz sattelfest und souverän. Eine bärenstarke Leistung der Bad Neustädter Keeper Nils Thomas und Sebastian Kirschke raubte den Sinnstädtern den letzten Nerv. Ein ums andere Mal fischte Thomas die Kugel gekonnt aus dem Winkel und war auch mit einer routinierten Fußabwehr immer wieder zur Stelle. Auf der Gegenseite lagen bei FC-Keeper Peter Feuerstein frühzeitig die Nerven völlig blank, nachdem er in der Anfangsphase ein paar unerklärliche und haarsträubende Fehler eingebaut hatte. Als Feuerstein mit sich selbst immer wieder hart ins Gericht ging, rückte Thomas "Dömmes" Bieber für den fassungslosen Torsteher ins Gehäuse. Auch er, der mit den Mellrichstädtern unzählige Rhönderbys am Schulberg bestritten hatte, konnte sich von der nervösen Anspannung seines Teams nicht mehr frei machen.
Dass die Bad Brückenauer Volksseele kochte und phasenweise komplett am Überschäumen war, trug einen Teil zu der sehr angespannten, fast schon elektrifizierten Atmosphäre bei. Die jungen Unparteiischen Lukas und Nils Englert hatten mit dem traditionsreichen Derby auf dem Schulberg eine Mammutaufgabe zu stemmen, der sie nicht immer gewachsen waren. Dass sie insgesamt acht Zeitstrafen gegen keineswegs unfair agierende Bad Brückenauer und fünf Zeitstrafen gegen ebenfalls sehr friedfertig eingestellte Bad Neustädter verhängten, brachte zumindest den lautstarken Teil des FC-Fanblocks zum Toben. Mit insgesamt 14 Siebenmeter-Entscheidungen und einer undurchsichtigen Auslegung des Stürmerfouls wurde die Stimmung zusätzlich ordentlich befeuert. Dass der HSC-Triumph letztlich dennoch hochverdient war, wollte auch im Lager der angereisten Sinnstädter niemand bestreiten. Die FCler hatten mit großem Abstand ihre schlechteste Saisonleistung ausgerechnet im prestigeträchtigsten Duell abgeliefert. Das Entsetzen über diesen bisweilen orientierungslosen Auftritt stand Spielern wie Fans gleichermaßen ins Gesicht geschrieben. "Ich kann meiner Mannschaft nur ein riesiges Kompliment machen. Wie eiskalt und hochkonzentriert wir die Tore gemacht haben in diesem verrückten Spiel, das war schon sensationell", zeigte sich Bad Neustadts Spielertrainer Nils Thomas erschöpft, aber überglücklich. "Unser Sieg war nie in Gefahr." bit
Tore für Bad Brückenau:
DJK Nüdlingen - TV Gerolzhofen 28:24 (14:9).
Heureka! Die Nüdlinger Handballer haben den ersten Sieg in dieser Bezirksliga-Saison in der Tasche. Es ist immerhin ein kleiner Lauf für die Mannen um Trainer Harry Rauch, die vor Wochenfrist mit dem Unentschieden gegen den TSV Karlstadt den ersten Zähler auf die Habenseite gezogen hatten. Damit geben die Nüdlinger prompt die Rote Laterne an die Steigerwald-Truppe ab, die einmal mehr in Sachen Torgefahr große Mängel offenbarte. Eine Art Glücksfall für die Jugendkraftler, die in der Vergangenheit ja immer wieder mit ungenügender Abwehrleistung ein besseres Ergebnis verpassten. Was den Gastgebern psychologisch enorm half, war die schnelle und dann auch deutliche Führung, die über 6:1 auf 9:3 ausgebaut wurde. "Die 6:0-Abwehr stand gut und vorne haben wir von Anfang an unsere Gelegenheiten genutzt. Auch die Spielzüge haben diesmal funktioniert", freute sich Harry Rauch, der mit Alexander Schmitt und Julius Rauch regelmäßig im Abwehr-Angriff-System rotierte, so wertvolle Kräfte sparte. Komfortabel auch der Pausenvorsprung, der nach dem Wechsel stabil verwaltet wurde, sodass sich die Nüdlinger schon relativ früh auf die Abteilungs-Weihnachtsfeier unmittelbar nach dem Spiel vorbereiten durften. "In der zweiten Halbzeit haben wir bei den Abschlüssen ebenfalls die Ruhe bewahrt und den Gegner so im Griff gehabt", so Harry Rauch, dessen Team jetzt in die Winterpause geht.js
Tore für Nüdlingen: