Fuchsstadt will Euerbach erneut ärgern
Autor: Peter Balthasar
Fuchsstadt, Freitag, 26. Oktober 2018
Zum Saisonauftakt erkämpfte sich Fuchsstadt in Euerbach ein mitreißendes Unentschieden. Trainer Martin Halbig würde diesen Erfolg gern wiederholen.
FC Fuchsstadt - SV Euerbach/Kützberg (Sonntag, 14 Uhr) Hegen die Fuchsstädter (8./23) noch Aufstiegsambitionen? Wenn ja, müsste zum Rückrundenauftakt das Derby gegen den alten Rivalen aus Euerbach/Kützberg (1./28) gewonnen werden, um den Abstand zu den Aufstiegsplätzen zu verringern. "Doch das Wort Aufstieg ist bei uns weder bei der Mannschaft, dem Umfeld, geschweige denn für mich, ein Thema", beteuert FC-Coach Martin Halbig. Er richtet den Blick trotz der erfreulichen Zwischenbilanz - die Kohlenbergler trennen zehn Punkte von den Abstiegsrelegationsplätzen - eher den Blick in die unteren Sphären der Tabelle. "Wir hatten als Saisonziel eine Platzierung im gesicherten Mittelfeld angegeben, dabei bleibt es. Wir wollen eine im Vergleich zur vergangenen Saison sorgenfreie Runde spielen, attraktiven Fußball bieten und uns spielerisch weiterentwickeln".
Das Vorhaben wurde mit einigen Ausnahmen, "die für die Spieler zumindest lehrreich waren", so Halbig, in die Tat umgesetzt. So wurde vor acht Tagen der (damalige) Tabellenführer aus Haibach beim 2:0-Erfolg mit leeren Händen heimgeschickt.
"Euerbach/Kützberg schätze ich noch einen Tick besser ein als die Haibacher", erklärt der FC-Trainer, "weil sie vor allem in der Breite über viel Qualität verfügen und sich top verstärkt haben". Tatsächlich setzt sich das von Oliver Kröner gecoachte Team aus klangvollen Namen zusammen. Akteure wie Mirza Mekic, David Thomas, Florin Popa und die kopfballstarke Sturmspitze Thomas Heinisch haben schon mehrfach im Saaletal vorgespielt.
Überregional bekannt ist der frühere "Schnüdel" Timo Pitter, nicht nur wegen seiner Profizeit in den USA. Auch die im Sommer vom Ligakonkurrenten TSV Unterpleichfeld zum SV gewechselten Marcial Weisensel und Nikos Bude wissen, wo auf dem Kohlenberg die Tore stehen. "Das ist ein wirklicher Prüfstein für alle meine Spieler", ist sich Halbig sicher, trotzdem kann die Prüfung bestanden werden. Bei der Saisonpremiere entführten die FCler beim 2:2 einen Punkt, "weil wir da diszipliniert standen, die Räume eng gemacht haben und mit einigen Kontern den Vorwärtsdrang der gegnerischen Verteidiger eingedämmt haben", erinnert sich der Coach, der in personeller Hinsicht kaum Veränderungen vornehmen wird. Innenverteidiger Lukas Lieb steht wieder zur Verfügung, während sich Philipp Pfeuffer wegen Urlaubs abgemeldet hat.
Trainer verweigert Aufstiegsrolle
Euerbachs Trainer Oliver Kröner plagen auch keine größeren Probleme. Außer vielleicht die Favoritenrolle, der die Mannschaft im Moment gerecht wird. Vor der Saison hatte er die zurückgewiesen. Doch wer nimmt ihm das nach der glänzenden Hinrunde noch ab? "Natürlich ist es für einen sportlich Verantwortlichen immer besser, zunächst kleine Brötchen zu backen, weil es den möglichen Übermut der Spieler bremst", zeigt Halbig für den gedämpften Optimismus seines Kollegen Verständnis, "aber ich kenne ihn so gut, dass ich weiß, dass er mit Ehrgeiz arbeitet und alles für den Erfolg der Mannschaft tut".
Diese präsentierte sich in der Fremde bislang noch nicht so konstant, holte in acht Spielen zwölf Punkte, einen davon vor acht Tagen beim Remis (1:1) in Höchberg. Die zwei verlorenen Zähler werden sich die Gäste am Sonntagnachmittag zurückholen wollen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass die Euerbacher schon mal kampflos und bei Brisanz eines Derbys die Punkte an uns verschenkt haben", gibt sich Martin Halbig keinen Illusionen hin.