Fuchsstadt genügt ein Treffer zum Derbysieg in Münnerstadt
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Sonntag, 08. März 2015
Erst der Braveheart-Battle, dann der Derbysieg: Sebastian Heinlein feiert doppelt. Riedenberg siegt beim Primus, während Garitz und der FC 06 nichts erben.
TSV Münnerstadt - FC Fuchsstadt 0:1 (0:0). Tor des Tages: Fabian Tretter (47.).
Die "Füchse" dürfen sich als einer der Gewinner dieses Spieltages fühlen, denn der Rückstand auf den Spitzenreiter DJK Schwebenried/Schwemmelsbach schmolz auf vier Punkte zusammen, der Vorsprung auf den ersten Verfolger vom SV Euerbach/Kützberg auf sechs Punkte an. Bevor es aber soweit war, mussten die Mannen von Dirk Züchner im Lauertal Schwerstarbeit verrichten. Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine kampfbetonte Auseinandersetzung, der es nicht an überlegten Spielzügen mangelte. Die Gastgeber wirkten zunächst sortierter, während die Fuchsstädter bereits nach zehn Minuten einen Rückschlag zu verkraften hatten.
Nach einem Zweikampf im Bereich der Mittellinie zog sich FC-Kapitän Niko Wolf eine Knieverletzung zu, die einen weiteren Einsatz nicht mehr zuließ. So musste Züchner eher als gedacht Sebastian Heinlein bringen, der am Vortag am Braveheartbattle teilgenommen hatte. Der FCler sorgte auch für die erste Aufregung. Sein Foul an Fabian May ahndete Bayernliga-Referee Steffen Ehwald, legte den Tatort aber zum Verdruss der heimischen Fans Zentimeter vor den Strafraum. Den anschließenden Freistoßball von Hans-Christian Schmitt lenkte Fuchsstadts Goalie Marc Rösler um den Pfosten. Und sah sich bis zum Pausenpfiff in mehreren brenzligen Situationen. So als Julian Göller nach feiner Vorarbeit von Philipp Müller, der eine prima Defensivleistung zeigte, im letzten Moment von Tobias Stöth abgeblockt wurde (22.).
Für Versäumnisse bestraft
Die Gäste versuchten es eher mit Konter und verzeichneten einen Alutreffer durch Florian Thurn mit einem angeschnittenen Eckball auf die Latte (26.). "Wir haben es letztlich versäumt, unsere Chancen vor der Pause zu nutzen und sind dafür bitter bestraft worden", so das spätere Fazit von Adrian Gahn. Dessen Keeper Johannes Wolf musste die Kugel gleich bei der ersten Offensivaktion im zweiten Durchgang aus dem Netz holen, als Fabian Tretter nach einer Freistoßflanke von Dustin Höppner unbedrängt zum Kopfball kam.
Die Führung verdienten sich die Kohlenbergler bis zum Abpfiff. Nachdem May auf der Gegenseite nach Göller-Vorarbeit die Kugel flach vorbeigesetzt hatte (51.), brannte es mehrmals im TSV-Sechzehner. So scheiterte Dustin Höppner nach Steilpass von Johannes Feser, der sich unerbittliche Kämpfe mit Stefan Nöthling lieferte, an Johannes Wolf. Zwei Minuten später setzte Feser zu einem sehenswerten Alleingang an, die Kugel wurde ihm gerade noch von Müller vom Fuß gegrätscht. Feser fand im TSV-Keeper seinen Meister, als er nach einem Vorstoß von Simon Bolz mit seinem Flachschuss scheiterte. Eine Bolz-Hereingabe fand zwar den Kopf von Feser, der diesen Versuch aber zu unplatziert ansetzte.
Die dicke Ausgleichsmöglichkeit in einer überdurchschnittlichen Begegnung hatte Niklas Markert auf dem Fuß, sein Schrägschuss schrammte aber knapp übers Gebälk. Insgesamt ist der Erfolg des Tabellenzweiten, der für die Hinspielniederlage Revanche nahm, nicht unverdient. "Ich muss allen Spielern ein Lob aussprechen, bei unserer Personalsituation hatte ich leichte Bedenken", so Züchner.
Münnerstadt: Wolf - Müller (78. D. Mangold), Kanz, Nöthling, Kröckel - Kraus, Schmitt, Geis, Markart - Göller, May.
Fuchsstadt: Rösler - Bolz, Thurn, T. Stöth, Lieb - P. Stöth, Wolf (10. Heinlein), Tretter, Bayer - Feser, Höppner (85. Widiker).
SV Garitz - TSV Großbardorf II 1:4 (0:2). Tore: 0:1 Maximilian Seit (13.), 0:2 Mathias Leicht (18.), 0:3 Christopher Goldbach (46.), 1:3 Simon Herold (82.), 1:4 Christian Wondra (84.).
Der Start ins neue Jahr ging aus Sicht der Gastgeber gründlich schief, das angekündigte Sechs-Punkte Match endete verdientermaßen mit einem Erfolg für die Grabfelder. SV-Coach Michael Beyfuß war jedenfalls gründlich bedient, neben der Niederlage beklagte er noch die Knieverletzungen von Bastian Schober und Dominik Schmitt. Die Hausherren verzeichneten zwar bei einem Kopfball von Marco Niebling, den der gute Ersatzkeeper Patrick Balling im Nachfassen entschärfte, die erste Möglichkeit (10.), doch von da an dominierte die Bayernliga-Reserve das Match, die mit zwei Kopfballtoren vorlegte. Erst durch Maximilian Seit nach dem Freistoß von Janik Markert, dann durch TSV-Spielführer Mathias Leicht nach einem Eckball von Christopher Goldbach.
Aufholjagd unmöglich gemacht
Danach kratzte SVler Michael Bieber einen Schuss von Johannes Katzenberger gerade noch von der Torlinie (39.), beim nächsten Angriff missglückte Katzenberger freistehend ein Heber. Die geplante Aufholjagd der Beyfuß-Mannen hatte sich sofort erledigt, denn der zweite Durchgang startete mit dem dritten Gegentreffer. Nachdem er einen Schuss des überragenden Oliver Stumpf noch zur Ecke gelenkt hatte, sah der Garitzer Goalie bei der folgenden Ecke schlecht aus. Ein direkt getretener Eckball von Goldbach klatschte an den langen Pfosten, von dort an den Rücken von Philipp Werner und anschließend über die Torlinie. Nach dem Garitzer Ehrentreffer durch einen abgefälschten Schuss von Simon Herold traf Christian Wondra zum Endstand. "Wir wussten, dass es schwer im Abstiegskampf wird. Und jetzt wird es noch schwerer", sagte SV-Trainer Michael Beyfuß leicht verzweifelt.
Garitz: Werner - Renninger, M. Niebling, Bieber (62. J. Niebling), Lang - Schießer, Cazzella, Schmitt (78. Rudolph), Herold - Ehrenberg, Schober (20. B. Niebling).
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FC 06 Bad Kissingen - SV-DJK Oberschwarzach 3:4 (1:2). Tore: 1:0 Christian Laus (5.), 1:1, 1:2 Tobias Schäfer (15., 23.), 1:3 Christian Eberhardt (50.), 1:4 Alexander Greß (56.), 2:4 Christian Laus (71.), 3:4 Florian Heimerl (84.). Gelb-rot: Ervin Gergely (91., Bad Kissingen).
Auch die 06-er verpatzten den Start ins Jahr. "Wir sind an einem aggressiven Gegner und vor allem an unseren Stellungsfehlern gescheitert", sagte FC-Coach Thomas Lutz, der eine hektische Schlussphase erlebte. Dabei verlief der Start für die Gastgeber verheißungsvoll, denn auf Zuspiel von Nico Limpert netzte Christian Laus zur Führung ein. Dies beeindruckte den Aufsteiger in keinster Weise. "Wir haben uns auf dem C-Platz wohlgefühlt", sagte Gäste-Team-Manager Werner Müller, "auf einem solchen Untergrund haben wir unsere gesamte Vorbereitung bestritten". Angetrieben von ihrem Spielertrainer Alexander Greß, "den wir nicht richtig in den Griff bekommen haben", so Lutz später, suchten die Steigerwälder die Offensive und kamen nach der ersten Ungereimtheit in der FC-Deckung zum Ausgleich. Kurz darauf war der ansonsten unauffällige Tobias Schäfer neuerlich zur Stelle. Von den Platzherren kam bis zur Pause in der Offensive wenig. Mit dem Halbzeitpfiff zog sich der Unparteiische Frank Staudinger erstmals den Zorn der heimischen Fans zu, als er ein Foul an Ervin Gergely im Sechzehner übersehen haben soll.
Kissinger Moral stimmt
Die Kurstädter kamen zwar wild entschlossen aus der Kabine, Philipp Weltz musste allerdings gleich zwei Kopfbälle, jeweils nach Standards, passieren lassen. Die Moral der jetzt zielstrebigeren FCler war tadellos und von Erfolg gekrönt, als Christian Laus einen Freistoß ins untere Eck setzte. Kurz darauf hatten die Saalemänner Glück, dass ein Greß-Freistoß an die Latte klatschte. Noch einmal spannend wurde die Auseinandersetzung, als Florian Heimerl per Kopfball nach Laus-Ecke den Anschlusstreffer schaffte. Kurz vor dem Abpfiff sah Ervin Gergely nach einer Diskussion mit dem Referee die Ampelkarte.
Bad Kissingen: Weltz - Hofmann (75. Franz), Wedlich (75. Hamzic), Dittrich, Wehner (56. Klug) - Heimerl, Laus, Heilmann, Ament - Gergely, Limpert.
DJK Schwebenried/Schwemmelbach - SV Riedenberg 2:3 (1:1). Tore: 1:0 David Fleischmann (10.), 1:1 James Galloway (12.), 1:2 Benedikt Carton (61.), 1:3 Manuel Schuhmann (79.), 2:3 David Fleischmann (97., Foulelfmeter). Rot: Felix Zöller (Schwebenried, nach Spielende). Gelb-rot: Alexander Müller (82., Schwebenried), Simon Hergenröder (94., Riedenberg).
Die Überraschung des Tages wird aus Schwemmelsbach gemeldet, wo der Aufsteiger einen echten Coup landete. "Unser Sieg war vielleicht glücklich, aber unsere kämpferische Einstellung war top. Außerdem hatten wir nach der intensiven Vorbereitung einen Kräftevorteil im zweiten Durchgang", sagte Abteilungsleiter Stefan Dorn. Zunächst schien alles seinen erwarteten Gang zu nehmen, denn DJK-Torjäger David Fleischmann schoss den Favoriten aus Nahdistanz in Führung. Doch im Gegenzug besorgte James Galloway mit einem Schuss aus der Drehung den Ausgleich. Bis zur Pause war der Tabellenführer am Drücker, verzeichnete unter anderem einen Pfostenschuss und schien einem weiteren Heimsieg entgegenzusteuern. Doch nach der Pause hatte Marius Kubo seinen Mannen ein Pressing im Mittelfeld verschrieben, der Lohn war das 1:2: Nachdem ein Freistoßball von Philipp Dorn vom Pfosten ins Feld zurücksprang, staubte Benedikt Carton ab. Die Rhöner bauten den Vorsprung aus, als sich der für den angeschlagenen Philipp Dorn (Magen-Darm-Grippe) eingewechselte Manuel Schuhmann einen Steilpass erlief und überlegt einschob. Die Begegnung wurde nun immer hitziger, der von Fleischmann verwertete Strafstoß sollte sich aber nur noch als Ergebniskosmetik erweisen.
Riedenberg: Fl. Dorn - Schultheiß, Vorndran, Schaab, D. Dorn - Krapf, Carton, Ch. Dorn (84. Rüttiger, 88. Ch. Hergenröder), Galloway).