Franken-Derby in Coburg vor Mega-Kulisse
Autor: Peter Balthasar
Bad Neustadt an der Saale, Freitag, 23. November 2012
Der HSC Bad Neustadt reist am Samstag zum Topspiel nach Coburg, wo 3000 Fans erwartet werden. Dies wäre ein neuer Rekord für die 3. Liga. Auch an der alten Bestmarke waren die Unterfranken beteiligt.
Der HSC Bad Neustadt (3./17:5) ist ein Zuschauermagnet der Dritten Liga. Sorgte er bei seinem Gastspiel vor Wochen gegen die Rimparer Wölfe in der Würzburger s.Oliver-Arena für einen bundesdeutschen Drittliga-Rekord (2680 Zuschauer), so könnte diese Marke heute erneut verbessert werden. Die Verantwortlichen des HSC 2000 Coburg (4./16:6) sind aufgrund des Zuspruchs beim Kartenvorkauf optimistisch, dass sich mehr als 3000 Handballfans in der HUK-Arena einfinden. "Das ist doch für jeden Sportler ein zusätzlicher Ansporn", weiß Bad Neustadts Coach Matthias Obinger aus Erfahrung, der gleichzeitig hofft, dass seine Schützlinge auf die Kulisse ausnahmslos positiv reagieren.
Beim letzten Auftritt in Oberfranken ließen sich die Saalestädter nicht aus der Ruhe bringen, der 24:23-Erfolg war ein wichtiger Baustein für den zweiten Tabellenplatz im Endklassement.
Die Ziele der Oberfranken sind anspruchsvoller als die der Kurstädter. Die Gastgeber streben den Aufstieg in die 2. Bundesliga an, weshalb erneut in die Mannschaft investiert wurde. "Vom Potenzial her ist die Mannschaft in der Lage, den Aufstieg zu schaffen", erklärte Coach Hrovje Horvat schon bei Saisonstart. Nicht eingeplant war, dass der Rückraumschütze Johan Andersson seit Wochen wegen einer Schulteroperation ausfällt - eine erhebliche Schwächung. Auf den Ausfall von Torhüter Raimonds Steins hat man schnell reagiert und vor drei Wochen den Juniorenweltmeister Oliver Krechel verpflichtet. Doch weder der, noch die Nummer Eins im Kasten, der Ex-Bad Neustädter Havard Martinsen, konnten die 21:25-Niederlage zuletzt in Dresden verhindern. "Doch das rückt uns jetzt keineswegs in die Favoritenrolle", warnt Obinger, der seine Mannen konzentriert auf das Franken-Derby vorbereitet hat.
Dabei wurden auch ausführlich die Fehler aus dem Auerbach-Match analysiert, das Abwehrverhalten in der ersten Halbzeit war so gar nicht nach dem Geschmack des Trainers.
Beim HSC Coburg wird derweil ein Loblied auf die individuellen Stärken jedes einzelnen Rot-Weißen gesungen, irgendwie klingt da Neid auf den Spürsinn bei Neuverpflichtungen durch. Groß herausgehoben wird dabei Jan Wicklein, der derzeit auf Platz drei der Torjägerliste liegt, weit vor dem besten Coburger Schützen, dem Mannschaftskapitän Ronny Göhl. Der schaffte zwar zuletzt seinen 1000. Treffer im Coburger Trikot. "Aber Handball ist Mannschaftssport. Nur wenn alle Rädchen ineinander greifen, kannst du auch Erfolg haben", sagt Obinger. Und dazu gehören auch die Fans, die hoffentlich zahlreich die Reise an die "Veste" antreten.