Wenn die Frankonen am Freitag (18.30 Uhr) den FC Westheim zum Saison-Eröffnungsspiel empfangen, steht auf beiden Seiten die Offensive im Fokus.
Wenn es immer so einfach wäre wie mit dem flachen Mäh-Roboter, der an diesem Tag Runde für Runde dreht, auf seinen Bahnen verlässlich den Frankonen-Rasen stutzt. Eine Mannschaft einzustellen, ist freilich ein ganz anderes Unterfangen. Erst recht, wenn es eine gehobene Erwartungshaltung gibt, die beim FC Thulba gang und gäbe ist. Eine Herausforderung, der sich Victor Kleinhenz seit der Saison 2015/2016 stellt. Was ja unterstreicht, dass es menschlich wie sportlich passt zwischen dem Traditionsverein, seinen Spielern und dem Wartmannsrother, der mit seinen gerade mal 28 Jahren immer noch ein junger Bursche ist, aber halt auch Respektsperson. "Zuckerbrot oder Peitsche, das ist mitunter ein schmaler Grat. Um akzeptiert zu werden, muss man authentisch bleiben. Und das vorleben, was man sagt."
Dass nicht nur der Mäh-Roboter Strecke macht und Leistung bringt, das unterstreicht Victor Kleinhenz bei seinem Rückblick aufs jüngst absolvierte Trainingslager in Schlüsselfeld. Bodenständige Unterkunft mit familiärem Flair, dazu eine willige, 24-köpfige Truppe. "Ein Trainingslager vor der Saison ist mir wichtig. Auch aufgrund des Team-Buildings", sagt Kleinhenz. Offensiv wie defensiv wurde am Feinschliff gearbeitet. Verbunden mit einer klaren Ansage des Trainers: "Wir müssen einfach mehr Tore schießen, weshalb wir an gewissen Abläufen gearbeitet und immer wieder Einheiten mit Wettbewerbs-Charakter ins Training eingebaut haben. Dazu gehört die entsprechende Mentalität und eine Portion Selbstvertrauen. Was mir gefällt ist, dass der Fußball für meine Spieler eine hohe Bedeutung hat, das ist heutzutage nicht selbstverständlich." Die eigenen Ziele, aber auch Werte-Vorstellungen hat sich die Mannschaft ebenfalls im Trainingslager in Gesprächsrunden erarbeitet. "Wenn die Spieler aktiv beteiligt sind, ist die Identifikation mit dem Ziel doch viel größer als wenn es der Trainer vorgibt", sagt Psychologe Kleinhenz. Wenngleich es im Eröffnungsspiel gegen einen Aufsteiger geht, als Favorit sieht Victor Kleinhenz seine Mannschaft nicht: "Den Westheimern mit ihren überragenden Stürmern traue ich eine gute Saison zu, wenn die von Verletzungen verschont bleiben. Titel-Kandidaten sind für mich aber Forst, Gochsheim und Dampfach."
Diverse Handicaps
Dass Julian Wüscher und Lorenz Heim wohl ausfallen und Marcus Hein auf der Kippe steht, ist ein großes Handicap. Gut möglich, dass der flexibel einsetzbare und physisch starke Rene Leurer, Neuzugang vom FC Obereschenbach, daher ins Sturmzentrum rückt. Auf einen Einsatz brennen die Youngster David Betz und David Büchner. "Die sind eine Riesenbereicherung für uns und top integriert. Außerdem sind die zum Teil lange verletzten Florian Heim, Tobias Huppmann und Max Heinrich wieder fit. Und einige Reservespieler haben den Abstand nach oben deutlich verkürzt", freut sich der A-Lizenz-Inhaber, der aufgrund dieser Befähigung sogar Regionalliga-Vereine trainieren dürfte. "Dafür war ich drei Wochen in der Sportschule Kaiserau. Unterrichtet wird in Theorie und Praxis. Genau so wichtig ist aber der Austausch mit anderen Fußballverrückten. Das konnte ich aber auch nur durchziehen, weil die Familie hinter mir steht", sagt der junge Familienvater, der nachschiebt, "dass ich mich in Thulba pudelwohl fühle. Aber meine letzte Trainerstation wird dies trotzdem nicht sein." FC Thulba
Zugänge: Rene Leurer (FC Obereschenbach), David Büchner (FC 06 Bad Kissingen/Jugend), David Betz (SG Untererthal/Jugend), Ramon Genzler, Niklas Weigand (beide SG Oberthulba/Jugend), Rafael Brand (DJK Schlimpfhof) - Abgänge: Timm Manger (DJK Schondra), Joachim Muth (Laufbahn beendet), Markus Kaufmann (SV Hassenbach), Manuel Hänelt (Wechsel in den Trainerstab).
Tor: Daniel Neder, Felix Müller, Alexander Büchner - Abwehr: Cedric Werner, Fabian Düsterwald, Maximilian Gah, Marco Görlitz, Lukas Graser, Niklas Weigand - Mittelfeld: Florian Heim, Maximilian Heinrich, Victor Kleinhenz, Sebastian Gah, David Büchner, David Betz, Julian Wüscher, Marcus Hein - Angriff: Fabio Reuß, Rene Leurer, Lorenz Heim, Tobias Huppmann.
Trainerteam: Victor Kleinhenz (seit 2015), Co-Trainer: Manuel Hänelt, Florian Heim (beide neu) - Ziel: Klassenerhalt - Meistertipp: TSV/DJK Wiesentheid.