FC 06 siegt mit seinen neuen Interimstrainern
Autor: Peter Balthasar
Bad Kissingen, Sonntag, 31. August 2014
Der SV Garitz verpasst eine Überraschung gegen das Spitzenteam vom SV Euerbach/Kützberg. Münnerstadt und Fuchsstadt ärgern sich über Punkteteilungen.
FC 06 Bad Kissingen - SV-DJK Unterspiesheim 3:1 (1:0). Tore: 1:0 Arek Porombka (44.), 2:0 Ervin Gergely (58.), 2:1 Johannes Nunn (70.), 3:1 Ervin Gergely (75.).
In Spiel Eins unter der sportlichen Verantwortung von Christian Laus, der nach der kurzfristigen Amtsaufgabe von Rüdiger Klug den Interimscoach gibt, feierten die 06-er den zweiten Saisonsieg. "Der war aufgrund der Überlegenheit über neunzig Minuten verdient", freute sich Laus, der zusammen mit seinem Mittelfeldstrategen Christian Heilmann zunächst die Mannschaft coachen wird.
Diese präsentierte sich, genauso wie der bislang ebenfalls nicht in Tritt gekommene Gast, etwas verunsichert, erarbeitete sich durch löbliches Engagement nach zehn Minuten aber ein Übergewicht.
Gäste-Coach Thomas Schmitt, dem es weiter ein Rätsel ist, "warum wir trotz unserer vielen erfahrenen Spieler unglaublich nervöse Aktionen haben", durfte sich zum Seitenwechsel schon über ein glückliches torloses Remis freuen, da schlug Porombka doch noch zu auf Pass von Christian Heilmann. Diese Führung tat den Gastgebern nach der Pause unglaublich gut, das Erfolgserlebnis wirkte wie ein Elixier. Die Laus-Schützlinge forcierten das Tempo, versuchten es jetzt vermehrt über die Flügel und bauten den Vorsprung durch den unermüdlich kämpfenden Ervin Gergely auf Heilmann-Vorarbeit aus.
Die folgende Verschnaufpause nutzte der bis dahin harmlose Kontrahent zum Anschlusstreffer, was die Angelegenheit wieder spannend machte. Doch fünf Minuten später wurden die Hoffnungen der Schmitt-Elf endgültig begraben, nach Kopfballverlängerung des eingewechselten Matthias Karch war Ervin Gergely zum zweiten Mal zur Stelle. Der Gegner stellte postwendend seine Ausgleichsbemühungen ein und konnte von Glück reden, dass der eingewechselte Leopold Werner und Gergely in den Schlussminuten zwei Hochkaräter ausließen. "Wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt", so das Fazit von Christian Laus, "darauf müssen wir auch am Mittwoch beim Derby gegen Riedenberg bauen".
Bad Kissingen: Rottenberger - Ament, Hamzic, Wedlich, Limpert - Hofmann (73. Winkler), Laus, Heilmann, Bayer (65. Karch) - Gergely, Porombka (90. L. Werner).
SV Garitz - SV Euerbach/Kützberg 1:2 (0:1). Tore: 0:1 Daniel May (20.), 0:2 Constantin Brach (57.), 1:2 Sandro Cazzella (83.).
Die Partie endete mit einem verdienten Erfolg der Gäste, die allerdings in der Schlussphase gehörig um den Dreier bangen mussten. Das "Prominenten-Team" der Liga übernahm, angetrieben vom Ex-06-er Stefan Heinisch, sofort die Initiative, tat sich aber mit dem Erarbeiten der ersten Torchance schwer. Die zunächst vorsichtig agierenden Grün-Weißen kamen etwas überraschend zu einer tollen Chance, doch nach Rückpass des stark aufspielenden Neuzugangs Christoph Schießer hämmerte Simon Herold das Leder über den Kasten.
Das Versäumnis rächt sich
Das Auslassen der dicken Chance wurde prompt bestraft, denn zwei Minuten später lag das Leder im Garitzer Tor. Nach einen flach getretenen Freistoß-Hammer von Eray Cadiroglu ließ Keeper Philipp Werner den Ball nach vorne prallen, der nachsetzende Daniel May, der in Johannes Rüth einen unerbittlichen Bewacher hatte, stolperte ihn über die Torlinie. Ein Kopfball von Marco Niebling nach Ecke von Schießer blieb die einzige Ausgleichschance vor dem Seitenwechsel, während die Gäste noch einen Lattentreffer von Timo Wehner, dessen abgefälschter Schuss sich auf das Quergestänge senkte, zu verzeichnen hatten.
In der zweiten Halbzeit änderte sich zunächst wenig am Geschehen, das 0:2 schien die Vorentscheidung zu sein. Der von der Außenbahn nach innen kurvende Constantin Brach wurde zu spät attackiert, sein Flachschuss von der Strafraumgrenze aus schlug unhaltbar im Toreck ein. Der Garitzer Coach Detlef Schäfer reagierte mit frischem Personal, doch die Schützlinge von Pero Skoric hatten mehrfach die Möglichkeit, den Vorsprung auszubauen. So setzte Daniel May nach butterweicher Flanke von Sergej Kiricis das Spielgerät an die Latte (75.), wenig später versiebten Brach und Frank Stoll auf Vorarbeit von May zwei "Todsichere" im Sekundentakt.
Nachdem der eingewechselte Stefan Glöckler freistehend nach Schießer-Hereingabe den Ball über den gegnerischen Kasten geknallt hatte, gelang dem Garitzer Mannschaftskapitän Sandro Cazzella nach gefühlvollem Pass von Tobias Ehrenberg der Anschlusstreffer. Die Gäste-Deckung um den routinierten David Thomas geriet ins Schwimmen, doch letztlich fehlte es dem heimischen Angriff an der nötigen Durchschlagskraft. Garitz: P. Werner - Rüth, Bieber (71. Glöckler), Gerlinger - Krieter, Schießer, M. Niebling (80. Voll), Cazzella, Herold, Schmitt (57. Lang) - Ehrenberg.
TSV Münnerstadt - FC Gerolzhofen 0:0. Tore: Fehlanzeige. Gelb-rot: Stefan Nöthling (Münnerstadt, 75.).
Die Schützlinge von Coach Adrian Gahn beklagen das zweite torlose Remis auf heimischem Geläuf in dieser Saison, Grund war die fehlende Gefahr beim Torabschluss. Die stark defensiv agierenden Steigerwälder, die ihr Angriffsduo Daniel Haub und Andreas Schröer an der Mittellinie postiert hatten, waren auf Torabsicherung bedacht, was zum einen zur optisch Überlegenheit der TSVler und zur Beschäftigungslosigkeit deren Abwehrreihe führte. Die Heimelf, die auf Urlauber Niklas Markart verzichten musste, war am gegnerischen Sechzehner mit ihrem Latein am Ende, "Gefahr kam höchstens bei Standardsituationen auf", so Ex-Torjäger Simon Snaschel.
Der Gegner traut sich nichts
Zwei Kopfballgelegenheiten besaß Innenverteidiger Johannes Kanz nach von Tobias Geis hereingegebenen Ecken, die erste entschärfte FC-Goalie Florian Ullrich mit einem Reflex, bei der zweiten strich die Kugel knapp am Gehäuse vorbei. Als der kurz zuvor verwarnte Stefan Nöth-h ling die Ampelkarte sah, hofften die mitgereisten FC-Fans auf eine offensive Gangart der Neumann-Schützlinge, doch diese ließen sich nicht aus der Defensive locken und schienen früh mit dem angestrebten Punkt zufrieden zu sein. Die Einwechslungen von Julian Göller und Henok Kiros wirkten sich bei der Gahn-Elf nicht positiv aus. Die als Abstiegskandidaten gehandelten Gäste widerlegten erneut diese Vermutung.
Münnerstadt: Wolf - Müller, Kanz, Nöthling, D. Mangold - Geis, Schmitt, M. Knysak, Kröckel (60. Göller) - May (89. Kiros), Coprak.
DJK Dampfach - FC Fuchsstadt 1:1 (1:1). Tore: 1:0 Paul Tudor (23.), 1:1 Florian Thurn (34.).
Rehabilitieren wollten sich die Fuchsstädter für die 0:2-Niederlage gegen Münnerstadt. Ein Plan, der nicht aufgehen sollte. Beim Abpfiff durfte FC-Trainer Dirk Züchner froh sein, wenigstens einen Punkt aus den Haßbergen entführt zu haben. Es fehlte den Kohlenberglern erneut an der Durchschlagskraft, mit der man in den ersten Spielen noch brilliert hatte. Die Gastgeber strotzten dagegen unter der Regie ihres neuen Trainers "Asti" Müller vor Selbstvertrauen, legten los wie die Feuerwehr und setzten die Gäste-Deckung unter Druck. In der agierte diesmal Simon Bolz auf der linken Außenverteidigerposition, ein Experiment, das als gescheitert angesehen werden muss, denn es fehlte ein Impulsgeber im Mittelfeld.
Tempo, aber wenig Präzision
Die "Füchse" schlugen vor dem Seitenwechsel zwar das vergleichsweise höhere Tempo an, doch darunter litt die Präzision beim finalen Pass. Ein Freistoß von Paul Tudor, der frühere Kickers-Akteur wartete mit gefährlichen Standards auf, sorgte für die Führung des Tabellenvorletzten, der sich aber nicht lange über das Zwischenergebnis freuen durfte. Nach einer von Tobias Bold hereingegebenen Ecke konzentrierten sich die DJKler auf die Kopfballexperten Johannes Feser und Marcel Plehn und ließen Florian Thurn unbewacht. Der schoss aus sechs Metern ein. Nach der Pause verloren die "Füchse" ohne konkreten Anlass völlig den Faden, die immer mehr auftauenden Gastgeber beschäftigten zunehmend FC-Goalie Frank Fella. Der durfte sich bei der Latte bedanken, die Michael Bock nach Hereingabe des Ex-Obererthalers Marcel Gerber anvisiert hatte (65.). Drei Minuten später rettete der Zugang aus Schwebenried in höchster Not gegen Patrick Winter, weitere fünf Minuten später setzte Stefan Lutz nach Gerber-Vorarbeit das Spielgerät freistehend am Tor vorbei. In der FC-Offensive, die mit langen Bällen bedient wurde, ging zu diesem Zeitpunkt gar nichts, von herausgespielten Kontern war nichts zu sehen.
"Fuchsstadt hat enttäuscht"
Erst in der Nachspielzeit wurde die erste nennenswerte Chance der Züchner-Elf im zweiten Durchgang notiert, als ein Hinterhaltsschuss von Marcel Plehn am Tor vorbeistrich. "Fuchsstadt hat insgesamt enttäuscht", so der Dampfacher Pressesprecher Werner Griebel, die FCler werden sich gewaltig am Sonnabend beim Spitzenspiel gegen den Tabellenführer Schwebenried steigern müssen.
Fuchsstadt: Fella - Bolz, Thurn, Plehn, Heinlein - Bold (60. Tretter), T. Stöth (83. Baldauf), Wolf (64. Ch. Mützel), P. Stöth - Höppner, Feser.
TSV/DJK Wiesentheid - SV Riedenberg 1:0 (1:0). Tor: Markus Pfeuffer (17.).
Selten erlebt man einen Verlierer gut gelaunt, aber nach der Niederlage beim Mitfavoriten zeigte sich SV-Co-Trainer Stefan Dorn mit der Leistung seiner Elf zufrieden. Diese wehrte sich gegen den Favoriten, der es sich leistete, seinen Torjäger Marcel Hartmann auf die Bank zu setzen, nach allen Regeln der Kunst und hätte mit etwas mehr Fortune einen Punkt entführen können. Die Gastgeber hatten es letztlich einer Unaufmerksamkeit in der Gäste-Deckung, die das Fehlen von James Galloway und Christoph Mathes gut kompensierte, zu verdanken, dass Wiesentheid härtester Verfolger des Tabellenführers bleibt.
Mit Marius Kubo im Team
"Wiesentheid hat natürlich eine in spielerischer Hinsicht klasse Truppe", so Dorn weiter, die aber in kämpferischer Hinsicht zu packen ist. Diesen Kampfgeist zeigten die Schützlinge von Marius Kubo, der in den letzten zwanzig Minuten selbst ins Geschehen eingriff. Verlass war über neunzig Minuten auf Keeper Florian Dorn, der dreimal stark parierte und mitansehen musste, wie seine Vorderleute in den letzten Minuten immer einen Tick zu spät am möglichen Abstauber vorbeischlitterten. "Auf die Vorstellung lässt sich auf alle Fälle aufbauen, wir brennen nun auf das Spiel am Mittwoch in Kissingen", so Dorn abschließend.
Riedenberg: Fl. Dorn - Schultheiß, Vorndran, Schaab, D. Dorn - Krapf (84. Rüttiger), Carton, Ch. Dorn (70. Kubo), Schuhmann - S. Hergenröder (82. Ch. Hergenröder), Ph. Dorn.