FC 05 Schweinfurt gelingt Derbysieg vor über 6000 Fans
Autor: Jürgen Schmitt
Schweinfurt, Freitag, 12. Juli 2013
Was für ein Abend. Was für ein Derby. Mit dem 3:1-Sieg über die Würzburger Kickers starteten die Schnüdel perfekt in die Regionalliga-Saison.
Fast war es wie in seligen Zweitliga-Zeiten. Lange vor dem Anpfiff bewegten sich die Massen in Richtung Willy-Sachs-Stadion, wo 6207 Fans mit zehnminütiger Verspätung den Anpfiff erlebten. Davor freilich gut unterhalten wurden mit einem vom Bayerischen Fußballverband initiierten Rahmen-Programm und einer prima Choreografie der Schweinfurter Fans. Aber auch die Leistung auf dem Rasen stimmte, weil insbesondere die Gastgeber unter den Augen von BFV-Präsident Rainer Koch keinerlei Derby-Nervosität bewiesen.
Bereits in den ersten fünf Minuten boten sich Steffen Krautschneider und Stefan Seufert erste passable Möglichkeiten, während die Kickers-Offensive um Ricardo Borba und Manuel Duhnke gegen die Viererkette der Grün-Weißen zunächst wenig zu bestellen hatte. Und mitansehen musste, wie die Elf von Gerd Klaus in Führung ging. Eine Maßflanke des aufgerückten Philipp Messingschlager verwertete Tom Jäckel per Kopf. Genau für diese Effektivität in vorderster Front war der Stürmer aus Forchheim in die Kugellagerstadt geholt worden an die Seite von Peter Heyer. Auf der Gegenseite musste FC-Keeper Christopher Pfeiffer nur beim Versuch von Corvin Behrens zupacken, während Bastian Lunz eine brandgefährliche Borba-Hereingabe zur Ecke klärte.
Für den nächsten Aufreger sorgte erneut Jäckel, der im Duell mit Kickers-Schlussmann Daniel Tsiflidis das 2:0 verpasste. In einer Phase, in der die Würzburger längst besser im Spiel waren, weil insbesondere der Aalener Ex-Profi Marco Haller mehr Zugriff auf das Kickers-Spiel fand. Durchaus korrekt daher der Ausgleich durch den Treffer von Ricardo Borba, der das Leder unhaltbar ins FC-Netz gedroschen hatte. Jetzt hatten auch die 300 Kickers-Fans Grund zum Feiern. Etwas mehr Gäste-Anhänger hatte man eigentlich erwartet. Ein Wirkungstreffer für die FCler, die bis zur Pause meist nur reagierten, durch den abgeblockten Schuss von Stefan Seufert dennoch eine gute Möglichkeit zur neuerlichen Führung besaßen.
Früh in der zweiten Halbzeit wechselte Gerd Klaus, brachte Simon Häcker für Tom Jäckel. Mit der guten Stimmung auf den Rängen konnte das Match in dieser Phase nicht Schritt halten. Erst in Minute 56 gab es wieder Applaus von den Rängen, als erst Stefan Seufert, dann Peter Heyer nur knapp das 2:1 verpassten. Und die Kickers? Die Mannen von Trainer Dieter Wirsching blieben trotz namhafter Neuzugänge offensiv doch einiges schuldig im Duell mit dem Aufsteiger, der sich als kompakte und konzentriert auftretende Einheit verkaufte. Und durch den von Tsiflidis parierten Häcker-Schuss eine neuerliche Gelegenheit besaß. Und durch ein irres Tor von Daniel Mache in Führung ging. Aus 45 Metern hatte der FCler den zu weit vor seinem Tor postierten Kickers-Keeper düpiert. Nur eine Minute später verhinderte Pfeiffer mit einer starken Parade das 2:2. Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Erst provozierte Häcker die Ampelkarte von Jens Trunk, den fälligen Freistoß versenkte Steffen Krautschneider perfekt im kurzen Eck. Schön, dass es trotz der großen Rivalität beider Fan-Gruppen auf den Rängen nur verbale Scharmützel gab. Und die gehören schließlich in einem Derby dazu.
Torfolge 1:0 Tom Jäckel (15.), 1:1 Ricardo Borba (30.), 2:1 Daniel Mache (77.), 3:1 Steffen Krautschneider (83.).
Zuschauer 6207.
Gelb-rote Karte Jens Trunk (Würzburg/82.).
FC 05 Schweinfurt Pfeiffer, Hetzel, Messingschlager, Krämer, Lunz, Mache (86. Kleinhenz), Seufert, Esen, Krautschneider (87. Kraus), Jäckel (51. Häcker), Heyer.
Würzburger Kickers Tsiflidis, Donaldson, Wirsching (62. Endres), Borba, Behrens (81. Istrefi), Mensah, Konjevic, Duhnke (52. Bieber), Bieler, Trunk, Haller.
Schiedsrichter Christian Dietz.