Ex-Hammelburg-Volley Kjeld Claßen: Der Schlag sitzt jetzt am Mikro
Autor: Steffen Standke
Hammelburg, Freitag, 17. Dezember 2021
Ex-Akteur Kjeld Claßen ist in einer neuen Rolle wieder ganz nah dran am Team der Hammelburg Volleys. Welche Qualitäten ihm dabei zugute kommen.
Kjeld Claßen ist wieder mittendrin im Volleyball-Zirkus. Nicht auf dem Spielfeld, aber ganz nah dran. Gemeinsam mit Sebastian Becker kommentiert der Ur-Hammelburger seit dieser Saison die Heimspiele der Volleys. Im Schnitt 400 Menschen hören den Beiden dann zu. Und geht es nach Claßen, darf das noch lange so bleiben.
So richtig weg war der 37-Jährige, der im Büro einer großen Baufirma arbeitet, ja nie. Claßen gehörte vor Jahren zur 1. Mannschaft, als deren Durchmarsch von der Bayernliga in die 2. Bundesliga begann. Dabei stand er im Team mit Moritz Karlitzek und Sebastian Becker, spielte auch mit dem jungen Oscar Benner noch zusammen. Dann ging er nach Eibelstadt, ist aber seit der Spielzeit 2015/16 wieder zurück in Hammelburg.
Derzeit verstärkt er das TV/DJK-Landesligateam, aber auch diverse Beachvolleyball-Treffs im Freibad, wenn es wärmer draußen ist. Die Bundesliga-Heimspiele der Volleys verfolgte Claßen in den vergangenen Jahren meist auf der Tribüne, gehört aber als langjähriger Spieler und Mitglied zum engeren Umfeld der Mannschaft. Und seit dieser Hinrunde eben zum Livestream-Kommentatorenteam.
Gefragt hatte den 37-Jährigen sein Kumpel und ehemaliger Mitspieler Sebastian Becker, ob er mal aushilfsweise mitmachen würde. Das hörte sich dann ganz gut an. Und vor allem: Zuhörer reagierten positiv. "Wenn sowas kommt, hat man natürlich Bock auf mehr", sagt Kjeld Claßen. "Ich glaube, ich kann den Witz und das Fachliche ganz gut verbinden", sinnt er über sei Erfolgsrezept nach. Er sei eh so euphorisch und kommentiere das halbe Spiel mit - nur für sich selbst, berichtet er, dass er unbewusst schon vorher geübt hat.
Claßen ist in seinem Volleyballer-Leben schon viel herumgekommen. Er war bei der Marine, spielte in der Bundeswehr-Nationalmannschaft und in Kiel Regionalliga. Viele Spieler, die jetzt in der 2. Liga agieren, kennt er persönlich - und auch einige Anekdoten über diese.
So berichtet er, dass er und seine Mannschaftskollegen versucht hätten, die spektakulären Sprungaufschläge von Nationalspieler Christian Pampel bei der EM 2003 nachzuahmen. Jener inzwischen 42-jährige Pampel hatte kürzlich mit dem TSV Mimmenhausen sein Können in der Saaletalhalle gezeigt - und Claßen im Livestream die Anekdote erzählt.
Dass der Hammelburger jetzt im Livestream mitkommentiert, hat auch pragmatische Gründe. Denn so kann sich Teammanganger und Hallensprecher Oliver Wendt wieder mehr seinen eigentlichen Aufgaben widmen. "Kjeld hat unglaubliche Volleyball-Expertise und ähnlich wie Sebastian das Kommentatoren-Gen im Blut", lobt der denn auch.