Endlich wieder Rakoczy-Reiten
Autor: Steffen Standke
Bad Kissingen, Dienstag, 28. Mai 2019
Nach drei Jahren sieht sich der Bad Kissinger Reiterverein wieder in der Lage, sein Dressur- und Springreitturnier am Flugplatz in der Au zu veranstalten.
Die Hindernisse für den Reitparcours dümpeln vor sich hin unterm löchrigen Dach der Tribüne. Und auch die Kanzel steht noch, aus der die Wettkampfrichter kritisch auf die Sportler hinunterschauten. Mehr weist nicht darauf hin, dass hier in der Au - auf dem Platz zwischen Tower und Start- und Landebahn des Bad Kissinger Flugplatzes - tolle Dressur- und Springprüfungen stattfanden. Drei Jahre lang gab es das Rakoczy-Reitturnier nicht mehr. Das wird sich bald ändern.
Die Freude war förmlich zu spüren durch die Online-Kanäle Anfang Mai. Da postete der Bad Kissinger Reiterverein in Facebook, dass die Ausschreibung für das vom 2. bis 4. August geplante Rakoczy-Reitturnier genehmigt ist. Die Voraussetzung dafür, in "die heiße Phase der Vorbereitung" für ein "möglichst perfektes Turnier" einsteigen zu können.
Drei Jahre hintereinander hatten die Dressur- und Springprüfungen nicht stattfinden können, "mangels Helfer", wie Schriftführer Marcus Lipsius vor Ort mitteilt. Doch inzwischen habe sich einiges getan. Vergangenes Jahr traten der 1. und der 2. Vorsitzende zurück; die Führung des Vereins übernahm Timo Sitte aus Bad Brückenau, unterstützt durch seine Stellvertreterin Nicole Schmitt. Auch gibt es seit September vergangenen Jahres mit Hubert Kaltwasser einen neuen Pächter für die vereinseigene Reitanlage.
Heuer sieht sich der Verein nach Lipsius' Worten wieder in die Lage, die 150 bis 200 Helfer für Auf- und Abbau sowie Durchführung zusammenzubekommen, vom Parkplatzanweiser, über die Leute an den Hindernisse bis zu denen im Meldebüro.
Das Rakoczy-Turnier wird Dressur der Klassen E bis L und Springen von der Klasse E bis zur Klasse S* anbieten. Damit unterscheidet es sich von der Großveranstaltung, die die Reitsportgemeinschaft Detter-Weißenbach kürzlich auf dem Reiterhof Rhön durchzog. Das dortige Turnier glänzte vor allem durch viele hochkarätigen S-Springen, an denen sich die Reit-Elite aus ganz Deutschland beteiligte.
Doch Konkurrenz zum inzwischen etablierten Detterer Turnier sollen die Rakoczy-Wettbewerbe gar nicht sein, sagt Marcus Lipsius. Sie werden sich einer großen Bandbreite des Breitensports widmen; auch eine Führzügelklasse wird angeboten. Der Schriftführer und (künftige) Turnierleiter setzt mehr auf den Charme "eines der wenigen Rasenplatz-Turniere mit besonderem historischen Ambiente. Hier sollen sich der Nachwuchs und semiprofessionelle Reiter tummeln."
Dafür wird eine jetzt schon eingegrenzte, 80 mal 100 Meter große Rasenfläche für die Springturnierplatz aufbereitet und aufgesandet. Dazu kommen ein Dressurviereck, 20 mal 40 Meter gesandeter Rasen und ein Abreiteplatz. Weiter stadtauswärts in der Au werden die Stallzelte stehen.