Ein Wahnsinnsspiel in Untererthal
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Sonntag, 07. August 2022
Sieben Tore und ein am Ende glücklicher Sieg der Viktoria gegen nie aufgebende Rannunger. Die Riedenberger zeigen gegen den FC Thulba, zu was sie in der Lage sind.
FC Untererthal - FV Rannungen/Pfändhausen/Holzhausen 4:3 (2:1). Tore: 1:0 Lukas Tartler (8.), 1:1 Benjamin Kaufmann (9.), 2:1 Lukas Tartler (43.), 2:2 Dominik Gehrig (48.), 3:3 Benjamin Kaufmann (50.), 3:3 Maurice Fella (58.), 4:3 Sebastian Heinlein (81.).
Ganz begeistert von einem Spiel, "das man in dieser Qualität schon lange nicht mehr in Untererthal gesehen hat", zeigte sich FC-Pressewart Sven Röthlein. "Die Partie wurde von beiden Seiten intensiv geführt und war gespickt mit vielen Torchancen." Nachdem ein abgefälschter Schuss des FClers Elias Bergander an die Latte schlug (4.), brachte FC-Goalgetter Lukas Tartler nach weitem Schlag von Niklas Gerlach seine Farben in Front. Doch gleich nach Wiederanpfiff setzte Benjamin Kaufmann zu einem 25-Meter-Schuss an, der unhaltbar für Keeper Daniel Hammer im Winkel einschlug. Die Kontrahenten initiierten danach viele Offensivaktionen, dabei vergaben zunächst Max Kühnlein (41.) und Maurice Pache, der in einer 1:1-Situation an Keeper Florian Erhard scheiterte (42.), die neuerliche Führung für die Grün-Weißen. Besser machte es Lukas Tartler, der eine unsaubere Abwehraktion der Gäste während einer zehnminütigen Überzahlsituation kaltblütig bestrafte. Doch die Freude beim FC-Anhang währte nicht lange, denn nach einem Freistoß von Lukas Englert nickte der aufgerückte Verteidiger Dominik Gehrig ein. Zwei Minuten später spielte der FV-Spielertrainer seine ganze Routine aus mit seinem schnell ausgeführten Freistoß. Die Untererthaler warfen nun früh alles nach vorne, bissen sich aber zunächst die Zähne an Keeper Florian Erhard aus. "Wie dieser die Kugel bei einem Bergander-Schuss Richtung Winkel herausfischte, war eigentlich unerklärlich", lobte Röthlein. Erhard drehte kurz darauf einen kreuzgefährlichen Bergander-Freistoß mit Müh und Not um den Pfosten. Große Proteste rief auf Seiten der FVler der Ausgleichstreffer hervor. "Was irgendwo verständlich war, denn der Vorlagengeber Lukas Tartler stand vor seinem Querpass auf Maurice Fella deutlich im Abseits", so Röthlein. In einer kampfbetonten Auseinandersetzung sorgte Sebastian Heinlein für das Endergebnis mit seinem trockenen Schuss vom Sechzehnereck.
SV Ramsthal - FC WMP Lauertal 1:2 (1:1). Tore: 0:1 Andre Keßler (31.), 1:1 Enrico Ott (40., Foulelfmeter), 1:2 Andre Keßler (75.).
Nach der dritten Niederlage binnen acht Tagen hängt die Rote Laterne im SV-Sportheim, was nicht nur für Ernüchterung bei Coach Bastian Knauer sorgt. Der kleine Kader, gegen die Lauertal-Elf mussten früh Timo Kaiser und nach der Pause auch noch Matthias Mock das knochentrockene Geläuf verletzungsbedingt verlassen, bemühte sich zwar, doch so hundertprozentige Torchancen ergaben sich selten. Aber auch der neue Tabellenzweite brillierte nicht gerade bei seinen Offensivaktionen, im Prinzip wurde die erste Möglichkeit auch gleich zur Führung genutzt durch Andre Keßler. In den folgenden Minuten ärgerten die Gäste ihren Anhang mit riskantem Ballgeschiebe in der eigenen Hälfte, was fast schon erwartungsgemäß mit einem Gegentreffer bestraft wurde. Einem der vielen Rückpässe der FCler hechelte Enrico Ott hinterher, der kurz vor dem Ballkontakt strafstoßwürdig von Keeper David Ziegler von den Beinen geholt wurde und den fälligen Elfer selbst verwandelte. Der FC-Goalie verhinderte zu Beginn des zweiten Durchgangs einen Rückstand, eine Minute nach einem Wespenstich in den Oberschenkel zerrte er einen Schuss von Sascha Ott von der Torlinie (48.). Fünf Minuten später setzte FC-Spielertrainer Stefan Denner nach einer Keßler-Kopfballverlängerung den Ball aus drei Meter übers Tor, weitere zehn Minuten später köpfte Keßler nach einer Freistoßflanke von Fabian Bauer das Spielgerät an die Latte. Keßler traf aber, als er nach einem von Kilian hereingegebenen Eckball mutterseelenallein aus fünf Meter einköpfte.
SV Riedenberg - FC Thulba 2:0 (0:0). Tore: 1:0 Kilian Markart (50.), 2:0 Jonas Wolf (57.).
"Nachdem wir in Ebenhausen regelrecht vorgeführt wurden, war mit diesem Sieg nicht unbedingt zu rechnen", meinte SV-Pressesprecher Mario Rüttiger. Von Vorteil für die Gastgeber erwies sich die Rückkehr der Defensivkünstler Paul Konopka, Finnian Carton und Jonas Wolf in die Anfangsformation. "Letzterer war permanent unterwegs und hat sich mit seinem ersten Tor nach langer Zeit noch zusätzlich belohnt", so Rüttiger. Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen ohne nennenswerte Torchancen. Dies sollte sich aus Sicht der Frankonen, die früh Aldin Dzafic auf den Rasen schickten, auch nach dem Seitenwechsel nicht ändern. Als Genickbruch für die Schützlinge von Dominic Hugo erwies sich die Passivität in der Defensive. So durfte Nils Tong das Leder unbedrängt Richtung Strafraum schlagen, wo ein Verteidiger es zu kurz aus der Gefahrenzone beförderte und es auch noch Kilian Markart maßgerecht auf den Schlappen legte. Andreas Binner war zwar noch mit den Fingern an der Kugel, doch nicht entscheidend. Beim 2:0 unterbanden die Gäste eine Hereingabe von Maximilian Spahn nicht konsequent, sodass Wolf das Leder unhaltbar Richtung Winkel hämmern durfte. Die Gäste bemühten sich danach zwar um den Anschlusstreffer, doch in große Gefahr brachten sie das von Lars Schaab gehütete Riedenberger Tor nie.