Ein Punkt ist kein Trost für den HSC
Autor: Peter Balthasar
Bad Neustadt an der Saale, Sonntag, 19. April 2015
Bad Neustadt kassiert gegen Leipzig den Ausgleich in letzter Sekunde.
HSC Bad Neustadt - SG LVB Leipzig 25:25 (11:12).
"Das war das von vielen erwartete und spannende Spiel", erklärte SG-Coach Torsten Löther in der Pressekonferenz. Und wer wollte ihm bei diesem Spielverlauf und dem aus Sicht der Gastgeber unglücklichen Gegentreffer in der Schlusssekunde widersprechen. "Das Unentschieden ist nicht nur deswegen eine kleine Enttäuschung", sagte HSC-Coach Margots Valkovskis. Und: "Den zweiten Punkt haben wir verspielt, weil wir in der ersten Halbzeit nicht in den erhofften Rhythmus gekommen sind."
Im Gegensatz zum Hinspiel (73 Treffer) hielt sich die Torflut diesmal in Grenzen, was zum einen an den nicht so durchschlagskräftigen Offensivreihen, vornehmlich aber an starken Torhüterleistungen lag. Dabei überraschte Margots Valkovskis mit der Personalie, Fabian Tatzel in die Anfangsformation zu stellen, was sich zunächst als goldrichtig erweisen sollte.
Kempa-Trick funktioniert
Mit einem Kempa, vorbereitet von Wicklein und abgeschlossen von Maxi Schmitt, glichen die Saalestädter gleich nach Wiederanpfiff aus, ehe etwas zerfahrene Minuten folgten. Beim 12:14 lief ein HSCler zur Hochform auf, den die Gäste-Deckung bis zum Abpfiff nicht mehr richtig in den Griff bekommen sollte. Vilim Leskovec warf sich mit gewaltigen Anläufen in die hochgewachsene SG-Abwehr und sorgte fast im Alleingang für das 16:16. Groß war der Jubel in der Bürgermeister-Goebels-Halle, als Gerr im Nachwurf für das 17:16 sorgte.
Von jetzt an waren die Valkovskis-Schützlinge am Drücker, doch der Gast wehrte sich und schaffte in Unterzahl den Ausgleich. Als sechs Minuten vor dem Abpfiff der Gast wieder in Führung ging (21:22), drohte die kampfbetonte Partie neuerlich zu kippen. Doch Gerr, Leskovec und Lukas Böhm schafften bis zum 24:24 immer wieder den Ausgleich. In der Schlussphase wurde es hektisch. Als ein Leipziger nach einem Ellenbogenschlag an Franziskus Gerr die Rote Karte sah und Leskovec die Überzahlsituation zum 25:24 nutzte, "schien es wie immer zu laufen, wir liefern wie in den Vorjahren in Bad Neustadt die Punkte ab", sagte Löther. In dieser Notsituation nahm der Leipziger Trainer seinen Keeper vom Parkett, agierte mit sechs Feldspielern und fasste sein Glück nicht, als Pfeiffer mit einem Aufsetzer ins lange Eck eine Sekunde vor Spielende doch noch den Ausgleich realisierte. "So etwas darf einer erfahrenen Abwehr wie der unsrigen eigentlich nicht passieren", konstatierte Margots Valkovskis.
Tore für den HSC: Vilim Leskovec (8), Jan Wicklein (4/1), Franziskus Gerr (4), Lukas Böhm (3), Maximilian Schmitt (2), Emil Feuchtmann-Perez (2), Gary Hines (1), Goran Djuricin (1/1).