Rechtzeitig vor dem Duell am Aschaffenburger Schönbusch kommt mit Benjamin Hadcic offensive Verstärkung. Der TSV Aubstadt ist in Erlangen der Favorit.
War das Derby der letzte große Zahltag für die Schweinfurter in dieser Regionalliga-Saison? Könnte schon sein, denn die 2:5-Niederlage gegen Kickers Würzburg vor den fast 4000 Zuschauerinnen und Zuschauern war einerseits schmerzhaft, beförderte die 05er andererseits ins graue Tabellen-Mittelmaß. Aber da ist ja noch der Verbandspokal mit reichlich attraktiven Mannschaften und der Aussicht, mit einem Finalsieg in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals einzuziehen.
Exakt das hatte der TSV Aubstadt zuletzt knapp verpasst nach seiner Endspiel-Niederlage gegen den FV Illertissen. Die Elf von Viktor Kleinhenz nimmt also einen neuen Anlauf und ist nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Punktspiel-Siege über den FC 05 Schweinfurt und beim TSV Buchbach klarer Favorit vor dem Duell an diesem Dienstag (18.30 Uhr) beim ATSV Erlangen. Die Mittelfranken sind als Bayernligist per se der Außenseiter und mit zehn Punkten aus zehn Spielen auch in keiner Über-Form, die die Elf von Victor Kleinhenz schrecken könnte. Der breite Kader der Grabfelder erlaubt zudem ein personelles Rochieren ohne Qualitätsverlust.
Fast zeitgleich (19 Uhr) wartet auf den FC 05 mit der Regionalliga-Konkurrenz vom FC Viktoria Aschaffenburg eine anspruchsvollere Aufgabe. "Die Stimmung nach dem Derby war beschissen. Wir haben zu viele Fehler gemacht, das müssen wir schnell abstellen. Aschaffenburg spielt hart, einen richtigen Männerfußball, da müssen wir die Zweikämpfe annehmen", fordert Christian Gmünder von seiner Elf grundsätzliche Tugenden. Auch wenn ein kleiner Teil der Fan-Szene sich nicht gerade rühmlich verhielt mit dem Abbrennen diverser Pyro-Technik, hofft der FC 05-Trainer auch am Schönbusch auf Unterstützung. "Wir haben immer Bock auf unsere Fans und sind jedem dankbar, der zu uns hilft."
Gmünder wird im Vergleich zum Würzburg-Spiel ebenfalls Änderungen in seiner Startelf vornehmen, "weil sich neben Lukas Aigner ein weiterer Spieler verletzt hat." Einen Namen nennen wollte der Übungsleiter nicht. Umso erfreulicher, dass die Kugellagerstädter einen offensiven Neuzugang präsentieren können: Vom österreichischen Erstligisten Austria Klagenfurt kommt Benjamin Hadzic zu den Schnüdeln. Der 23-Jährige wurde im Nachwuchs des 1. FC Nürnberg, des FC Bayern München und des VfB Stuttgart ausgebildet und kam für Hannover 96 II in 42 Einsätzen in der Regionalliga Nord auf zehn Tore und sechs Vorlagen. In Hannover absolvierte Hadzic, der für Bosnien-Herzegowina die Junioren-Nationalmannschaften von der U17 bis zur U21 durchlief, auch drei Kurzeinsätze in der Bundesliga.
Im Februar 2020 wechselte er nach Klagenfurt und kam in der österreichischen zweiten Liga in 31 Spielen auf vier Tore und sieben Vorlagen. Nach dem Aufstieg in die erste Bundesliga im Sommer 2021 fiel der Angreifer zu Beginn der Vorrunde aus. "Dann war es schwer für ihn, in den Kader zu kommen", berichtet FC-05-Sportdirektor Robert Hettich. "In der Rückrunde hat er sich voll in den Dienst des Klubs gestellt und der zweiten Mannschaft mit seinen Toren zum Aufstieg verholfen." Hadzic kann sowohl auf der Mittelstürmerposition als auch auf den offensiven Außenbahnen und als hängende Spitze eingesetzt werden.