Ein legendäres Bezirksligaderby zwischen dem TSV Maßbach und der TSVgg Hausen
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 24. Juni 2020
Der TSV Maßbach hatte in der Rückrunde der Saison 2002/03 eine Siegesserie hingelegt. Doch im Derby mit der TSVgg Hausen kam es richtig dick.
Mit Wehmut dürften die jetzigen Verantwortlichen, früheren Spieler und langjährigen Fans des TSV Maßbach und der TSVgg Hausen auf das Landkreisderby des 18. Mai 2003 zurückblicken. Weniger wegen des sportlichen Wertes, sondern wegen der Ligazugehörigkeit. Denn dieses Spiel wurde in der Saison 2002/03 in der Bezirksliga Ost ausgetragen, einer Liga, der die langjährigen Kontrahenten schon lange nicht mehr angehören.
Die damalige Bezirksliga Ost, in der vorwiegend Teams aus dem Kreis Rhön kickten (dies ist erklärlich, weil es in Unterfranken zu diesem Zeitpunkt noch drei Bezirksligen gab) war beim Blick auf das Endklassement fest in Händen der Bad Kissinger Landkreisvereine. Angeführt vom Meister 1. FC Bad Brückenau, der genauso wie der Tabellenzweite FC 06 Bad Kissingen in die Bezirksoberliga aufstieg, belegten weitere Kreis-Mannschaften die Ränge drei bis sechs (FC Thulba, TSV Wollbach, SC Diebach und TSV Maßbach).
Da war der TSVgg Hausen als Tabellenneunter fast schon ein Ausreißer. Doch die Platzierung "war aller Ehren wert, denn es war unser Aufstiegsjahr und für einen Aufsteiger gilt erst einmal, die Klasse zu halten", erinnert sich der langjährige Vorsitzende der TSVgg und "Vater des Rimini-Cups",
Eckehard Fehr. Beim Aufeinandertreffen am 18. Mai 2003 auf der Maßbacher Centleite war der Klassenerhalt für die von Detlef Hartmann gecoachten "Häusler" noch nicht fix. Dafür schien "bei uns mangels Perspektive dagegen schon die Luft etwas raus", so der Maßbacher Goalgetter Stefan Schusser.
Dieser war in der Winterpause nach Engagements in Waldberg und Aubstadt zu seinem Heimatverein zurückgekehrt. Die Maßbacher plagten sich nach der Vorrunde noch mit Abstiegsproblemen herum. Mit Schusser lief es in der Rückrunde dann prima.
Die Maßbacher legten unter ihrem Spielertrainer Ralf Fritscher und seinem Co, dem leider schon verstorbenen Rainer Hub, eine Siegesserie hin. Die sie zum einen aus der Bredouille brachte, die aber zum anderen gegen die "Hartmänner" riss. "Das war unser schlechtestes Spiel in der ganzen Saison; ausgerechnet das habt ihr für die Bildergeschichte ausgesucht", meint Schusser mit Schmunzeln zur 1:4-Heimpleite gegen die Häusler.
Der Torjäger, der an diesem Samstagnachmittag in Abwesenheit seines verletzten Sturmpartners Holger Mantel einen Alleinunterhalter in der Offensive abgab und dann in 90 Minuten gegen seinen zweikampfstarken Bewacher Petr Jandak kaum einen Stich setzen konnte, sah die Seinen früh in Rückstand geraten.