Ein Kletterspezialist gewinnt den Rakoczylauf
Autor: Reinhold Nürnberger
Bad Kissingen, Dienstag, 26. April 2016
Andreas Grau vom Alpenverein und Anna Roth vom TV/DJK Hammelburg hängen die Konkurrenz ab.
Andreas Grau vom Alpenverein Bad Kissingen und Anna Roth vom TV/DJK Hammelburg sind die Sieger des diesjährigen Bad Kissinger Rakoczylaufes. Bei kühlen Temperaturen und Dauerregen kamen dennoch 270 Ausdauersportler zur achten Auflage des Laufevents in die Badestadt.
Auch wenn der Breitensport beim Rakoczylauf eindeutig im Vordergrund steht, stimmte die sportliche Note. Bereits zum vierten Male trug sich Anna Roth in die Siegerliste des Rakoczylaufes ein. Die 23-Jährige bewältigte den knapp 8,9 Kilometer langen Kurs in hervorragenden 34:55 Minuten und war damit mehr als eine Minute schneller als bei ihrem Sieg im vergangenen Jahr. "Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, zumal ich noch den Schweinfurter Citylauf von vor einer Woche in den Beinen spürte und das Wetter ja auch nicht gerade toll war", äußerte sich die Elfershäuserin nach dem Rennen. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich sie halten kann. Aber ich habe gut trainiert", sagte ihr Teamgefährte Roland Leurer, der Anna Roth während des Rennens begleitete. Der 53-Jährige, der sie früher auch trainierte, zog sie zum neuen Streckenrekord. Knapp war der Einlauf um Platz zwei bei den Damen. Am Ende überquerte Silvia Zänglein vom FC Eltingshausen eine Sekunde vor Korinna Lerch vom TV/DJK Hammelburg und vier weitere Sekunden vor Theresa Metz die Ziellinie.
"Diesen Lauf wollte ich gewinnen, das war mein Ziel für dieses Jahr", sagte Andreas Grau vom Alpenverein Bad Kissingen. Allerdings musste er sich an der Spitze lange Zeit mit Bernd Wächter vom TV Bad Brückenau auseinandersetzen. "Ich wollte es wieder auf den Spurt ankommen lassen", sagte der 41-Jährige aus Thulba, der den Rakoczylauf im Vorjahr im Finish für sich entschied. "Aber bei Kilometer sechs musste ich abreißen lassen. Der Andreas hielt das Tempo bis zum Schluss gleichmäßig hoch", lobte er seinen Kontrahenten. "Ja, ich durfte mir keine Blöße geben. Schließlich habe ich meine Jugendlichen motiviert, beim Rakoczylauf mitzumachen", freute sich der Hochtourenführer aus Unsleben, der im Alpenverein junge Leute beim Klettern betreut. Dass dieser Sport besonders die allgemeine Fitness fördert, zeigt die Tatsache, dass der 39-Jährige "lediglich" vier- bis fünfmal pro Woche die Laufschuhe schnürt. Auch Bernd Wächter läuft in diesem Bereich, wobei er zusätzlich mehrmals in der Woche mit dem Rennrad trainiert. Dafür können sich ihre Zeiten von unter 32 Minuten für die knapp neun Kilometer auf zum Teil rutschigen Sandwegen durchaus sehen lassen. Rund eine Minute hinter den beiden Erstplatzierten verbuchte Michael Söder (SC Ostheim) den dritten Rang in der Gesamtwertung.
Den Schülerlauf über 2124 Meter absolvierte Nelly Kleinhenz (SC Ostheim) im Sauseschritt. Die Elfjährige aus Bad Kissingen brauchte nur 9:23 Minuten und gewann den Wettbewerb altersübergreifend vor Eileen Schnabel und Philipp Ruppel. Zumeist weibliche Sportlerinnen nahmen die 6,5 Kilometer lange Walkingstrecke in Angriff. Nicht einmal 50 Minuten benötigte dafür Theresia Keller vom TV/DJK Hammelburg.
Mit 30 Teilnehmern stellte der hiesige Alpenverein das größte Kontingent an Startern beim Rakoczylauf. "Das schlechte Wetter hat sicherlich einige Sportler vom Laufen in Bad Kissingen abgehalten", sagte der fachkundige und weit über die Region hinaus bekannte Streckensprecher Klaus Hudert aus Schweinfurt. Aber dass es überhaupt regnete, dafür hatte er schnell einen Grund gefunden. "Manfred Klabouch, der Cheforganisator vom TSV Bad Kissingen, hat es in diesem Jahr einfach vergessen den Petrus mit den obligatorischen zwei Weizen-Bier zu bestechen. Das hat sich halt gerächt."
Der sah das aber ganz entspannt. "Im Hauptlauf und Walking hatten wir nur unwesentlich weniger Teilnehmer als im letzten Jahr", sagte er. Allerdings blieben beim Vormittagsprogramm für Kinder, das wieder sehr liebevoll und mit großem Aufwand vom KissP@d durchgeführt wurde, doch einige junge Sportler zu Hause.
Viel Lob bekamen Klabouch und seine zahlreichen Helfer, gerade auch von auswärtigen Teilnehmern, zum Beispiel in den Kommentaren im Internet. "An einer so wunderschönen Strecke durch die traumhaft schönen Kuranlagen und Parks hatten wir bisher noch nie teilgenommen. Dass man nach dem Laufen auch noch im Trockenen Essen und Trinken konnte, rundete dieses Event zu einer tollen Veranstaltung ab. Vielen Dank auch dem sympathischen Stadionsprecher, der uns namentlich erwähnte. Schade, dass wir so weit von Bad Kissingen entfernt wohnen, um an diesem Lauf jährlich teilnehmen zu können", schrieben zwei laufbegeisterte Kurgäste. Oder: "Ein Lauf ohne großen Schnick-Schnack. Ankommen, Startnummer holen, an den Start gehen, loslaufen auf klar abgezeichneter Laufstrecke und ins Ziel kommen. Begrüßt und gefeiert werden von einem sachkundigen Zielsprecher, sich einfach wohlfühlen. Mehr braucht man eigentlich nicht! Und das bei fairen und niedrigen Startgeldern wie kaum woanders. Danke!", brachte es ein gewisser Bernd auf den Punkt.
Bleibt zu hoffen, dass die Eishalle bei einer eventuellen Veräußerung auch im kommenden Jahr von den Teilnehmern des Rakoczylaufes genutzt werden kann. Ansonsten darf es Manfred Klabouch keinesfalls wieder versäumen, Petrus rechtzeitig zu besänftigen.
Frauen: Gesamtwertung: 1. Anna Roth (TV/DJK Hammelburg) 34:55 Minuten; 2. Silvia Zänglein (FC Eltingshausen) 42:23; 3. Korinna Lerch (TV DJK Hammelburg) 42:24. Aktivenklasse: 1. Anna Roth (TV/DJK Hammelburg) 34:55 Minuten; 2. Theresa Metz (SV Schnapsdrossel) 42:27; 3. Stefanie Kleinbach (Sonntagsläufer) 43:33; Weibliche Jugend: 1. Pia Weilbach (DAV Bad Kissingen) 53:17 Minuten; 2. Julia Milberger 53:17; 3. Antonia Schindhelm (Team Katharinenschule) 56,38.; W-30: 1. Claudia Kessler (VR Bank) 46:43 Minuten 2. Denise Roy (Klink Bavaria) 46:59; 3. Andrea Reischl (Klinik Bavaria) 47:27; W-35: 1. Silvia Zänglein (FC Eltingshausen) 42:23 Minuten; 2. Sabine Müller (DAV Bad Kissingen) 45:59; 3. Sabine Glück-Henz (Heiligenfeld-Kliniken) 47:31; W-40: 1. Korinna Lerch (TV/DJK Hammelburg) 42:24 Minuten; 2. Patricia Schodorf (Stadt Bad Kissingen) 44:06; 3. Carmen Haberland (TV DJK Hammelburg) 44:51; W-45: Bernadette Obermeier (Klinik Bavaria) 44:29; 2. Jutta Losenbeck 45:23; 3. Sabine Kaidel (DAV Bad Kissingen) 47:43; W-50: 1. Anja Peschel (Parkklinik Heiligenfeld) 44:26 Minuten; 2. Iris Gerken 51:15; W-55: 1. Margot Barkowsky (DAV Bad Kissingen) 51:38 Minuten; 2. Dorothea Baumgart (DAV Bad Kissingen) 54:10.
Männer Gesamtwertung: 1. Andreas Grau (DAV Bad Kissingen) 31:31 Minuten; 2. Bernd Wächter (TV Bad Brückenau) 31:56; 3. Michael Söder (SC Ostheim) 32:58; Männliche Jugend: 1. Jonas Wehner 44:25 Minuten; 2. Claus Brede (DAV Bad Kissingen) 44:34; 3. Fabian Müller 45:12; Aktivenklasse: 1. Daniel Greuß 33:23 Minuten; 2. Rene Amtmann (TSV Thüngersheim) 33:23 Minuten; 3. Simon Wehner (DAV Bad Kissingen) 33:36; M-30: Michael Söder (SC Ostheim) 32:58 Minuten; 2. Markus Reuter (TV DJK Hammelburg) 33:20; 3. Christian Albert (Fa.PlasTec) 33:30; M-35: Stefan Schäfer (Westfalia Racing) 34:17 Minuten; 2. Eduardo Costa 37:55; 3. Radoslaw Panasiuk (Fa. PlasTec) 33:50; M-40: 1. Andreas Grau (DAV Bad Kissingen) 31:31 Minuten; 2. Bernd Wächter (TV Bad Brückenau) 3. Matthias Amthor (Fa. PlasTec) 33:50; M-45: 1. Oliver Kleinhenz (SC Ostheim) 33:17 Minuten; 2. Volker Waigand (DJK Kronungen) 37:33; 3. Oliver Deininger (VR Bank) 37:34; M-50: 1. Franz Weilbach (Klinik Bavaria) 33:43 Minuten; 2. Roland Leurer (TV DJK Hammelburg) 34:50; 3. Kurt Weinmann (Klinik Bavaria) 37:47; M-55 1. Thomas Seufert (Sonntagsläufer) 36:56 Minuten; 2. Martin Wetterich (1. FC Rottershausen) 38:34. 3. Egon Schmitt (Fa. PlasTec) 40:38; M-60: 1. Harald Hümmer 40:35 Minuten; 2. Waldemar Büttner 41:27; 3. Detlef Liehr (Running-Team Arnshausen) 45:59; M-65: 1. Martin Amtmann (BRK - Bad Kissingen) 38:06 Minuten; 2. Manfred Heublein (VR Bank) 46:11; 3. Klaus Weigand (SV Wildflecken) 54:08; M-70: 1. Gerhard Schumm (VR-Bank) 54:31 Minuten; M-75: Peter Kirmsee (TSV Bad Kissingen) 1:25:50 Minuten.