Drei Mal bayerisches Gold: Elisa Eich aus Fuchsstadt nimmt alle Hürden
Autor: Reinhold Nürnberger
Hammelburg, Mittwoch, 06. Juli 2022
Die 19-Jährige vom TV/DJK Hammelburg war eine der herausragenden Athletinnen bei den Bayerischen Meisterschaften der Aktiven und Jugend. In Erding gewann die Fuchsstädterin in der U20 Gold über 400 Meter, im Kugelstoßen und über 400 Meter Hürden.
Mit sechs Jahren begann Elisa Eich beim TV/DJK Hammelburg mit der Leichtathletik. Schon in der U16, unter Trainer Heiko Schmitt, gab es erste Erfolge auf Landesebene, darunter der Staffelgewinn über 4 x 100 Meter. Aber bei Bayerischen Meisterschaften ganz oben auf dem Podest zu stehen, das war ihr nicht vergönnt. Bis kürzlich in Erding, wo das gleich drei Mal gelang. Es waren nicht die einzigen Erfolge.
In der Meldeliste war Elisa Eich auf ihren beiden Paradestrecken, den 400 Meter ohne und mit Hürden, bei den Bayerischen Meisterschaften lediglich auf Position vier gelistet. Die beliebten Bahnen drei, vier und fünf waren von den im Vorfeld besseren Athleten besetzt. Die restlichen der sechs Bahnen werden verlost und so kam es, dass Eich sich über 400 Meter auf der absolut unbeliebten Außenbahn den Startblock einstellen musste. "Da war ich erst einmal leicht geschockt.
Man hat durch die Kurvenvorgabe keine Orientierung, rennt da einfach vorneweg ins Ungewisse und ist meist entweder zu schnell, oder eben zu langsam", erklärte die 19-Jährige.
Sie wählte dieses Mal die sehr schnelle Variante des Anfangstempos und forderte die favorisierten Sprinterinnen hinter sich gewaltig. Lisa Lankes vom SWC Regensburg war dennoch eingangs der Zielkurve gleichauf mit der TV/DJKlerin. Zwei weitere Läuferinnen gesellten sich auf den letzten 80 Metern im Kampf um den Sieg dazu.
Der Atem der Gegnerinnen
Keine der Vier konnte jetzt noch einen sauberen Schritt ziehen. Zu sehr steckte ihnen das durch das hohe Anfangstempo verursachte Laktat in den Muskeln. Elisa Eich hatte in dieser Phase einen sichtlich unbändigen Siegeswillen und gab alles.
Im Ziel war sie dann doch deutlich sichtbar vorne. In hervorragenden 56,91 Sekunden unterbot sie ihre Bestleistung gleich um rund eineinhalb Sekunden und gewann ihren ersten bayerischen Titel.
"Das schlimmste an diesem Rennen war nicht die anstrengende Zielgerade, sondern die letzte Kurve. Man läuft durch die Kurvenvorgabe noch vorneweg, sieht niemanden, hört aber die Schritte und den lauten Atem der anderen Mädels immer näherkommen. Man hat das Gefühl, dass man gleich geschluckt wird", beschreibt Eich die entscheidende Phase des Rennens, bei der auf der Außenbahn enorme mentale Stärke gefordert ist.