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Doppelsieg der Dreisprung-Brüder


Autor: Reinhold Nürnberger

Bad Kissingen, Dienstag, 19. Februar 2013

Dimitri Antonov holt sich bei den Deutschen Hallenmeisterschaften den Titel in der Altersklasse U 20. Ivane Antonov springt nur vier Zentimeter kürzer und wird mit der Silbermedaille belohnt.
Deutscher Jugendmeister im Dreisprung: Dimitri Antonov. Foto: Kiefner


Es war der erwartete Showdown auf allerhöchstem Niveau, den sich die beiden Dreisprungbrüder Ivane und Dimitri Antonov bei den Deutschen Hallenmeisterschaften der Jugend lieferten. Dimitri wurde mit glänzenden 15,52 Meter in Halle/Saale Deutscher U-20-Meister. Sein Bruder sprang nur vier Zentimeter kürzer und holte Silber.

Beide steigerten damit ihre bisherigen Bestleistungen gleich erheblich. Für Dimitri war es zudem wieder mal ein neuer Bayerischer Rekord für die Jugend U 18. Die Dominanz der beiden Bad Kissinger im Trikot des LAC Quelle Fürth war gigantisch. Der drittplatzierte Max Heß vom LAC Erdgas Chemnitz lag am Ende rund einen dreiviertel Meter hinter den Antonovs, die sich nach der Siegerehrung gleich wieder einen Wettstreit lieferten. In einem lustigen Rededuell bei Leichtathletik.de gaben die Brüder zum Besten, wer denn von ihnen in Zukunft der bessere Dreispringer sein wird.

Trainingskollege Alexander Savitzki wurde mit 13,92 Meter bei seiner ersten U-20-Meisterschaft immerhin Neunter und verpasste damit den Dreisprung-Endkampf nur ganz knapp. Annika Kirchner aus Wollbach war es ebenso nicht gegönnt, mit ihren Staffelkolleginnen des LAC Quelle Fürth das Finale über 4 x 200 Meter zu bestreiten.

Der neue Deutsche Dreisprung-Meister fand allerdings auch in Halle ein Haar in der Suppe. "Der Wettkampf war nicht gut. Ich habe beim Absprung viel verschenkt. Im vierten Versuch bin ich dann auch noch umgeknickt", sagte Dimitri. Dennoch war der zweite Versuch eine durchaus gelungene Kostprobe seines enormen Potentials in dieser Disziplin. Obwohl der 16-Jährige da etwa 30 Zentimeter vor dem Brett absprang, landete er bei seiner spätere Siegesweite von 15,52 Meter.

Ivane Antonov zeigte eine hohe Konstanz in seinen sechs Versuchen, bei denen er jeweils über 15 Meter kam. Mit 15,37 Meter erzielte der Gymnasiast dann im fünften Versuch einen neuen Hausrekord und holte sich damit viel Selbstbewusstsein für seinen letzten Durchgang. Ivane kam da mit hoher Geschwindigkeit an das Absprungbrett und landete erst ganz weit hinten in der Sprunggrube.

Dimitri wusste, dass es noch einmal ganz knapp um den Titel werden würde und schaute gespannt auf die Anzeigetafel. Am Ende fehlten Ivane nur lächerliche vier Zentimeter, um seinen Bruder erstmals bei einem Großereignis zu besiegen. "Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, auch wenn ich weiß, dass ich noch weiter springen kann", berichtet Ivane. Dazu hat er schon bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften der Aktiven in Dortmund Gelegenheit. Sein Bruder ist aufgrund seines jungen Alters da noch nicht startberechtigt.

Aber schon in zwei Wochen gibt es im italienischen Ancona erneut ein Aufeinandertreffen der zwei stärksten deutschen Nachwuchs-Dreispringer. Die beiden Bad Kissinger sind für den Hallenländerkampf Frankreich - Italien - Deutschland nominiert und werden dort versuchen, sich allmählich der 16-Meter-Marke zu nähern.

Der Vater dieser Erfolge ist im wahrsten Sinne Dimitri Antonov Senior, der es als Trainer wieder einmal schaffte, dass seine Söhne beim Saison-Höhepunkt die beste Leistung abrufen konnten. Der 41-Jährige gilt als Meister des richtigen Timings. Und wenn seine Schützlinge bei einer Landesmeisterschaft, anstatt auf Weite zu springen, sich mit dem richtigen Anlauf beschäftigen, mag das für den Außenstehenden überheblich erscheinen. Aber der erfahrene Trainer weiß eben ganz genau, wann es darauf ankommt. So werden sie die Freiluftsaison wieder ganz bewusst ruhig angehen und wohl erst im Juli zu den Großereignissen in Top-Form sein.

Bis dahin wird Dimitri Senior mit seinen Söhnen wieder viel reisen müssen. Neben den zahlreichen Trainingsmaßnahmen in Oberhaching und Fürth werden die Antonovs in ganz Deutschland bei diversen Qualifikationswettkämpfen starten. Der Trainingsmittelpunkt wird dennoch in Bad Kissingen bleiben.