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Die zwei Gesichter der SG Garitz/Nüdlingen


Autor: Sebastian Schmitt, Jürgen Schmitt

LKR Bad Kissingen, Montag, 14. November 2022

Fast schon freundschaftlich ging es zu beim traditionsreichen Derby an der Sinn. Ein 9:0-Lauf und eine gelungene Nüdlinger Premiere im Sportzentrum.
Offene Deckung: In der Schlussphase kamen die Bad Brückenauerinnen noch einmal auf Schlagdistanz heran, mussten sich aber letztlich doch im Derby den Handballerinnen aus Garitz und Nüdlingen beugen. Foto: Sebastian Schmitt


FC Bad Brückenau - SG Garitz/Nüdlingen 20:22 (7:12).

Zwei Derbys binnen einer Woche hatte die SG Garitz/Nüdlingen zu bestreiten. Und nachdem die Grün-Weißen in der Hammelburger Saaletalhalle emotional komplett heißgelaufen waren, zeigten sie im Römershager Hexenkessel ein völlig anderes Gesicht. Fast schon sachlich-nüchtern spielten die Garitzerinnen und Nüdlingerinnen gegen die FC-Frauen auf, die im ersten Durchgang in der Offensive extreme Probleme in Sachen Zielgenauigkeit hatten. Bei den Gästen lief im Zentrum des Rückraumes erwartungsgemäß alles über die beiden routinierten Schwestern Anna Franz und Theresa Kleinhenz, die fast jeden Spielzug ansagten, aufbauten und letztlich oftmals auch selbst abschlossen.

Stabil und sattelfest am Kreis

Und am eigenen Kreis hinterließ die Spielgemeinschaft einen sehr stabilen und sattelfesten Eindruck. So war es nicht erstaunlich, dass der finale Pass bei den Bad Brückenauerinnen allzu häufig sein Ziel verfehlte. Erst nach der Pause überzeugten die anfangs viel zu braven und harmlosen Sinnstädterinnen mit deutlich mehr Durchschlagskraft und Offensivpower. Die Gäste ließen sich durch das plötzliche und unerwartete Erstarken der Gastgeberinnen nicht aus der Ruhe bringen und behielten die Oberhand, auch wenn die Sinnstädterinnen in der Schlussphase keineswegs chancenlos waren. Bemerkenswert, dass sich die SGlerinnen nach dem äußerst turbulenten Derby in Hammelburg wieder voll auf ihre spielerischen Qualitäten besannen und Diskussionen verzichteten. Großen Anteil am fairen, fast schon freundschaftlichen Verlauf der Partie hatte zweifelsohne Schiedsrichter Dirk Stumpe, der die Partie zu jeder Phase im Griff hatte, fast völlig ohne Zeitstrafen auskam und in strittigen Situationen klaren Kopf behielt. Am Ende hatten sich die SGlerinnen im gut besuchten Hexenkessel den Sieg aufgrund einer starken ersten Halbzeit durchaus verdient. Die FClerinnen konnten nur mit dem zweiten Durchgang zufrieden sein, als sie dem traditionellen "Erzrivalen" komplett auf Augenhöhe begegneten.bit

Tore für Bad Brückenau:

Anna Pragmann (4), Jennifer Frank (4/1), Melissa Kalmund (3), Sophie Gundelach (3), Maike Peter (3), Jana Gebhard (2), Lena Übelacker (1).

Tore für Garitz/Nüdlingen: Anna Franz (9/2), Theresa Kleinhenz (4/1), Sarah Stockerl (3), Theresa Przybilla (2), Pia Hein (1), Anna-Lena Höchemer (1), Sophie Hippler (1), Pia Steinegger (1).

HSV Bergtheim II - TV/DJK Hammelburg 28:24 (14:12).

Trotz einer couragierten Leistung mussten die jungen Saalestädterinnen die Heimreise ohne Punkte auf der Habenseiten antreten. In einem sehr engen Spiel waren die TV/DJK-Torhüterinnen Sandra Fischer und Hannah Eich in der Abwehr die Felsen in der Brandung. Auf den Außenbahnen fanden die Würfe mit einer hohen Effizienz den Weg ins Netz der Würzburger Vorstädterinnen. Aber insbesondere waren es die acht Tore von Nicole Schröter, der "Grande Dame" im Hammelburger Team, die bis zur 53. Spielminute ein Erfolgserlebnis für möglich hielten, ehe sich das Tempospiel der Heimmannschaft entscheidend durchsetzte. Mit erfolgreichen Tempogegenstößen wurde der Gastmannschaft der Zahn gezogen.

Tore für Hammelburg:

Nicole Schröter (8), Lena Doschko (5), Katrin Simon (3), Nicole Simon (3), Laura Finke (2/1), Tabea Hüfner (2), Helen Faust (1).

TV Marktsteft II - FC Bad Brückenau 18:34 (7:18).

In der Marktstefter Mehrzweckhalle waren die Rollen für dieses Bezirksliga-Spiel klar verteilt: Die erfahrenen Sinnstädter gaben das Tempo vor, die Zweitvertretung der Mainfranken erwies sich als sehr fairer Gegner, der die Gäste nie aufhalten konnte. "Wir wollten von Anfang an den Ton angeben und das ist uns auch gelungen", berichtet FC-Coach Stefan Bott, der im Bad Brückenauer Kasten wiederum seine ganze Erfahrung ausspielte. "Wir konnten im Angriff wie in der Abwehr dem Gegner unser Spiel aufdrücken." Die Sinnstädter gingen konzentriert und fokussiert zu Werke, nutzten ihre zahlreichen Abschluss-Chancen weitgehend aus. "Da muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen, dass sie das meistens sehr abgezockt runtergespielt haben." Weil der Bad Brückenauer Erfolg recht frühzeitig klar war, bekamen auch die jüngeren Spieler genügend Spielzeit, um Erfahrungen zu sammeln. Zum Topscorer avancierte diesmal Max Puschner, der am gegnerischen Kreis immer wieder Lücken fand und mit seiner gewohnten akrobatischen Art stolze acht Mal einnetzen konnte. "Im Großen und Ganzen bin ich mit unserer Leistung zufrieden", lautet das Resümee von Bott.bit

Tore für Bad Brückenau: Max Puschner (8), Simon Dietrich (7), Jan Markovics (4/1), Simon Weiner (4), Oliver Hilbert-Probeck (4), Lukas Heil (4), Patrick Lieb (2/1), Georg Hoch (1).

DJK Nüdlingen - HSV Volkach II 26:20 (8:11).

Besser hätte die Heimspiel-Premiere im Münnerstädter Sportzentrum nicht laufen können mit dem Sieg im Spitzenspiel, mit dem die Nüdlinger weiter verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der Bezirksklasse Nord stehen. Es war sicher kein Nachteil, dass die Volkacher BOL-Mannschaft zeitgleich im Einsatz war, doch auch ohne Verstärkung aus ihrer Ersten Mannschaft gaben die Gäste zunächst den Ton an und führten zur Pause mit drei Toren. "Die Volkacher wollten kurzfristig sogar das Spiel verlegen aufgrund personeller Probleme. Dann haben sie uns aber das Leben sehr schwer gemacht. Auch, weil wir einige Zeitstrafen kassierten", sagt DJK-Trainer Jonathan Kaim. Nach dem frühen Rückstand hatten die DJKler Mitte der ersten Halbzeit mehrere Male geführt, ehe die Volkacher auf 11:6 davonzogen. Aber die Nüdlinger und Münnerstädter ließen sich davon nicht beeindrucken. Ein sagenhafter 9:0-Lauf hin zur 15:11-Führung, nur unterbrochen vom Pausenpfiff, brachte die Wende. "In der Halbzeit gab es eine ordentliche Ansage von mir und Patrick Spiller, dann wurde es auch deutlich besser", so Kaim, der ein Sonderlob verteilte an den bravourös haltenden Keeper Felix Schäfer. Mit dem 20:13 von Andreas Petsch, der ebenso acht Treffer erzielte wie Kai Kunzmann, war der Widerstand des Gegners endgültig gebrochen. Mit Trommeln und Schlachtrufen hatten die gut 70 Fans auf der Tribüne ihre Mannschaft unterstützt und für die erhofft gute Stimmung im Sportzentrum gesorgt.js

Tore für Nüdlingen: Andreas Petsch (8), Kai Kunzmann (8/4)), Lucas Schäfer (3), Jonas Rendl (3), Julius Rauch (2), Oliver Gißler (1), Ralph Sittler (1).