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Die Wölfe haben immer das Ziel vor Augen


Autor: Pia Ilchmann

Bad Kissingen, Donnerstag, 24. November 2016

Die nackten Zahlen versprechen ein Spitzenspiel, wenn die Kissinger Wölfe im Schweinfurter Icedome zu Gast sind.
Kissingens Eugen Nold (Mitte) und Schweinfurts Zdenek Vanc im Hinspiel im Duell um den Puck. Das Hinspiel haben die Kissinger Wölfe mit 0:5 verloren, auch wenn das Ergebnis die damalige Leistung nicht widerspiegelt. Foto: Hopf


ERV Schweinfurt - EC Kissinger Wölfe (Freitag, 20 Uhr)

Die ersten Zahlen sprechen für ein Spitzenspiel: Auf der einen Seite der ungeschlagene Tabellenführer ERV Schweinfurt (1./23), auf der anderen Seite die Kissinger Wölfe (3./16), die die vergangenen vier Spiele allesamt gewonnen haben. Doch auch andere Zahlen geben den Ton an. So können die Kissinger nur auf zwei Reihen bauen, während der Derby-Gegner personell aus dem Vollen schöpft. Und die wichtigste Komponente dieses Zahlenvergleichs ist freilich die 0:5-Niederlage, die die Wölfe im Hinspiel daheim gegen die Mighty Dogs einstecken mussten.


Es geht allein um den Sport

Doch nicht nur eine Niederlage gab es Anfang November zu verschmerzen. Auch die "Choreografie" einiger Schweinfurter Fans, die die Wölfe mit Hohngesängen und Mittelfinger-Bannern empfingen. "Ich wünsche mir, dass das nicht mehr passiert. Es geht schließlich um den Sport, und nicht um etwas anderes", sagt Michael Rosin. Der Vorsitzende der Kissinger Wölfe weiß, dass Gefühle im Eishockey zwar dazugehören, "aber das soll in einem vernünftigen Rahmen ablaufen." Rosin wünscht sich ein faires Verhalten von allen, auch von den eigenen Fans. Damals hatten sich die meisten Schweinfurter Anhänger und auch der Verein von den Vorgängen in der Kissinger Eishalle distanziert.

Für das jetzige Derby ist nun eine ganz andere Aktion geplant. Die Fanclubs "Schweinfurter Plärrdeifl" und "Spersemer Eiswürfel" wollen unter dem Motto "Von Fans - für Kinder" eine Kuscheltieraktion für Waisenkinder in Rumänien durchführen. Die Fans wurden dazu aufgerufen, Stofftiere, die sie nicht mehr brauchen, gereinigt mitzubringen und beim Derby abzugeben. Diese werden anschließend mit einem Nikolauskonvoi nach Rumänien gefahren und dort an die bedürftigen Kinder ausgegeben.


Keine Geschenke für Mighty Dogs

Die Kissinger Wölfe beteiligen sich ebenfalls an der Aktion. Zwar werden sie Weihnachtsgeschenke für rumänische Kinder in Schweinfurt lassen, aber für die Mighty Dogs soll es keine Geschenke geben. "Ich fahre nicht nach Schweinfurt, um da unterzugehen und zu verlieren", macht Rosin eine klare Ansage. Aber er weiß auch, dass es schwer wird, gegen die Mighty Dogs zu bestehen. "Das wird eine harte Nuss", sagt der Vorsitzende. "Aber wir geben unser Bestes. Diesmal ganz sicher auch mit Trikots und Spielerpässen", sagt er und lacht. Sollten die Wölfe das Derby in Schweinfurt verlieren, haben sie trotzdem weiter ihr Ziel vor Augen: "Um den Top-4-Platz endgültig zu halten, brauchen wir nur noch einen oder zwei Siege", so Michael Rosin. Und da sind die folgenden Spiele in Straubing sowie zu Hause gegen Selb und Haßfurt entscheidender als das Spiel in Schweinfurt.