Der FC Westheim sieht sich nach dem Aufstieg der größten Herausforderung seiner Geschichte gegenüber. So wollen die Verantwortlichen sie bewältigen.
Der Weg in die Bezirksliga - er führt in Westheim durch verwinkelte Gassen oder über einen Schotterweg. Und er ist nur spärlich mit dem Hinweis "Sportplatz" beschildert. Für die Aufsteiger des FC Westheim beginnt das Abenteuer Bezirksliga. Spieler und Vorstand wollen es gemeinsam stemmen.
Die vergangenen eineinhalb Jahre - sie glichen einem wilden Ritt. Als Zweiter aus der Kreisklasse aufgestiegen, pflügte der FC Westheim - bis auf einen kleinen Hänger kurz vor Schluss - durch die Kreisliga. Und findet sich in einer Spielklasse wieder, "in der der Fußball schneller, die Teams cleverer und taktisch besser sind", berichtet Spielertrainer David Böhm. Er ist einer der wenigen im Team, die schon Bezirksliga (mit Rot-Weiß Obererthal) gespielt haben.
Dementsprechend groß ist der Respekt. "Die Bezirksliga stellt die größte Herausforderung dar, der sich die meisten von uns je stellen mussten", sagt Fußball-Abteilungsleiter Maximilian Schaub. Und Böhm ergänzt: "Das ist wie die Villa Kunterbunt bei Pippi Langstrumpf: Viele wissen nicht, was auf sie zukommt."
Der 35-jährige Spielertrainer nennt zunächst Wiesentheid, Gochsheim und Forst als potenzielle Aufsteiger, vielleicht noch den FC 06 Bad Kissingen als Überraschungsteam. Dahinter würden sieben oder acht Mannschaften wohl gegen den Abstieg kämpfen. "Dieses Jahr sehe ich keine Mannschaft mit großem Aderlass; alle haben aufgerüstet." Auch die Aufsteiger Sand II und Hirschaid dürfe man nicht unterschätzen.
Trotz der großen Aufgabe: Die Westheimer gehen selbstbewusst in die Saison, wollen möglichst schnell viele Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Dabei hat es der Saisonauftakt durchaus in sich: Zuerst fahren die Westheimer am Freitag zur Eröffnung nach Thulba. "Das ist kein normales Bezirksliga-Derby", sagt Schaub. Dann kommt Aufstiegskandidat Gochsheim an die Saale. "Da wissen wir gleich, wo der Hase langläuft."
Er setzt auf die Euphorie der beiden jüngsten Aufstiege des FC. Und auf noch etwas anderes: "Auch wir haben Qualität im Kader dazugewonnen", sagt David Böhm selbstbewusst. Damit meint er neben Marian Wiesler vom FC Hammelburg vor allem Andreas Graup. Der wechselte vom "großen Nachbarn" Fuchsstadt nach Westheim. "Andi ist ein Instinkt-Fußballer. Er macht unsere Offensive noch unberechenbarer. Ich habe mit ihm in Obererthal zusammengespielt. Das hat vom Verständnis her gepasst." Und Maxi Schaub ergänzt: "Er ist kaltschnäuzig und in vielen Situationen cleverer als der Gegner. Manchmal hat er verrückte Ideen." Zudem sei Graup ein umgänglicher Typ, zu dem jüngere Spieler aufsehen könnten.
Ansonsten hat sich am Kader für die neue Saison nichts geändert. David Böhm: "Die Spieler, die da sind, haben sich die Bezirksliga verdient. Sie sollen dort jetzt auch spielen."