Die SG Garitz/Nüdlingen braucht ihre Fans
Autor: Jürgen Schmitt
Nüdlingen, Donnerstag, 30. Oktober 2014
Für Harun Tucovic ist Alexandra Dodan die beste Spielerin der Liga. Einen Sieg über die TS Herzogenaurach hält der Trainer der SG Garitz/Nüdlingen dennoch für möglich.
Mit großen Gefühlen kennen sich die Frauen der SG Garitz/Nüdlingen (5./7:5) jetzt aus. Sekunden vor Spielende der Siegtreffer in Winkelhaid. Dann das ärgerliche Remis in eigener Halle gegen den TSV Ismaning, als nur Augenblicke zum Triumph gefehlt hatten. Und schließlich die bittere 27:28-Pleite bei der HSG Fichtelgebirge, als ein spätes Gegentor die Unterfranken um ein Erfolgserlebnis brachte. "Natürlich bleiben solche Spiele erstmal in den Köpfen. Aber nicht lange, denn der Fokus liegt dann bereits auf den nächsten Gegner. Die Motivation auf Wiedergutmachung steigt allerdings. Wir sind als Team gewachsen und haben gelernt, auch mit so unglücklichen Niederlagen umzugehen." Wie eine Trainerin spricht Lisa Wenzke, gerade mal 24 Jahre alt.
"Alexandra Dodan ist für mich die beste Spielerin in dieser Liga", sagt SG-Trainer Harun Tucovic über die Rumänin mit reichlich Erfahrung in den höchsten Ligen Rumäniens und Ungarns. Die starke rechte Seite der Turnerschaft wird komplettiert von Saskia Probst, die in der vergangenen Saison noch für Cadolzburg gespielt hatte. "Ihr Talent ist mir damals schon aufgefallen. Das ist eine extrem schnelle Spielerin mit einem sehr guten Wurf", sagt der Trainer. Im Durchschnitt erzielt dieses Duo die Hälfte aller Tore der Mittelfranken.
"Wir müssen uns gegen diese starke Seite etwas einfallen lassen, dürfen die andere Seite aber nicht vernachlässigen", weiß Tucovic um die Schwere der Aufgabe, auch wenn die Bilanz der Gäste bereits drei Niederlagen gegen den TSV Winkelhaid, HSV Bergtheim und TSV Haunstetten II sowie die Punkteteilung gegen die HSG Fichtelgebirge aufweist. Mit ein Grund für die bislang bescheidene Ausbeute für das Team von Udo Hermannstädter ist der enge Kader. In Haunstetten hatten die Frauen aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt beispielsweise nur eine Wechselspielerin auf der Bank. "Wir werden auf Sieg spielen. Enge Spiele kann man nicht immer gewinnen. Aber was die Mannschaft in dieser Saison gezeigt hat, macht mich auch stolz", sagt Harun Tucovic.
Das Beispiel aus der Vorwoche in Marktredwitz hat aber auch gezeigt, welch großen Einfluss das Publikum auf ein Spiel nehmen kann. "Natürlich bekommt man mit, wenn auf der Tribüne Stimmung ist. Gerade in Momenten, in denen es nicht gut läuft und eng ist, brauchen wir unsere Fans. Es puscht enorm, wenn die Zuschauer uns anfeuern und richtig Krach machen", sagt Lisa Wenzke. Eine Dezibel-Beschränkung gibt es in der Schlossberghalle schließlich nicht. Nicht einmal an Allerheiligen.