Die Riedenberger kennen kein Erbarmen
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Sonntag, 08. Sept. 2019
Sieg und Unentschieden für den SV Ramsthal. Der TSV Steinach punktet trotz 0:2-Rückstand. Die Rannunger lassen leichtfertig Punkte liegen.
SV Ramsthal - FC Reichenbach 4:2 (2:1). Tore: 0:1 Jannik Schäfer (12., Foulelfmeter), 1:1 Sascha Ott (23.), 2:1 Fabian Willacker (43.), 3:1 Tobias Willacker (66.), 3:2 Steffen Nöth (86.), 4:2 Sascha Ott (88.).
Mit diesem Sieg im Landkreisderby arbeiteten sich die Weindörfler auf den Aufstiegsrelegationsplatz vor, mussten gegen die Teutonen aber bis in die Schlussphase hinein um die drei Punkte schwer ringen. Die Gäste gingen durch einen Strafstoß, den Willi Voss an Jan Back verschuldet hatte, in Führung. Lange währte die Freude freilich nicht, denn nach Freistoßflanke von Nico Morper nickte Sascha Ott zum Ausgleich ein. "Danach hat uns die spielerische Leichtigkeit gefehlt. Wir mussten zudem mit den Kräften haushalten, weil uns ja noch das Freitagsspiel in den Knochen steckte", sagte SV-Pressesprecher Jochen Hesselbach. Trotzdem schafften die Platzherren noch vor dem Seitenwechsel das 2:1, als Fabian Willacker auf Vorlage von Björn Morper überlegt einnetzte. Mit den Gästen war allerdings schlecht Kirschen essen, die sich gegen die Niederlage wehrten, aber mitten in einer Drangphase in einen Konter liefen, den Christoph Schießer einfädelte und Tobias Willacker abschloss. Zuvor hatte FC-Goalie Eric Reß beim ersten Duell mit Tobias Willacker mit einer Klasse-Parade noch die Oberhand behalten (53.). Aber auch der Torhüterkollege auf der Gegenseite, Florian Rottenberger, präsentierte sich hellwach, als er einen satten Schuss von Simon Trägner entschärfte (74.). Die Fangkünste des SV-Keepers waren allerdings vergeblich, als Steffen Nöth aus vollem Lauf zum 3:2 traf. "Das hätte noch einmal für turbulente Schlussminuten sorgen können. Gut für uns, dass gleich nach Wiederanpfiff Sascha Ott in die entblößte Gäste-Deckung stieß und den Ball unhaltbar ins lange Eck setzte", so Hesselbach. Bei der Herterich-Elf sieht man nun mit Spannung dem Pokalmatch gegen den FC Thulba entgegen.
TSV Steinach - TSV Bad Königshofen 2:2 (2:2). Tore: 0:1 Holger Wieschal (17., Eigentor), 0:2 Thorsten Eckart (35.), 1:2 Fabian Schäfer (41.), 2:2 Aaron Friedel (43.). Gelb-Rot: Joshua Jung (87., Steinach).
Kein Blatt vor dem Mund nahm der Steinacher Abteilungsleiter Sebastian Wehner: "Es war insgesamt ein schlechtes Kreisligaspiel, bester Mann auf dem Platz war meiner Meinung nach Schiedsrichter Tayfun Akyol (Türk Gücü Schweinfurt)." Die favorisierten Gastgeber kamen nie richtig in die Partie, aber auch die Schützlinge von Bernd Knahn überzeugten nur im Kampf um den Ball. Der Führungstreffer fiel aus dem Nichts: Nach einer harmlosen Flanke verpassten die Gäste-Stürmer das Leder, das dann vom Fuß des Steinachers Holger Wieschal über die Torlinie sprang. Die Platzherren bäumten sich zwar gegen den Rückstand auf, doch es blieb spielerisch vieles Makulatur. Stattdessen baute der Tabellenvorletzte nach einer halben Stunde den Vorsprung aus: Thorsten Eckart drosch den Ball per Dropkick aus 30 Metern Richtung TSV-Keeper Franz-Xaver Rosshirt, der bei diesem Sonntagsschuss keine Abwehrmöglichkeit hatte. "Dass wir noch vor der Pause den Ausgleich erzielten, war ganz wichtig, denn ansonsten hätte Bad Königshofen in der zweiten Halbzeit wohl gnadenlos gemauert", meinte Wehner. Der Anschlusstreffer fiel nach einem Kopfball von Fabian Schäfer. Und beim 2:2 setzte Aaron Friedel den Ball an Torhüter Andreas Hofmann vorbei in die Maschen. Die Hoffnung der heimischen Fans auf eine Steigerung der Voll-Schützlinge im zweiten Durchgang verflüchtigte sich rasch. "Wir konnten uns kaum eine zwingende Chance erarbeiten", so Wehner. Das galt auch für die Kurstädter, die mit der Punkteteilung zufrieden schienen.
SV Riedenberg - SG Oerlenbach/Ebenhausen 6:0 (2:0). Tore: 1:0, 2:0 Philipp Dorn (18., 43.), 3:0 Kevin Lormehs (50.), 4:0 Lukas Hergenröther (56.), 5:0 Patrick Barthelmes (60., Foulelfmeter), 6:0 Philipp Schäfer (79.).
Die Riedenberger haben die spielerisch enttäuschende Abstiegssaison in der Bezirksliga Ost längst abgehakt und begeistern auf eigenem Platz mit schwungvollem und unbekümmertem Offensivspiel. Das bekamen die gelb-blauen Gäste aus Oerlenbach und Ebenhausen leidvoll zu spüren, die sich den ersten Gegentreffer durch Riedenbergs Kapitän Philipp Dorn einfingen. SG-Keeper Daniel Dees streckte sich vergeblich, war aber von Beginn an hellwach und zu halsbrecherischen Glanzparaden im Minutentakt förmlich gezwungen. Kurz vor der Pause erhöhte der SV-Captain mit einem sehenswerten Traumtor aus 18 Metern in den Winkel. Nach der Pause erhöhten die Rhöner den Druck und brachten das SGOE-Bollwerk endgültig ins Wanken. Kevin Lormehs schlenzte das Leder mit links neben den Innenpfosten zum 3:0 in die Maschen. Den vierten Riedenberger Treffer besorgte Lukas Hergenröther per Abstauber. Nach einem Foul an Kevin Lormehs verwandelte Patrick Barthelmes mit einem platzierten Flachschuss souverän. Moritz Mützel hätte für die Gäste den längst verdienten Ehrentreffer besorgen können, traf aber per genialem Hackentrick nur den Pfosten des Riedenberger Gehäuses (75.). Das wäre technisch gesehen ein feines Sahnestückchen gewesen. Dass der eingewechselte SV-Stürmer Julian Seufert nach einem dicken Lapsus in der SG-Abwehr am leeren Tor vorbei köpfte, gehörte zu den kuriosen Randnotizen . Während der Gast weiter auf den Ehrentreffer drängte, versenkte Philipp Schäfer das Leder mit voller Wucht rechts oben im Winkel des SG-Gehäuses nach Traumpass von Patrick Barthelmes. bit