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Die Nüdlinger kochen den Primus ab


Autor: Sebastian Schmitt

LKR Bad Kissingen, Montag, 26. Februar 2018

Die Bad Brückenauer geben fast noch einen Sieben-Tore-Vorsprung aus der Hand. Derbyniederlage der FC-Damen.
Auf Nüdlingens Tormann Manuel Bott (links) war einmal mehr Verlass. Auch deshalb, weil seine Vorderleute beherzt zupackten beim 28:27-Sieg über Spitzenreiter Volkach.Hopf/Archiv


TG Höchberg - FC Bad Brückenau 26:30 (12:14).
Dramatische Schlussminuten mussten die FCler in der Mainlandhalle überstehen. Nach zuletzt sehr schwankenden Leistungen hat Coach Oliver Hilbert-Probeck längst zum Endspurt in Sachen Klassenerhalt aufgerufen, denn der FC will sich möglichst langfristig in der Bezirksoberliga etablieren. Da kam es ganz gelegen, dass Keeper Peter Feuerstein gegen die Höchberger einen Sahnetag erwischte und etliche akrobatische Paraden zeigte, was aber auch zwingend notwendig war. Auf der Gegenseite tat sich ein kleines Torhüterproblem auf, als Keeper Christian Gluhak des Feldes verwiesen wurde (46.). Ohnehin hatten die beiden Unparteiischen Hagen Hirt und Christoph Menz in der kampfbetonten Partie alle Hände voll zu tun. Die Bad Brückenauer kassierten insgesamt vier Zeitstrafen, die Höchberger ebenso viele. Allerdings fingen sich die Gastgeber gleich zwei Rote Karten mit Bericht ein


Der Vorsprung schmilzt gewaltig

Dass es zu einem hochdramatischen Finale kam, lag vor allem daran, dass die Bad Brückenauer eine zwischenzeitliche, komfortable Sieben-Tore-Führung leichtfertig aus der Hand gaben. In der 56. Minute kamen die Höchberger, die phasenweise schon geschlagen schienen, wie aus dem Nichts auf 26:27 heran und witterten plötzlich Morgenluft. Doch die Brückenauer ließen sich vom späten emotionalen Aufbäumen der TGler nicht aus dem offensiven Konzept bringen. Routinier Stefan Bott steuerte den mitentscheidenden Treffer zum 26:28 für den FC genau zum richtigen Zeitpunkt bei (58.), als das Spiel doch noch zu kippen drohte. Und Torjäger Simon Dietrich, der sich nach zuletzt ungewohnt harmlosen Auftritten endlich wieder in bestechender und wurfgewaltiger Form zeigte, machte mit dem 26:29 (59.) alles klar. Dass dem Bad Brückenauer Urgestein Peter Karl an der Siebenmetermarke eine hundertprozentige Ausbeute gelang, gehörte zu den zahlreichen Lichtblicken des Brückenauer Triumphes. "Sehr viele vergebene Torchancen meiner Mannschaft haben die TG Höchberg im Spiel gehalten. Das Match hätte deutlicher und vor allem frühzeitig entschieden sein müssen", lautete das Fazit von FC-Trainer Hilbert-Probeck.
Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (10/1), Peter Karl (6/5), Simon Weiner (3), Michael Müller (3), Alexander Bauer (3), Tom Schumm (2), Stefan Bott (1), Nick Schumm (1), Sven Markovics (1).

TSV Mellrichstadt - FC Bad Brückenau 30:24 (16:12).
Das Rhön-Derby hatte in der Vorrunde für Dramatik und Spannung gesorgt, seinerzeit mit dem besseren Ende für die Sinnstädterinnen, die mit einem Treffer Vorsprung ihr Heimspiel in der Römershager Dreifachturnhalle gewannen. Doch in der Turnhalle des Mellrichstädter Gymnasiums setzte der TSV frühzeitig sehr deutliche Signale in Sachen Revanche. Schon nach zwölf Minuten waren die Gastgeberinnen auf 9:4 davongeeilt. Die Handballerinnen des Trainerduos Nadine und Michael Pragmann wurden förmlich überrannt, auch eine Auszeit konnte dem Spiel kaum neue Impulse verleihen. Bisweilen gerieten die FClerinnen im ersten Durchgang mit sieben Treffern in Rückstand. Die Dominanz der Mellrichstädterinnen sollte nach der Pause ungebrochen bleiben, sodass allmählich die Köpfe der Bad Brückenauerinnen immer tiefer sanken. Beim Stande von 23:15 nach gut 45 Minuten Spielzeit drohte ein Debakel, sodass die Coaches in einer erneuten Auszeit den sichtlich geknickten Spielerinnen neuen Mut zusprachen. Doch der FC kassierte in der Schlussphase noch drei Zeitstrafen gegen Sabine Bott, Stefanie Günther und Melissa Kalmund, sodass an eine Wende nicht mehr zu denken war.
Tore für Bad Brückenau: Jennifer Frank (9/4), Katharina Probeck (5), Lena Übelacker (4), Melissa Kalmund (4), Theresa Löser (2).
Aufgrund von Grippe-Erkrankungen mussten die Hammelburger Frauen ihr Spiel kurzfristig absagen. Die Punkte gehen kampflos an Waldbüttelbrunn.

DJK Nüdlingen - HSG Volkach II 28:27 (13:16).

Für Spannung sorgen Nüdlingens Handballer in der Bezirksklasse mit dem Sieg über bis dato verlustpunktfreie Volkacher, die nach Minuspunkten nur noch zwei Zähler besser sind als die Jugendkraftler. In einer ausgeglichenen Anfangsphase offenbarten die Gastgeber zwar erhebliche Probleme im Positionsspiel, hielten den Rückstand aber in Grenzen mit erfolgreichen Gegenstößen. Dennoch konnten die Mainfranken dank einer konzentrierten Leistung nach 20 Minuten auf 12:6 davonziehen. Und das, obwohl DJK-Keeper Manuel Bott nicht nur in dieser Phase eine starke Leistung zeigte. "Danach schlichen sich auch bei Volkach zunehmend Fehler ein und wir haben uns vor allem im Angriff gesteigert und uns zur Pause auf drei Tore herangekämpft", sagte DJK-Trainer Oliver Speck, dessen Team nach Wiederanpfiff egalisierte, aber es bis zur 50. Minute nicht schaffen sollte, in Führung zu gehen. Die Schlussphase war an Spannung nicht zu überbieten mit ständig wechselnden Führungen. 120 Sekunden vor Spielende lagen die Nüdlinger mit einem Tor zurück. "Das waren unsere Minuten. Jeder mobilisierte die letzten Kräfte, unsere Abwehr hielt stand, über einen Konter glichen wir aus und nach einem weiteren Ballgewinn unserer starken Abwehr und der folgenden Auszeit mit Absprache des überragend ausgeführten Spielzuges gelang Bastian Kiesel der Siegtreffer", freute sich Oliver Speck, dem an diesem Tag nur ein Rumpfkader zur Verfügung stand. Zusätzlich hatte sich Patrick Spiller nach sieben Minuten so schwer verletzt, dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte. "Der Sieg war etwas glücklich, aber doch verdient, weil wir den größeren Willen gezeigt haben und meine Mannschaft nie aufgegeben hat." spion
Tore für Nüdlingen: Bastian Kiesel (9), Maximilian Memmel (5), Christian Preissler (5), Andreas Petsch (3), Kilian Geßner (3), Alexander Schmitt (2), Patrick Spiller (1).