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Die Nüdlinger dürfen endlich jubeln


Autor: Sebastian Schmitt, Jürgen Schmitt

LKR Bad Kissingen, Dienstag, 26. März 2019

Im Rhönderby leisten sich die Sinnstädterinnen erstaunlich viele leichte Fehler . Die HSC-Reserve bestraft jeden Fehler der Brückenauer Männer eiskalt.
Dem Nüdlinger Jonathan Kaim (Nr. 2) steht der Optimismus ins Gesicht geschrieben unmittelbar vor dem Wurf seines Teamkollegen Kai Kunzmann im Spiel gegen Königsberg.ssp


HSC Bad Neustadt II - FC Bad Brückenau 38:31 (17:14).

Der Klassiker lockte auch HSC-Routinier Franziskus Gerr als Zuschauer in die Halle, der ja einst seine sportliche Karriere beim FC Bad Brückenau begann und bei den Rotmilanen längst eine unverzichtbare Säule geworden ist. Das Zuschauen lohnte sich durchaus, denn in einer rasant-turbulenten Bezirksoberliga-Partie mit offenem Visier fielen stolze 69 Treffer, dazu kamen zehn Zeitstrafen, sechs gelbe Karten und zehn Siebenmeter. Wobei sich die Strafen recht gleichmäßig auf beide Teams verteilten. Nach fünf Minuten lagen die Sinnstädter mit 5:1 in Führung, doch die stark besetzte Bayernliga-Reserve riss das Spiel fortan immer stärker an sich. Die Bad Brückenauer leisteten sich, wie so oft in fremden Gefilden, zu viele leichte Fehler im Angriff und luden auf diese Weise zu Tempogegenstößen ein. Die Neuschter ließen sich nicht lange bitten und zogen phasenweise mit Dominanz auf einen satten Neun-Tore-Vorsprung davon. Echte Schwerstarbeit also für die FCler, bei denen Stammkeeper Peter Feuerstein ausfiel. Es bleibt dabei: Auswärts hängen die Trauben für die Bad Brückenauer immer etwas höher als im heimischen Hexenkessel. "Wir haben uns zu viele technische Fehler im Angriffsspiel erlaubt und wurden mit Kontern bestraft", lautete das Fazit von FC-Coach Oliver Hilbert-Probeck.

Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (9/3), Tom Schumm (7/1), Nick Schumm (5), Simon Weiner (3), Michael Müller (2), Stefan Bott (2), Nick Übelacker (1), Fabian Peter (1), Alexander Bauer (1). TSV Mellrichstadt - FC Bad Brückenau 26:25 (13:14).

Die denkbar knappe Niederlage im Rhönderby könnte im heißen Kampf um den Bezirksliga-Titel eine erste Vorentscheidung zu Ungunsten des FCB gebracht haben. Die FC-Fans hatten sich zahlreich auf den Weg in den Nachbarlandkreis gemacht, um ihr Team lautstark anzufeuern im Duell mit dem Tabellendritten, der sich selbst noch zumindest vage Chancen auf den Aufstieg ausrechnen darf. Klar ist immerhin schon, dass sich die FClerinnen das Aufstiegsrecht für die unterfränkische Bezirksoberliga erkämpft haben. Die Meisterfrage ist allerdings vorerst um eine Woche verschoben. Ungünstig für den FC Bad Brückenau: Im direkten Vergleich mit dem Konkurrenten um die Meisterschaft, der SG Dettelbach/Bibergau, ziehen die Sinnstädterinnen den Kürzeren. Vor allem im zweiten Durchgang spielten die leichten Abspielfehler der FClerinnen den Gastgebern voll in die Karten. In einer hektischen Schlussphase schaffte es die Mannschaft von Nadine und Michael Pragmann dann nicht mehr, das Match zu ihren Gunsten zu kippen.

Tore für Bad Brückenau: Theresa Löser (6), Katharina Probeck (6), Jennifer Frank (5), Melissa Kalmund (4), Lena Übelacker (3/2), Anna Pragmann (1).

DJK Nüdlingen - TV Königsberg 36:33 (16:14). Ein Hoch auf die Nüdlinger Handballer, denen im vorletzten Spiel der Saison endlich der erste Sieg in der Bezirksliga gelang. Ein enorm wichtiger Sieg, weil damit der TV Königsberg, der in der Schlossberghalle sein letztes Rundenspiel absolvierte, damit in der Tabelle überholt wurde aufgrund des gewonnen direkten Vergleichs - im Hinspiel hatten sich beide Parteien mit einem Remis getrennt. "Durch den Mannschaftsrückzug des HC Unterfranken vor der Saison sollte das definitiv für den Klassenerhalt reichen", sagte DJK-Trainer Harry Rauch, der insbesondere mit der starken Angriffsleistung sehr zufrieden war und auf eine 5:1-Deckung vertraute mit Julius Rauch und Felix Planetosch als vorgezogene Spieler. "Wir haben schnell nach vorne gespielt, unsere Chancen gut genutzt und unnötige Ballverluste vermieden. Großes Lob an meine Jungs, die trotz der vielen Misserfolge Moral gezeigt und überragend gekämpft haben." Mit Felix Schäfer, Julian Wilm und Sergej Plugatyrev brachte Rauch gleich drei Torhüter zum Einsatz, die insbesondere gefragt waren, als vier Nüdlinger gleichzeitig auf der Strafbank saßen. "Da hatten wir teilweise nur zwei Feldspieler auf der Platte, haben in dieser kritischen Phase aber nur zwei Treffer kassiert. Immer wenn es eng zu werden drohte, konnten wir eine Schippe drauflegen. Daher war das ein verdienter Erfolg."js Tore für Nüdlingen: Bastian Kiesel (14/3), Julius Rauch (4), Andreas Petsch (4), Vincent Przybilla (3), Kilian Geßner (3), Jonathan Kaim (3), Kai Kunzmann (2), Jonas Rendl (2), Ralph Sittler (1). TSV Mellrichstadt II - FC Bad Brückenau II 41:26 (19:10).

Die extrem dünne Personaldecke sollte sich im zweiten Durchgang rächen, als die mit nur zwei Ersatzspielern angetretenen Sinnstädter phasenweise völlig unter die Räder kamen. Dabei hatte das Match aus Sicht der Gäste recht verheißungsvoll begonnen. Eine gute Viertelstunde lang hielten die Bad Brückenauer, die in der zweiten Mannschaft recht häufig ohne einen gelernten Keeper antreten müssen, sehr ordentlich mit (7:7). Doch mit tatkräftiger Hilfe des erst 20-jährigen Goalgetters Sami Bakroun zogen die Mellrichstädter schon im ersten Durchgang deutlich davon. Am Ende hatte Bakroun stolze 13 Treffer zu Buche stehen. Die Sinnstädter warten also weiterhin sehnsüchtig auf ihren dritten Sieg in dieser Bezirksklassen-Saison. Tröstlich für das neu gegründete Team: Einen Absteiger gibt es in dieser Liga nicht.

Tore für Bad Brückenau: Lukas Heil (9), Oliver Hilbert-Probeck (4), Yannick Reim (4), Urs Grewen (3/1), Tom Leidel (2), Julian Parr (2), Niklas Gerlach (1), David Martin (1).

TSV Pfändhausen - SG Garitz/Nüdlingen 8:35 (4:20). Ein beeindruckendes Schaulaufen lieferte die SG Garitz/Nüdlingen beim TSV Pfändhausen ab, der nicht den Hauch einer Chance besaß angesichts der jeweils vier Tore pro Halbzeit. Kaum zu glauben, dass die Gastgeber gleich zu Beginn zweimal geführt hatten, ehe die Spielgemeinschaft ihre Muskeln spielen ließ und unwiderstehlich auf und davon zog. Mit einem Heimspiel gegen die HSG Volkach II endet am Samstag die Saison für den Meister, der sich in der kommenden Saison in der Bezirksliga auf stärkere Gegnerschaft einstellen darf.bit/js Tore für die SG: Katrin Busse (6), Nadja Heer (6), Marina Titt (6), Melissa Schäfer (4/2), Sarah Zintl (4), Theresa Przybilla (3), Pia Steinegger (3), Katharina Karch (2), Elena Keßler (1).