Die Künstler versteckten sich in Nüdlingen
Autor: Peter Balthasar
Nüdlingen, Sonntag, 06. Januar 2013
Als Vierter war der SV Garitz bester Verein aus dem Landkreis beim Quali-Turnier in Nüdlingen. Qualität und Stimmung ließen zu wünschen übrig.
Die sportliche Geschichte des Qualifikationsturnieres zur Hallen-Kreismeisterschaft in Nüdlingen ist schnell erzählt. Die ersten beiden Plätze, die das Weiterkommen zum Turnier in Münnerstadt garantieren, belegten mit dem FC Strahlungen und dem VfB Burglauer die zwei Teams, die mit Ehrgeiz aufliefen. Und dies dadurch dokumentierten, dass sie mehrheitlich mit Akteuren der ersten Mannschaft antraten. Das war bei der Konkurrenz weitgehend nicht der Fall. Dies schienen die Fans geahnt zu haben, denn der Besuch in der Schloßberghalle war schwach, die Stimmung lau. "Das war kein Vergleich zum Turnier am Vortag in Hammelburg", berichtete der Fuchsstädter Zuschauer Siegfried Kötzner, "da war die Halle rappelvoll und die Begegnung heiß umkämpft".
Strahlungen tut sich schwer
Davon konnte in Nüdlingen schon in den Vorrundenspielen keine Rede sein.
Zu viel Gebolze
Deren Fehlen wurde gerade bei den Spielen der Gruppe B schmerzlich vermisst. "Da wird zu viel gebolzt und auch zu unfair zur Sache gegangen", klagte nicht nur Kreissport-Richter Norbert Keßler (Schlimpfhof). Warum so mancher Unparteiischer von der Zwei-Minuten-Strafe nur bei Meckern, nicht aber bei gröberen Fouls oder gar Notbremsen Gebrauch machte, erschloss sich nicht. Überragendes Team war in der Gruppe B jedenfalls der VfB Burglauer, der mit neun Feldspielern aus der ersten Mannschaft antrat und sämtliche Konkurrenten abfieselte. Auch den Gruppenzweiten SV Garitz, der mit wenigen Spielern der ersten Mannschaft auflief und den Schwerpunkt am Wochenende auf das Bad Neustädter Turnier gesetzt hatte. Die Grün-Weißen gelangten aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber dem FC Reichenbach ins Halbfinale. "Wir spielen in drei Tagen drei Turniere", war FC-Coach Marc Hartmann von den Terminüberschneidungen wenig begeistert, "die Hallengala sowie das Dreikönigsturnier in Münnerstadt war für uns der Schwerpunkt". Gleiches war vom Niederläurer Coach Thorsten Seufert zu hören, der der zweiten Garnitur das Vertrauen schenkte und über das frühzeitige Ausscheiden wenig erbost schien. Gleich gar keine Hoffnung auf ein Weiterkommen hatte sich Maßbachs Trainer Sebastian Händel ausgerechnet, der vorwiegend jugendlichen Spielern eine Einsatzmöglichkeit auf dem Hallenparkett verschaffte. "Wir starten nächste Woche schon in die Vorbereitung, die Teilnahme an der Kreismeisterschaft würde nur stören", so Händel, der froh war, dass sich keiner seiner Schützlinge verletzte.
Einseitiges Finale
Im ersten Halbfinale machten die Strahlunger sofort Druck, mit Kombinationsspiel wurde die Garitzer Deckung ausgehebelt. Da konnte sich SV-Keeper Alexander Werner wehren wie er wollte. Die SV-Strategen um Sandro Cazzella und Arek Sadowski wussten in der Offensive nur wenig Akzente zu setzen. Beim Schlusspfiff war die von Johannes Werner betreute SV-Sieben klar mit 0:4 geschlagen. Im zweiten Halbfinale hatten die Burgläurer mit dem Gegner aus Salz enorme Probleme, erst nach Siebenmeterschießen setzte sich der Favorit durch. Die Sälzer lieferten sich mit den Garitzern ein langes Siebenmeterschießen, das schließlich mit einem Erfolg des Underdogs endete. Das Finale war schnell entschieden, denn Erik Hach brachte seine Farben schon nach zwanzig Sekunden in Führung. Die Hein-Sieben konnte sich danach auf ihren Altmeister Albrecht "Alo" Back im Kasten verlassen, der alle VfB-Angriffe erfolgreich abwehrte. Der sah nach dem Seitenwechsel weitere Treffer durch Andreas Greubel und dem Ex-Haarder Daniel Dietz. Dessen früherer Mannschaftskamerad Stefan Schmitt sprach in Vorahnung ein insgesamt vernichtendes Urteil über die Qualität des Turnieres: "Am Sonntag wird es beim AH-Turnier in jeder Hinsicht besser.".