Die Kissinger Wölfe verspielen ihre Führung
Autor: Pia Ilchmann
Bad Kissingen, Sonntag, 04. Dezember 2016
Nur mit der Mindestspielstärke 9+1 angetreten, vergeigt Bad Kissingen einen komfortablen 4:0-Vorsprung und verliert seinen Coach.
EHC Straubing - EC Kissinger Wölfe 8:7 (0:2, 5:3, 2:2, 1:0).
Michael Rosin war sauer: "Nach einer 4:0-Führung gibt man auch nach desolater Schiedsrichterleistung ein Spiel nicht aus der Hand." Anfangs sah es jedoch erst nicht so aus, als hätten die Kissinger Wölfe beim Auswärtsspiel in Straubing etwas zu melden. Nur mit der Mindestspielstärke von neun Spielern und einem Torwart - und das auch nur, weil Martin Oertel und Chad Evans spielberechtigt waren - traten die Wölfe beim EHC an. "Durch Krankheit und Verletzung hatten wir nur unseren dritten Torwart dabei, sind ohne Viktor Ledin und Michael Stach angereist", so der Vorsitzende der Kissinger Wölfe. Das Spiel wollte die Heimmannschaft laut Rosin nicht verlegen. Und so stellten sich zehn Wölfe 17 Straubingern entgegen.
Komfortable 4:0-Führung
Doch die individuelle Qualität reichte anfangs aus: Marc Hemmerich und Roman Nikitin schossen die zehn mitgereisten Fans im ersten Drittel ins Glück. Und auch im zweiten Drittel ging es so weiter: Erneut Nikitin, dann reihte sich Christian Masel in die Torschützenliste ein. Doch die komfortable 4:0-Führung sollte nicht reichen. Der EHC wachte auf, Fabian Hillmeier stellte innerhalb von 28 Sekunden auf 2:4. Hemmerich mit dem 2:5, doch auch Jonas Franz schoss innerhalb von 59 Sekunden zwei Tore: 4:5. Die Verteidigung der Wölfe war durchbrochen, und so gelang erneut Franz der 5:5-Ausgleich im zweiten Drittel.Die Wölfe waren sauer. "So wie die Tore gefallen sind, dürfen sie einfach nicht fallen", sagte Rosin. Wütende Angriffe erfolgten auf das Straubinger Tor. Schließlich glückte Nikitin die erneute Führung. "Wir waren klar besser als Straubing, aber mit nur neun Spielern, dem dritten Torwart und viel zu hohen Strafzeiten gegen uns war es nicht möglich, zu gewinnen", so Rosin. Innerhalb von sechs Sekunden gelang den Straubingern Florian Meichel und Fabian Hillmeier ein Doppelschlag: 7:6, denn Kissingen hatte in den letzten zwei Minuten den Torwart Lars Franz herausgenommen, um noch einmal vorne anzugreifen. So war das Spiel vollends auf den Kopf gestellt. Nicht einmal mehr zwei Minuten zum Abpfiff, und die Kissinger Wölfe hätten das Spiel verloren. Doch Eugen Nold fasste sich ein Herz und schoss den 7:7-Ausgleich gerade noch rechtzeitig. Somit rettete er die Wölfe ins Penalty-Schießen, auch ein Punkt war ihnen sicher. Doch alle drei Schützen verschossen ihre Pucks, so genügte das Tor von Hillmeier, um die Wölfe mit 8:7 auf die Heimreise zu schicken.
Der dickste Knaller kam jedoch schon vor dem Penalty-Schießen: Mikhail Nemirovsky erhielt kurz vor Ende eine zehnminütige Disziplinarstrafe. Auf dem Weg zur Kabine protestierte er gegen die Entscheidung des Schiedsrichters und erhielt eine zweite Strafe, was eine automatische Sperre für das nächste, so wichtige Heimspiel gegen Selb bedeutet. Damit hatte der Coach seinen Wölfen keinen Gefallen getan.