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Die goldenen Hände von Bruno Simunic


Autor: Jürgen Schmitt

Hammelburg, Sonntag, 28. Januar 2018

Mit einer erstklassigen Leistung auf der Zuspiel-Position führt der Kroate die Hammelburg Volleys zum überraschend klaren Sieg über Fellbach.
Für Wucht und Präzision steht Hammelburgs Moritz Rauber (rechts), der hier den Fellbacher Block düpiert.ssp


Hammelburg Volleys - SV Fellbach 3:0 (25:22, 25:21, 25:14).
Den "Tag der Rache" hatte Olly Wendt vor dem Spiel ausgerufen, was sich natürlich viel martialischer anhörte als es gemeint war. Aber es stimmte ja, was der Hallensprecher der Volleys anmerkte, dass das rote Rudel die Saalestädter im Hinspiel "zerfleischt" hatte beim überdeutlichen 3:0-Sieg. "Da hatten uns aber beide Zuspieler gefehlt. Das war daher für mich kein Maßstab. Ich war daher schon etwas verwundert, dass die Fellbacher im Vorfeld geschrieben haben, sie hätten uns mit 3:0 nach Hause geschickt. Ich könnte mir jetzt einen Seitenhieb erlauben, lasse es aber", sagte Tado Karlovic, der auch diesmal auf Aldin Dzafic verzichten musste, womit in Sachen Zuspiel die Verantwortung auf den Schultern von Bruno Simunic lag.

Dass die Partie unerwartet schnell entschieden war, lag auch an der famosen Leistung des Kroaten, der am Netz eine eindrucksvolle Vorstellung gab und völlig verdient die MVP-Goldmedaille abstaubte. "Wir hatten ja meistens einen kleinen Vorsprung, da hatte ich keinen Stress. Die Mannschaft hat richtig gut gespielt, und das beste Publikum der Liga hat uns wieder großartig unterstützt. Ich habe das Spiel richtig genießen können", so der 24-Jährige. Zu den ersten Gratulanten im Internet gehörte der ehemalige Zuspiel-Kollege Kasper Vuorinen. Die knapp 600 Zuschauer sahen vom Start weg eine hochinteressante Begegnung, in der zunächst Kleinigkeiten den Ausschlag zu Gunsten der Unterfranken gaben. Im ersten Satz waren dies die starken Angaben von Georg Wolf, richtig krumme Dinger, die die Volleys von 9:7 auf 13:7 enteilen ließen. Ein Angriffsball von Henning Schulte, ein Block von Oscar Benner, zwei starke Aktionen von Peter Wolf und eine verschlagene Angabe der Gäste bedeuteten den Satzgewinn.


Fast fehlerfrei

"Die Hammelburger waren verdammt gut, hatten einen starken Zuspieler und haben fast fehlerfrei gespielt. In den ersten beiden Sätzen haben wir das Niveau noch halten können", sagte SV-Coach Thiago Welter, der den aus der Not heraus gemachten Punkt von Peter Wolf zum 13:13 im zweiten Satz als mitentscheidend für die Niederlage sah. "Fehler passieren, aber das muss man dann auch abhaken können. Uns ist das nicht gelungen gegen extrem motivierte Hammelburger." Den Weg zum nächsten Satzgewinn ebnete Simunic mit starken Aufschlägen. Im dritten Satz verstärkten sich die Annahme-Probleme auf Seiten der Baden-Württemberger, die nach gerade mal 76 Spielminuten dem Gegner zum Sieg gratulieren mussten. "Wir waren sehr fokussiert und haben kaum Serien der Fellbacher zugelassen. Viel besser kann man nicht spielen. Ich bin überglücklich", lautete das Wort zum Sonntag von Tado Karlovic.