Druckartikel: Die Garitzer Kicker arbeiten hart für optimistische Visionen

Die Garitzer Kicker arbeiten hart für optimistische Visionen


Autor: Peter Balthasar

Garitz, Freitag, 07. März 2014

Beim TSV Neustadt/Aisch will der SV Garitz unbedingt punkten. Denn den Klassenerhalt haben die Grün-Weißen längst nicht abgeschrieben.


TSV Neustadt/Aisch - SV Garitz: Wenn die Spieler und Fans des SV Garitz (17./5) am Samstagmittag die Autobahn Richtung Stadion des TSV Neustadt/Aisch (5./32) verlassen, müssen sie die Ausfahrt "Krankenhaus" nehmen. Ob das Verkehrsschild zum düsteren Programm wird, hofft bei den Gästen niemand, aber ein Patient der Liga sind die Grün-Weißen schon jetzt. Denn die Lage ist prekär, nach dem Rückzug des TSV Augsfeld in der Winterpause aber nicht hoffnungslos. "Wir rangieren nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz", den belegt der TSV Lengfeld, "das sollte doch allein schon Motivation für diese und alle restlichen Begegnungen unserer ersten Landesliga-Saison sein", bleibt Spielertrainer Andrzej Sadowski trotz vieler Nackenschläge unverdrossen.

Sein Optimismus Richtung Punktgewinn nährt sich aus mehreren Gründen.

Zum einen gehören die Mittelfranken zu den heimschwächsten Teams der Liga, die Schützlinge von Coach Patrick Frühwald warten seit dem fünften Spieltag auf einen Heimsieg, zum anderen war der Leistungsunterschied im Hinspiel nicht groß. "Da hatten wir den einen Punkt schon im Sack", erinnert sich Co-Trainer Franz-Karl Baier mit Grausen. "Und dann haben wir nach einer abgewehrten Ecke durch einen Sonntagsschuss noch das 1:2 kassiert." Danach begann ein Drama um den SV, der zwar öfters vor einem Punktgewinn stand, dem aber nichts mehr gelingen wollte.
Im Jahr 2014 soll alles besser werden, doch die Vorbereitung lief nicht unbedingt rund. Nachdem man bei der Hallengala in Bad Neustadt stark aufspielte, ging man frisch gestärkt in die ersten Freiluftspiele, doch da schlug das Verletzungspech wieder zu. Andrzej Sadowski, Manuel Krieter, Dominik Schmitt und Konstantin Papadopoulos verletzten sich binnen sechzig Minuten und verpassten so einen Teil der Vorbereitung. Chronisch dünn ist die Trainingsbeteiligung während der Woche, "wir haben viele Studenten und sonstig beruflich Verhinderte, trotz guten Willens sind sie einfach nicht da", stöhnten wieder einmal die Abteilungsleiter Bernhard Schmitt und Johannes Werner.

Mariano Ozorio nach Dampfach

Auch am Wochenende fehlen Spieler bzw. haben Trainingsrückstand. Nach dem kurzfristigen Weggang von Mariano Ozorio, der sich dem Kreisligisten DJK Dampfach angeschlossen hat, werden wohl auch die Offensivkräfte Bastian Schober und Björn Schlereth der Sadowski-Elf fehlen. Weiterhin nicht einsatzfähig ist Keeper Christoph Werner, so dass Bastian Reusch den Kasten hüten wird. Zurückgemeldet in den Trainingsbetrieb haben sich erfreulicherweise Verteidiger Michael Mützel und Stürmer Alexander Flassig, dessen Kreuzbandriss ausgeheilt ist. Letzterer hinterließ beim Vorbereitungsspiel gegen den Bayernligisten TSV Aubstadt einen starken Eindruck. Zu hoffen ist, dass er seinen Torriecher nicht verloren hat. Den hatte die Mannschaft beim letzten Auftritt (2:6 gegen den VfL Euerbach/Kützberg) gar nicht, die Niederlage wäre vermeidbar gewesen, wenn man nur einen Teil der Hochkaräter genutzt hätte. "Das kann nur besser werden", so Routinier David Böhm, der körperlich wesentlich besser in Schuss ist als im Herbst, seine gefährlichen Freistöße sollen zum Erfolgsrezept gehören.

Pflichtsieg für die Gastgeber

Unterschätzt wird der Vorletzte jedenfalls nicht, TSV-Coach Frühwald spricht zwar von einem "Pflichtsieg", aber "ohne Kampf und Leidenschaft wird auch dieses Spiel nicht zu gewinnen sein". Er baut dabei auf Ex-Profi Markus Pröll, der zwischen den Pfosten steht. Dass der zuletzt gesperrte Sebastian König wieder spielberechtigt ist, ist aus Sicht des Tabellenfünften kein Schaden. "Wenn wir drei Punkte holen, dürfen wir wieder nach oben schielen", so Frühwald. "Verlieren wir, verringert sich unser Abstand zum ersten der drei Relegationsplätze auf drei Punkte." Und dann heißt es, nicht nach oben schielen, sondern nach unten schauen.