Druckartikel: Die emotionale Bindung des Dirk Schilde

Die emotionale Bindung des Dirk Schilde


Autor: Jürgen Schmitt

Motten, Donnerstag, 04. Mai 2017

Seine Wurzeln hat der Marbacher in Motten. Beim Gedächtnislauf beweist der 41-Jährige, dass ihm die Rhöner Luft immer noch besonders gut tut.
Der Gedächtnislauf des SC Motten ist landschaftlich reizvoll - aber aufgrund seiner Anstiege auch extrem fordernd. Fotos: ssp


Seine Rückkehr hatte Dirk Schilde zelebriert. Denn der gebürtige Mottener gewann den Hauptlauf, und das in einer bärenstarken Zeit. "So schnell war schon länger keiner mehr", sagte Mit-Organisator Stefan Will vom ausrichtenden SC Motten. Die 40:56,5 Minuten für den M-40-Sportler vom Lauftreff der Speeketze aus Marbach sind eine Ansage, denn die elf Kilometer haben es in sich. Nach dem Start am Brauerei-Gelände führt die anspruchsvolle und landschaftlich reizvolle Strecke zunächst 2,5 Kilometer durch die Döllau-Auen, ehe es bis Kilometer sieben nur noch bergauf geht. Etwa 240 Höhenmeter sind bis zum höchsten Punkt auf etwa 600 Metern zu überwinden, ehe es in Richtung Sportgelände des SC Motten geht. Dort erreichte Frank Schäfer (TVL-LT Eichenzell) als Zweiter das Ziel mit einer Zeit von 42:16,1 Minuten.

Dirk Schilde hatte das letzte Mal 2009 am Gedächtnislauf teilgenommen - und ebenfalls gewonnen. "Diesmal war ich eher spontan da. Ich bereite mich auf den Karwendel-Berglauf am 15. Juli in Mittenwald vor. Der ist auch elf Kilometer lang. Und das jetzt war ein perfekter Trainingslauf für mich", sagt der 41-Jährige, der seine Kindheit in Motten verbrachte und mittlerweile in Marbach lebt. Von aktuell fehlender Wettkampfhärte berichtet Dirk Schilde, der seine Schwerpunkte zuletzt auf die Marathon-Distanz gelegt hatte. Und den es jetzt in die Höhe zieht. "Meine Frau und ich waren schon vor zwei Jahren beim Karwendellauf. Das war ein krasses Erlebnis, das wir wieder haben wollen", berichtet der Hesse über den wohl spektakulärsten Berglauf Deutschlands mit einer einer Höhendifferenz von 1462 Metern.

Dass Start und Ziel beim Karl und Helmut Will-Gedächtnislauf an unterschiedlichen Stellen sind, bereitet keine Probleme. "Die Anmeldung ist am Sportgelände, der etwa zehnminütige Fußweg hinunter zur Brauerei dient den Sportlern als Aufwärmprogramm", weiß Stefan Will. Etwa 70 Helfer, darunter Streckenposten von der örtlichen Feuerwehr, hatte der SC Motten im Einsatz für dieses Event im Rahmen des Rhön-Super-Cups. Mit den 414 Teilnehmern insgesamt zeigte sich Stefan Will zufrieden. "Vergangenes Jahr waren es aufgrund des schlechten Wetters etwa 60 weniger. Aber wir hatten auch schon knapp über 500."

Einmal mehr problemlos gestaltete sich die Zeiterfassung durch das Auswerte-Team des Rhön-Super-Cups, der ein eingetragener Verein ist, dem sich die zwölf Ausrichter-Vereine als Mitglieder angeschlossen haben. Ein eigener und von Sponsoren finanzierter Bus bringt modernste Technik mit zu den Veranstaltungen. "Wenn der letzte Läufer im Ziel ist, sind die Ergebnislisten praktisch fertig", weiß Stefan Will. Auch Dirk Schilde adelt den Gedächtnislauf. "Was dieser Verein da auf die Beine stellt, ist einfach klasse. Die Veranstaltung mit seiner Tombola für die Teilnehmer ist top organisiert. Die emotionale Bindung nach Motten wird immer bleiben."