Die allerletzte Chance für den TSV Rannungen
Autor: Peter Balthasar
Güntersleben, Dienstag, 05. Juni 2018
Noch gibt es sie, die Chance auf den Nichtabstieg. Und die hätte sich Rannungen nach vier Relegationspartien verdient. Das denkt sich aber auch der Gegner.
           
TSV Rannungen - TSV Uettingen (Mittwoch, 18.30 Uhr, in Güntersleben)
"Geteiltes Leid ist halbes Leid" heißt es im Volksmund. Vor dem alles entscheidenden Relegationsspiel um den Klassenerhalt in der Bezirksliga gilt dies mehr denn je auch für den TSV Rannungen und den TSV Uettingen. Wenn Schiedsrichter Tobias Horn (Mönchstockheim) die Partie in Güntersleben anpfeift, ist es für beide Teams das fünfte Entscheidungsspiel in den letzten zwei Wochen. "Was nicht nur an den Nerven zerrt, sondern auch immer mehr zur Kraftsache wird", sagt Rannungens Trainer Klaus Seufert. Dieser hat den Schock des späten Gegentreffers gegen die nun aufgestiegenen Altbessinger zwischenzeitlich verdaut. "Aber ich hätte meinen Spielern, und auch mir, ein weiteres Relegationsspiel lieber erspart."
  
  Für harte Arbeit belohnen
 
Andererseits ist er froh, dass sich die Chance für eine weitere Bezirksliga-Saison doch noch ergibt. Nur der TSV Heimbuchenthal ist aus der Landesliga abgestiegen, deswegen ist noch ein Platz in der Bezirksliga frei geworden, wie Bezirksspielleiter Bernd Reitstetter die Ansetzung erklärte. "Und diese Partie wollen wir nun auf alle Fälle gewinnen", sagt Seufert. "Es wäre wirklich schade, wenn sich die Jungs für die vielen guten Spiele in der Rückrunde und den vier Relegationsspielen nicht belohnen würden."
  
  Abstieg verhindern
 
Gleiches ist allerdings von der Gegenseite zu hören, auch die Uettinger wollen die Strapazen der letzten Monate nicht mit einem Misserfolg, sprich Abstieg in die Kreisliga Würzburg, überflüssig werden lassen. Dass es für die Schützlinge des Trainerduos Sebastian Gerlich und Frank Meckelein überhaupt so weit kommen musste, war der Tatsache geschuldet, dass sie, ähnlich wie die "Gücker" am vergangenen Wochenende, ihren Heimvorteil trotz günstiger Ausgangslage nicht zu nutzen wussten. Beide Teams hatten ihr jeweiliges Auswärtsspiel mit einem Remis beendet, kamen aber im Rückspiel nicht über einen Teilerfolg hinaus und mussten sich wegen der vergleichsweise schlechteren Torbilanz geschlagen geben.  
  Nervenschlacht auf der Bank
 
"Nach dem 0:0 beim SV Retzbach war unsere Ausgangsposition zwar nicht komfortabel, aber doch von Vorteil", sagte Uettingens Interimscoach Horst Gensler, der die beiden urlaubenden Trainer vertrat. "Aber Retzbach hat im Rückspiel prima dagegengehalten, das 2:2 war nach dem Spielverlauf kein ungerechtes Ergebnis." Der ehemalige Höchberger Trainer ist froh, in Güntersleben nach der Rückkehr von Sebastian Gerlich nicht auf der Bank sitzen zu müssen, "das kostet wahnsinnig Nerven, was ich mir ersparen kann". Im Rückblick sah er die unzureichende Chancenverwertung als ausschlaggebend für das Endergebnis an. Dabei gilt die Offensivreihe der Uettinger als Parade-Mannschaftsteil. Torjäger Lukas Weimer brachte es in der regulären Saison auf 21 Treffer, was Platz Vier in der Liga-Torjägerliste bedeutet. Zu den insgesamt 52 Treffern trugen auch dessen Nebenleute Kai Schlessmann und Manuel Scheller ihr Scherflein bei, das Trio verdient also die größte Aufmerksamkeit der gegnerischen Abwehrreihe.
Diese hat noch an dem Gegentreffer in der 123. Minute zu knabbern, "was in Überzahl nie hätte passieren dürfen", wie Abteilungsleiter Michael Hobelsberger sagt. "Altbessingen hat bis zum letzten Blutstropfen gefightet, das erwartet uns wohl auch vom jetzigen Gegner", sagt Keeper Florian Erhard. Ob von den beiden Mannschaften in spielerischer Hinsicht noch viel zu erwarten ist, muss bezweifelt werden. Wie beim fünften Relegationsspiel des vergangenen Jahres, das der SV Riedenberg gegen die SG Hettstadt nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 gewann, wird vermutlich auch dieses Mal die Mannschaft gewinnen, "die neben dem notwendigen Glück über die vergleichsweise größeren Kraftreserven verfügt", so Hobelsberger. Und auf die größere Unterstützung der Fans bauen kann.