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Derbysieg mit Trainer Valkovskis auf der Platte


Autor: Peter Balthasar

Bad Neustadt an der Saale, Sonntag, 14. Februar 2016

Zum Sieg des HSC Bad Neustadt beim TSV Rödelsee steuert der Coach drei Tore bei.
Margots Valkovskis (Nummer 3) schubste seine Mannschaft in Kitzingen sanft in Richtung Sieg. Bei der Rückkehr des Trainers auf das Handballparkett gewann der HSC Bad Neustadt beim Vorletzten TSV Rödelsee (am Ball Jannik Renz) knapp mit 26:24.  Foto: Hans Will


TSV Rödelsee - HSC Bad Neustadt 24:26 (10:11).
Die Erleichterung war Margots Valkovskis, Trainer des Handball-Drittligisten HSC Bad Neustadt-Rhön, noch am Sonntagvormittag anzumerken. "Es war kein spielerisch hochklassiges Spiel. Aber aufgrund der Wichtigkeit des Ergebnisses für beide Teams war Kampf Trumpf." Welche Bedeutung das Unterfrankenderby für die Gäste hatte, zeigt allein die Tatsache, dass der Coach sein Debüt in dieser Saison gab. "Ich wollte Franziskus Gerr, der sich weiter mit Rückenproblemen herumplagt, entlasten", so seine Erklärung. Dass der Lette bei dieser Entlastung drei Treffer erzielte, war nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern aufgrund des knappen Spielausgangs auch entscheidend.

Bei den Gastgebern hatte Torwart Thomas Paul vor 350 Zuschauern einen überragenden Tag erwischt, fischte etliche Bälle aus dem Torwinkel, profitierte aber auch von zum Teil schlechten

Würfen der Bad Neustädter. Aber auch die HSC-Torhüter machten den Weindörflern das Leben schwer, unter anderem parierte Fabian Tatzel im ersten Durchgang einen Siebenmeter von Julius Weinhardt, der dann an der Strafwurflinie von Maximilian Häckner abgelöst wurde. "Die Partie lebte insgesamt von der Spannung, weil sich keine Mannschaft vor der Pause klarer absetzen konnte", berichtete Valkovskis, "in der Anfangsviertelstunde lagen wir zwar meist vorne, aber mehr als eine Zwei-Tore-Führung sprang nicht heraus, weil wir dann auch das eine oder andere Mal in Unterzahl gerieten." Nach dem 8:8 durfte TSV-Coach Radovan Suchy mit seinen Schützlingen noch zufrieden sein, nach dem 9:11 holte er sie aber zu einer Auszeit an die Außenlinie.

Seine Worte trafen auf offene Ohren, der erfolgreichste Schütze des Abends, Dennis Orf, erzielte nicht nur den Anschlusstreffer, sondern brachte nach dem Wiederanpfiff und einer hektischen Phase mit vielen technischen Fehlern auf beiden Seiten sein Team mit 14:13 in Front. Als der Tabellenvorletzte diesen Vorsprung auf 20:18 ausbaute, tobten die heimischen Fans, wurden aber wieder ruhiger, als nach der folgenden HSC-Auszeit und mit dem Auftritt des HSC-Trainers ihr Team beim 21:22 wieder in Rückstand geriet. "Das war, was die Angriffsleistung betrifft, unsere beste Phase, da haben wir ruhig unser Spiel aufgebaut und nicht wie zuvor ungeduldig abgeschlossen", fand Valkovskis. Doch die im Großen und Ganzen faire Auseinandersetzung blieb spannend, weil die Gastgeber immer wieder verkürzen konnten und auch davon profitierten, dass die Gäste nun bei einigen Würfen, die die Torumrandung trafen, nicht vom Glück verfolgt wurden. Als zwei Minuten vor Spielende Falk Kolodziej zum Stand von 23:25 einwarf, schien die Angelegenheit entschieden. Doch der folgende Wurf von Marius Olbrich zum 24:25 sorgte für Hektik auf dem Parkett, auf den Bänken und der Tribüne der Sickergrundhalle. Gut aus Gästesicht, dass Jan Wicklein die Nerven behielt und zum Endstand einnetzte.
Tore für den HSC: Jan Wicklein (6/2), Falk Kolodziej (5), Vilim Leskovec (4), Margots Valkovskis (3), Gary Hines (3), Franziskus Gerr (3), Maximilian Schmitt (1), Felix Wolf (1).