Druckartikel: Der Weggang von Roman Göldner verdirbt die Feierlaune

Der Weggang von Roman Göldner verdirbt die Feierlaune


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Sonntag, 29. November 2015

Klarer Sieg, gute Stimmung? Mitnichten. Die Fans der Kissinger Wölfe machen sich Sorgen um ihre Mannschaft. In personeller Hinsicht.
Dreifacher Torschütze im Spiel gegen Selb war Alexandr Andrusovich. Gefeiert von Roman Göldner (links), der gegen die Oberliga-Reserve sein letztes Spiel für die Kissinger Wölfe bestritt.  Foto: Jürgen Schmitt


Kissinger Wölfe - VER Selb 1b 9:1 (2:1, 2:0, 5:0).
Mit dem Abgang von Roman Göldner, der am Freitag sein letztes Spiel bestritt, gen Amberg wird es noch dünner auf der Bank. Dort, wo Paul Schmelzer, Dominik Reiß oder Sidney Els schon seit geraumer Zeit nicht mehr sitzen.
Gegen die Oberliga-Reserve hatten die Kissinger Wölfe nur zu Beginn Schwierigkeiten. Bedingt auch durch viele Unterzahl-Situationen. Allein fünf ihrer acht Zweiminuten-Strafen kassierten die Gastgeber im Auftakt-Drittel.

Mit den Entscheidungen der Unparteiischen zeigte sich Mikhail Nemirovsky nicht immer einverstanden. "Die Schiedsrichter kosten mich jede Woche ein Jahr meines Lebens. Wir sind die Mannschaft, die in dieser Liga wohl am besten den Puck kontrolliert. Aber wir sind es, die die Zeitstrafen kassieren", polterte der Spielertrainer.

Den Führungstreffer von Alexandr Andrusovich egalisierten die Gäste, ehe Nemirovsky wieder vorlegte für die Saalestädter, die im Mitteldrittel ebenfalls zweimal trafen durch Andrusovich und Roman Göldner. Der Schlussakkord war mitunter eine Gala mit spektakulären und technisch anspruchsvollen Toren, die die 100 Fans mit viel Applaus honorierten. Zum Endstand trafen Andrusovich, Charles Müller, Pavel Savchenko, Viktor Ledin und Kevin Faust.

Schön für die treuen Zuschauer, aber kaum bedeutend für den Trainer, der bei seiner Analyse Anleihen beim Fußball nahm. "Wenn ein Miroslav Klose gegen San Marino in einem Heimspiel fünf Tore macht, ist das keine Kunst. Gegen Argentinien muss man treffen, auswärts. Das sind Tore, die etwas bringen." Will heißen, gegen Erding oder Schweinfurt gilt es, die Top-Leistung abzurufen, nicht gegen Bayreuth oder eben Selb. Gerne auch am Freitag, denn dann geht es nach Haßfurt. Mit dünnem Kader, aber auch mit Selbstvertrauen. Exakt das bringen auch Pflichtsiege.