Der SV Riedenberg ist jetzt Spitzenreiter
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Sonntag, 20. August 2017
Die Rhöner haben ihre Erfolgsformation gefunden. Rannungen kommt in Überzahl noch ins Schwimmen.
TSV Rannungen - FC Strahlungen 1:0 (0:0). Tor: 1:0 Benjamin Kaufmann (68.). Rot: Christoph Kriener (75.), Matthias Hümpfner (79., beide Strahlungen).
Nach dem Abpfiff war in Rannungen Besänftigungsarbeit angesagt. Die Niederlage sowie die zwei Roten Karten, die die Personalsituation der Gäste verschärft, zerrten doch an den Nerven der FC-Fans. Die Gastgeber hätten in Rückstand geraten können, als Tim Krais den weit vor seinem Tor postierten Keeper Florian Erhard aus gut und gerne 40 Meter fast überlistet hätte (10.). Die einzig vielversprechende Chance des Aufsteigers vor dem Seitenwechsel hatte Timo Stahl auf dem Fuß nach dem Querpass von Fabian Erhard. Nach der Pause stand TSVler Martin Herbig einschussbereit, in letzter Sekunde brachte Matthias Hümpfner einen Fuß an die Kugel. Das Tor des Tages erzielte Benny Kaufmann, der nach einem Konter über Michael Röder volley, punktgenau und unhaltbar in den Winkel traf. Die Gäste, die bei Standards mit ihren kopfballstarken Akteuren Marco Nöth und Christoph Kriener für große Gefahr sorgten, erlitten einen herben Rückschlag, als Schiedsrichter Frank Tallner (Rehweiler) auf Intervention eines Assistenten FC-Innenverteidiger Kriener wegen Tätlichkeit an Timo Stahl abseits des Balles die Rote Karte zeigte. Vier Minuten später wurde die Seufert-Elf weiter dezimiert, als Hümpfner den durchbrechenden Kaufmann von hinten in die Beine fuhr. "Unverständlich war dann die aufkommende Hektik auf unserer Seite. Wir haben das Spiel trotz Überzahl nicht in den Griff bekommen und können von Glück reden, dass der eingewechselte FC-Spielertrainer Thorsten Seufert den Ball aus fünf Meter am Tor vorbeisetzte" sagte TSV-Pressesprecher Ludwig Berninger.
Rannungen: Fl. Erhard - M. Leurer, Gehrig, A. Berninger, Englert - Keller (91. Faulstich), T. Stahl (81. Wolf), Kaufmann, Röder - Herbig (94. Schad), Fa. Erhard.
SV Riedenberg - TSV/DJK Wiesentheid 2:0 (2:0). Tore: 1:0, 2:0 Christoph Dorn (7., 42.).
Die Riedenberger starteten zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Anfangsformation. Eine Seltenheit an der Sinn. Und begannen forsch über die beiden Flügelflitzer Marcel Gebhart und Kevin Lormehs. Ein flacher Schrägschuss Christoph Dorns von der Strafraumgrenze rutschte Gäste-Keeper Jan Molitor durch die nassen Hände, was die frühe Führung für die Rhöner bedeutete. Anis Sahli hätte nur vier Minuten später den Ausgleich machen müssen, hämmerte das Leder aber aus sieben Metern fahrlässig weit über den Kasten von Florian Dorn. "Wach bleiben", rief Abwehrchef Thomas Vorndran seinen Vorderleuten zu. Die Mahnung war berechtigt. Denn die Steilpässe der Wiesentheider waren brandgefährlich. Auf der anderen Seite vergab Kevin Lormehs mit seinem zur Ecke geklärten Flachschuss eine 2:0-Führung (22.). Beim Gegenstoß verzog Anis Sahli, der den Winkel anvisiert hatte, nur um wenige Zentimeter.
Emotional und robust
Das Spiel wurde frühzeitig emotional und robust geführt. Nach einer Dorn-Ecke vergab zunächst Marcel Gebhart per Kopf, dann strich Paul Konopkas Nachschuss knapp am langen Pfosten vorbei (37.). Christoph Dorn probierte es auf dem feuchten Rhöner Rasen einige Male aus der Distanz. Kurz vor der Pause gelang dem emsigen Mittelfeldregisseur dann doch der verdiente nächste Treffer mit einem tollen Schrägschuss, der unhaltbar im langen Eck zappelte. Sekunden später hämmerte Marcel Gebhart das Leder mit Gewalt aus 20 Metern direkt an das Lattenkreuz. Das wäre des Guten dann doch ein wenig zu viel gewesen. Denn die Gäste gaben sich nicht auf. So drosch Kai Zierock das Leder aus 20 Metern knapp über den Dorn-Kasten (60.). Aber Riedenberg blieb präsent mit dem Barthelmes-Freistoß, den Jan Molitor souverän aus der Gefahrenzone fischte (50.), ehe der Gäste-Keeper auch den Alleingang von Stefan Wich stoppte, den Nachschuss versemmelte der eingewechselte Philipp Dorn (66.). Die Grün-Weißen zeigten sich zwar erschöpft, aber erleichtert darüber, dass sie die Niederlagen freie Weste in dieser noch jungen Saison behalten dürfen. bitRiedenberg: Fl. Dorn - Spahn (Seuring, 46.), Vorndran, Schuhmann, Konopka - Carton, Gebhart, Lormehs (Ph. Dorn, 65.), Chr. Dorn, Barthelmes - Wich (S. Hergenröder, 70.).
TSV Münnerstadt - TSV Forst 0:0. Tore: Fehlanzeige.
Auch ohne Treffer gesehen zu haben, gingen die Zuschauer zufrieden nach Hause. Die Gäste bestätigten die Vorschusslorbeeren, suchten sofort die Offensive, trafen aber auf eine kompakt stehende heimische Deckung, die vor dem Seitenwechsel nur eine klare Torchance zuließ, als Marcel Waffler das Tor knapp verfehlte (37.). Bei den Gastgebern, die sich auf Konter verlegten, hatte zuvor Simon Snaschel eine vielversprechende Möglichkeit, scheiterte aber an Keeper Julian Schunk. Nach der Pause drängten die Forster weiter auf die Führung, wobei der Spielaufbau meist über Spielertrainer Florian Hetzel und den erfahrenen Eray Cadiroglu eingeleitet wurde. Cadiroglu hatte eine Top-Chance, als er nach einer zu kurzen Kopfballabwehr das Leder über das von Lorenz Büttner gehütete Gehäuse jagte (68.). Im Gegenzug schüttelte Snaschel den Ex-Kissinger Adnan Hamzic ab, hatte aber Pech mit seinem Schuss an die Latte. Die ließ auf der Gegenseite auch Daniel Mohr erzittern, per Kopf nach Flanke des eingewechselten Marcel Hartmann. In der Nachspielzeit wäre den Gästen um ein Haar der Siegtreffer gelungen, als Büttner den Ball nach Hereingabe von Tobias Barth fallen ließ, doch rechtzeitig vor dem heraneilenden Mohamed Hamdoun beförderte Sebastian Köhler das Spielgerät aus der Gefahrenzone. "Die Punkteteilung ist aus unserer Sicht kein Beinbruch, weil der Gegner äußerst kampfstark war", sagte Florian Hetzel. Dem schloss sich Thomas Dietz an: "Die zwei Punkte, die wir vergangene Woche in Bad Kissingen liegen gelassen haben, waren weitaus ärgerlicher." sbp
Münnerstadt: Büttner - Müller, Köhler, J. Schmittzeh, May - N. Markart, Schmitt, Kröckel, Fleischmann (46. Markert), L. Schmittzeh (81. Göller) - Snaschel.
SV/DJK Oberschwarzach - FC Thulba 3:1 (1:1). Tore: 1:0 Pascal Krauß (38.), 1:1 Victor Kleinhenz (40.), 2:1, 3:1 Simon Müller (50./Foulelfmeter, 77.).
Der Aufsteiger kehrte aus dem Steigerwald mit leeren Händen zurück, "weil uns in entscheidenden Momenten einfach zu viele Fehler unterlaufen sind, die der clevere Gegner eiskalt ausgenutzt hat", berichtete FC-Spielertrainer Victor Kleinhenz. Diesem Kommentar stimmte der heimische Pressesprecher Werner Müller zu hundert Prozent zu, informierte über einen verdienten Erfolg der Gastgeber, "der aber in der letzten halben Stunde in Gefahr geriet, weil Thulba uns da schwer zurückgedrängt und bewiesen hat, dass es sehr spielstark ist". Die Partie startete mit einer optischen Überlegenheit des Tabellenzweiten der Vorsaison, was auch daran lag, dass sich die Frankonen erst einmal zurückzogen und aus einer gesicherten Abwehr heraus Konterchancen suchten. Der Plan ging bis kurz vor der Pause auf, dann kam es nach einer Standardsituation zu einer "Rudelbildung" vor dem von Alexander Büchner gehüteten Tor, aus einem Ballgestochere heraus schob Pascal Krauß die Kugel über die Torlinie. Der Rückstand hinterließ beim Aufsteiger allerdings keine Spuren, denn gleich nach Wiederanpfiff schlug ein platzierter 20-Meterschuss von Victor Kleinhenz flach im Toreck ein. Ihre Taktik ändern mussten die Gelb-Schwarzen nach dem erneuten in Rückstand. Nach einem Rückpass brachte Büchner erst den Ball nicht unter Kontrolle, säbelte dann den heranstürzenden Simon Müller in höchster Not um. Der Gefoulte trat selbst an, traf und läutete damit ein Anrennen des Aufsteigers ein. Das 2:2 lag in der Luft, als Julian Wüscher den heimischen Goalie zur Glanzparade zwang. Kurz darauf die Entscheidung, als der Oberschwarzacher Spielertrainer nach einem Eckball per Kopf zum Endstand traf. "Die Niederlage ist kein Beinbruch, bei uns wachsen die Bäume weiterhin nicht in den Himmel, mit dem Auftritt der Spieler bin ich zufrieden", so Kleinhenz abschließend. sbp
Thulba: Büchner - Happ, Nistor, Hänelt, Heinrich - Reuß (77. S. Gah), Kleinhenz, Fl. Heim, Wüscher - Werner (64. Kaufmann), Schubert (57. Huppmann).
FC 06 Bad Kissingen - FC Geesdorf 1:3 (0:2). Tore: 0:1 Mohamed Remaithi (5.), 0:2 Stefan Weiglein (16.), 0:3 Markus Pfeuffer (50.), 1:3 Andrei Puscas (88.).
Die Ergebnis-Seuche des Jahres 2017 setzt sich bei den 06-ern fort und wird, wenn die Mannschaft sich nicht ganz erheblich steigert, auch nicht abgestellt werden können. Der Auftritt gegen die Steigerwälder war von Unzulänglichkeiten in allen Mannschaftsteilen geprägt, die Niederlage muss als absolut verdient bezeichnet werden. Was vor dem Anpfiff schon überraschte, war die Aufstellung der Heimelf. Vom ehemals breiten Kader ist derzeit nichts übrig geblieben, neben den beiden Trainern Thomas Lutz und Mario Wirth saß gerade noch Paul Füller auf der Bank. Die Partie begann zudem mehr als unglücklich, beim ersten Angriff der Gäste zog Philip Greubel ohne größere Not seinem Gegenspieler Markus Pfeuffer an der Strafraumgrenze die Beine weg, was den Unparteiischen Ramon Taub ohne Proteste auf den Punkt deuten ließ. Strafstoß-Spezialist Mohamed Remaithi ließ Florian Rottenberger ins falsche Eck fliegen. Die Ausgleichsbemühungen der Kurstädter fielen verhalten aus, auch der diesmal im offensiven Mittelfeld agierende Christian Heilmann wusste keine Akzente zu setzen. Beim zweiten Gegentreffer ließ sich Kissingens Abwehr mit einem schnell ausgeführten Freistoß überrumpeln, der zentral angespielte Stefan Weiglein durfte sich bei seinem Schuss die Ecke aussuchen. Es folgte von Seiten der Platzherren ein hektischer Spielaufbau, mit unpräzisen Pässen und mehrheitlich verlorenen Zweikämpfen war dem ebenfalls ersatzgeschwächten Gegner nicht beizukommen. In der zweiten Halbzeit hätte es nur besser laufen können bei den Lutz-Schützlingen, doch darauf warteten die Fans vergeblich. Als Markus Pfeuffer seinen ungestörten Spaziergang Richtung Rottenberger-Tor zum 0:3 abschloss, war die Messe frühzeitig gelesen. Das Debakel hätte noch größere Ausmaße annehmen können, hätte Rottenberger nicht Kopf und Kragen riskiert (68.). Der Ehrentreffer gelang dem ansonsten blassen Andrei Puscas, dessen Laufbereitschaft sehr übersichtlich war. sbp
Bad Kissingen: Rottenberger - Müller (78. Wirth), Thurn, Greubel, Schmitt - J. Hüfner, Aleksoski, Heilmann, Heimerl - Puscas, Zhyvka (56. Füller).
Außerdem spielten
SV-DJK Unterspiesheim - FSV Krum 1:1 (1:1). Tore: 1:0 Dominik Seufert (16.), 1:1 Dustin Fösel (26.). Gelb-Rot: Florian Nunn (87., Unterspiesheim).
DJK Dampfach - SV Sömmersdorf 0:0.
TSV Gochsheim - TSV Knetzgau 0:0.