Der Nachtskisprint ist eine kultige Veranstaltung
Autor: Jürgen Schmitt
Oberweißenbrunn an der Rhön, Freitag, 27. Januar 2017
Eine Piste mitten im Ort und engagierte Wintersportler beim WSV Oberweißenbrunn.
Das von grellem Kunstlicht angestrahlte Feld oberhalb der Kirche ist schon von weitem sichtbar. Wer zum Nachtskisprint des WSV Oberweißenbrunn kommt, findet sich schnell zurecht. Komplizierter wird es erst später, auf der Piste. Dort, wo sonst Kühe und Rinder auf einer Wiese stehen, hat der Wintersportverein wieder eine Loipe hingezaubert. Eine Herausforderung, weil die 900 Meter extrem kurvenreich sind. "Man muss beweglich sein. Gefragt ist ein schneller Spur- und Richtungswechsel durch Bogentreten", spricht aus Ewald Simon der Fachmann.
Experten am Werk
Der WSV-Vorsitzende ist an diesem Abend Rennleiter, omnipräsent und doch gelassen, weil die 25-köpfige Mannschaft funktioniert. "Das sind alles Spezialisten in der Organisation. Daher klappt das auch", sagt Simon bei einem Glühwein. Der kleine Verpflegungsstand am Dorfgemeinschaftshaus ist eine gute Idee. Knapp im Minusbereich liegt die Temperatur, aber der leichte eisige Wind lässt die Zuschauer frösteln. Warm wird dafür den Sportlern, die auf ihren dünnen Latten ordentlich Tempo aufnehmen. Die Anlage ist in einem idealen Zustand, 20 Zentimeter gepresste Schneeauflage, präpariert von einer Pistenwalze, die der Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön stellt, weil sich hier auch der Einstieg zur Arnsberg-Loipe befindet. 45 Teilnehmer haben sich in die Starterliste eingetragen. Das Gros kommt von der SKG Gersfeld, dazu Langläufer vom RWV Haselbach, TSV Poppenhausen, SV Frankenheim und natürlich vom Veranstalter. Wie Dieter Stäblein, der zum ersten Mal am Nachtskisprint teilnimmt und der mit 59 Jahren der Älteste an diesem Abend ist. "Ich brauche den Sport, um mich wohlzufühlen. Und ich freue mich auf den Spaß in der Gruppe", sagt Stäblein, der diesmal die Salomon-Ski ausgepackt hat. "Die sind kürzer und sollten für die vielen Kurven am besten gehen", so Stäblein, der sich auch auf dem Mountainbike, auf Inlinern oder Skirollern wohl fühlt.