Zum Derby zwischen dem FC 05 Schweinfurt und den Würzburger Kickers wird eine große Kulisse im Sachs-Stadion erwartet. Warum Schnüdel-Coach Christian Gmünder keinen Druck verspürt.
FC 05 Schweinfurt - Kickers Würzburg (Freitag, 19 Uhr)
Druck? "Wir sprechen eher von Freude. Das ist bei mir so, ich spüre das aber auch bei meiner Mannschaft und im gesamten Umfeld", sagt Christian Gmünder vor dem Derby gegen die Kickers um deren Cheftrainer Marco Wildersinn. Für den Schweinfurter Trainer geht es "nur" um Fußball. Und nur um drei Punkte. Aber die Brisanz dieses Duells kann auch der Trainer des FC 05 Schweinfurt nicht klein reden. In Würzburg wollte - Gerüchten zufolge - die aktive Fan-Szene ihr Team beim Abschluss-Training mit einer Pyro-Show auf den Unterfranken-Klassiker vorbereiten, ähnliches ist auch den grün-weißen Unterstützern zuzutrauen.
Heiß her gehen wird es allemal im Sachsstadion. "4000+x wären eine schöne Kulisse", sagt Gmünder, dessen Wunsch wohl Wirklichkeit wird ob des bislang sehr guten Vorverkaufs - 2500 Karten sind bereits unters Volk gebracht - und einer längst ausverkauften Haupttribüne sowie einer günstigen Wetterprognose. Auch der Gästeblock wird prall gefüllt sein zu diesem Hochsicherheitsspiel. Rechtzeitiges Ankommen empfiehlt sich, Einlass ist ab 17.30, Stehplatz-Tickets gibt es auch an der Abendkasse.
Der FC 05 ist gerne der Außenseiter
Rein tabellarisch sind die Rothosen trotz der 0:1-Niederlage im Spitzenspiel gegen Unterhaching der Favorit als Tabellenzweiter mit 17 Punkten nach neun Spielen. Aber die 05er haben als Sechster auch nur drei Punkte weniger. "Ja, wir sind wohl der Außenseiter. Aber wir fühlen uns in der Außenseiterrolle gut. Es ist ja nicht gesagt, dass der Favorit gewinnt", schmunzelt Gmünder, der den Gästen nicht zuletzt dank ihrer mindestens Drittliga-erfahrenen Akteure wie Peter Kurzweg, Daniel Hägele und Saliou Sané die deutlich größere Erfahrung zugesteht, aber sein Team vor allem defensiv als gefestigt sieht.
"Unsere Abwehr hat sich in dieser Saison als kompakt und stabil erwiesen. Daher erwarte ich ein enges Spiel mit zwei Mannschaften auf einem ähnlichen Niveau. Der Faktor Glück kann da durchaus eine Rolle spielen", so der FC 05-Trainer, der seinen Matchplan längst ausgeheckt hat. "Jetzt müssen wir diesen nur noch auf den Platz kriegen." Kein reiner Zwangsoptimismus beim 42-Jährigen, denn personell gibt es zumindest leichte Entwarnung im zuletzt so gebeutelten FC-Kader. Kapitän Lukas Billick und Lucas Zeller sind Kandidaten für die Startelf, bei Torjäger Adam Jabiri reicht es nach seiner Oberschenkelverletzung vielleicht zumindest für die Bank. "Er hat jedenfalls schon mittrainiert", so Gmünder. Ebenfalls spielberechtigt ist der frisch vom Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach verpflichtete Innenverteidiger Ivan Mihaljevic.
Dieser Transfer bedeutet freilich nicht, dass sich die 05er nicht mehr nach passenden Verstärkungen umsehen, vor allem für die Offensive. "Wir haben die Augen ständig offen. Aber es muss halt auch für alle Seiten passen", weiß Gmünder, dessen Elf nach der 0:1-Niederlage in Aubstadt zumindest ausgeruht ins Derby geht. "Endlich hatten wir einmal keine Englische Woche und konnten daher fokussiert trainieren. Wir brennen für dieses Spiel. Dafür sind wir Fußballer." Ordentlich Öl ins Feuer goss übrigens auch der Ex-Schweinfurter Thomas Haas mit seiner Aussage, dass bei den Kickers alles viel professioneller sei.