Mit einem überzeugenden Erfolg über eine schwache Rosenheimer Mannschaft bucht der FC 05 Schweinfurt ein weiteres Jahr in der Regionalliga Bayern. Über 3500 Fans feiern im Willy-Sachs-Stadion den Klassenerhalt.
FC 05 Schweinfurt - TSV 1860 Rosenheim 5:1 (2:0). Tore: 1:0 Marino Müller (23.), 2:0 Steffen Krautschneider (30.), 3:0 Marino Müller (46.), 4:0 Steffen Krautschneider (48.), 4:1 Georg Lenz (89.), 5:1 Simon Häcker (90.).
Jawoll. Der FC 05 Schweinfurt spielt auch in der kommenden Saison in der Regionalliga Bayern. Und das hochverdient. Nach dem 1:0-Erfolg in Rosenheim gelang vor 3567 Zuschauern ein überzeugender 4:0-Sieg im Rückspiel.
Vor dem Anpfiff gab es für jeden Spieler eine Umarmung mit Handschlag für jeden FC-Spieler vom alten und neuen Vorsitzenden Markus Wolf. Emotionale Nähe, die auch von den Rängen kommen sollte. Die waren allerdings nicht so prall gefüllten wie beim Unterfranken-Derby gegen TSV Aubstadt, als über 4600 Zuschauer ins Willy-Sachs-Stadion gepilgert waren. Da hatten freilich die Grabfelder viele Zuschauer mit an den Main gebracht. Im Gästeblock herrschte jetzt gähnende Leere.
In erwarteter Aufstellung Keine Überraschung gab es beim FC 05 in der Aufstellung. Nach seiner abgelaufenen Sperre erhielt Florian Hetzel die Berufung in die Startelf wie Marino Müller, der im Hinspiel erst von der Bank gekommen war. Rosenheim musste auf den urlaubenden Keeper Robert Mayer, aber kurzfristig doch nicht auf Kapitän Michael Kococinski verzichten.
Die erste dicke Chance auf dem Fuß hatte Michael Kraus nach dem Zuspiel von Marino Müller, dem ein dilettantischer Klärungsversuch der Rosenheimer vorausgegangen war (8.). Noch musste TSV-Torsteher Mateusz Trochanowski nicht eingreifen. Schon eher beim gefährlichen Flankenball von Steffen Krautschneider. Dann allerdings Rosenheim. Nur Zentimeter fehlten beim Kopfball von Georg Lenz nach der Freistoßflanke von Danijel Majdancevic. Überflüssig wie ein Kropf war das vorangegangene Foulspiel von Daniel Mache. Dann musste Christopher Pfeiffer aus dem Kasten, um sich das Leder vor Levent Novy zu pflücken. Mit List, weil flach, trat anschließend Majdancevic seinen Freistoßball - gut, dass die Mauer standhielt.
Klarheit nach 30 Minuten Jetzt war Pfiff in der Party, weil Trochanowski prima klärte beim Krautschneider-Pfund aus 20 Metern. Aber keine Hand an den Ball bekam, als Marino Müller platziert ins Eck traf. Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel hatte den Grün-Weißen bereits ein Unentschieden zum Klassenerhalt genügt. Eine trügerische Sicherheit, weil ein Rosenheimer Treffer extremen Stress bedeutet hätte. Aber die Elf von Gerd Klaus blieb dran - und legte nach. Wunderbar von Michael Kraus in Szene gesetzt, schloss Steffen Krautschneider seinen Sprint erstklassig ab. Damit wuchs die Hypothek der Gäste, die in der Folge wenig im Spiel nach vorne anzubieten hatten. Masken-Mann Markus Einsiedler und Sturmpartner Levent Novy fehlte der entscheidende Punch gegen eine FC-Abwehr, die sich den ein oder anderen Patzer erlaubte. Torwart Pfeiffer inklusive, der in Sachen Strafraum-Beherrschung Luft nach oben angedeutet hatte.
Unverändert gingen die Schweinfurter in die zweite Hälfte. Und jubelten wenige Sekunden nach Wiederanpfiff von Schiedsrichter Christian Dietz (Kronach). Wollte Rosenheim wirklich auf Abseits spielen beim Pass in die Tiefe von Kevin Fery? Davon eilte Marino Müller und schob lässig ein.
Daraus gelernt hatte die Elf von Thomas Siegmund jedenfalls nichts. Wieder ein prima getimter Ball in die Schnittstelle der Viererkette, was auch Steffen Krautschneider den Doppelpack ermöglichte. Noch im Schweinfurter Jubel parierte Christopher Pfeiffer einen Majdancevic-Schuss zur Ecke und machte auch gegen Markus Einsiedler alles richtig. Was irgendwie niemanden mehr störte.
Zum Schluss reichte Kontrolle Die Fans auf der Gegengerade sangen sich warm für die Aufstiegs-Party mit Freibier, und sogar auf der Haupttribüne erhob sich das Publikum, feierte sich und die Spieler. Rosenheims Bemühungen blieben derweil überschaubar. Wie beim indirekten Freistoßball von Jan Penic, dem in der vielbeinigen FC-Abwehr jegliche Gefahr abhanden ging. Die Schweinfurter beließen es bei der Spielkontrolle. Und blieben dennoch brandgefährlich bei den knapp verzogenen Versuchen der eingewechselten Philipp Kleinhenz und Simon Häcker. Zumindest den Ehrentreffer brachten die Oberbayern zustande durch einen noch abgefälschten Schuss. Aber das letzte Wort hatten wieder die Schnüdel: Häcker. Tor. Aus. Während die Rosenheimer Trauer trugen, lag sich Grün-Weiß in den Armen.
FC 05: Pfeiffer - Janz, Hetzel, Lunz, Mache - Seufert, Fery, Kraus (62. Kleinhenz), Krautschneider, Jäckel (69. Schebak) - Müller (57. Häcker).