Der Favorit Wollbach stürmt und stolpert
Autor: Jürgen Schmitt
Hammelburg, Dienstag, 14. März 2017
Die U13-Kicker der SG Wartmannsroth/Hammelburg machen aus wenig viel.
SG Wartmannsroth/Hammelburg - TSV Wollbach 2:0 (1:0). Tore: 1:0 Jannik Jost (29.), 2:0 Julian Sell (49.).
Die Papierform, schlichtweg egal war sie den SG-Kickern, die als Außenseiter den Platz betraten, um diesen als triumphale Sieger wieder zu verlassen. Schließlich hatte der Vorletzte der Kreisliga gerade den Tabellendritten geschlagen, und das gewiss nicht unverdient. "Da es unser erstes Spiel nach der Winterpause war und wir mit drei U-11-Spielern auflaufen mussten, war der Sieg für Wartmannsroth/Hammelburg verdient, da der Gegner seine wenigen Chancen clever nutzte", konstatierte TSV-Coach Ralf Weißensel, dessen Truppe früh im Spiel war mit den vorzeigbaren Gelegenheiten für Simon Hein nach der Flanke von Ramon Grom (6.), dem Freistoßball von Basti Löschner auf Linus Weißensel (7.) und dem von SG-Keeper Konstantin Frank abgewehrten Schuss von Michi Keller (10.). Nach einer Viertelstunde folgte die beste Chance der Rhöner mit dem Lattentreffer von Ramon Grom. Die Wollbacher blieben auf dem Gaspedal und kreierten weitere Gelegenheiten für Linus Weißensel und Tom Reitelbach.
Urplötzlich führten allerdings die Hausherren, als Jannik Jost nach einem Pass in die Tiefe von Julian Sell abgezockt TSV-Schlussmann Maurice Ziegler verlud. Kein Zufall, denn der Schütze war bis dahin der auffälligste Akteur seiner Mannschaft gewesen, der zweimal das Duell mit dem TSV-Torhüter verloren hatte, ehe der dritte vielversprechende Versuch saß.
Der Ehrgeiz der Gäste war mit dem Rückstand noch mehr angestachelt. Mit Schwung kamen die Wollbacher auf den Platz zurück und starteten mit noch mehr Risiko die nächste Offensive. Aber die Geschichte sollte sich wiederholen. Da wollte der Ball einfach nicht hinter die Linie, dort saß der nächste Versuch. Julian Sell hieß der glückliche Akteur, der einen Freistoßball aus 25 Metern verwandelt hatte. Schlussendlich hatte sich die taktische Umstellung von SG-Trainer Stefan Kuschel bezahlt gemacht. Philipp Rüger und Lakshay Ghai bekamen im SG-Mittelfeld wieder mehr Zugriff auf das Spiel, während sich Felix Trautenbach packende Zweikämpfe lieferte mit dem trickreichen und stark aufspielenden Linus Weißensel. "Das war ein ausgeglichenes Spiel, in dem wir kämpferisch und läuferisch überzeugen konnten, womit unser Sieg auch in Ordnung geht", bilanzierte Stefan Kuschel, dessen Team sogar einen dritten Treffer auf dem Fuß hatte, als Erik Schärpf nach der Vorlage von Benedikt Reith das Alu ins Schwingen brachte. "Nach dem 2:0 haben wir volles Risiko gespielt, aber leider war das Glück nicht auf unserer Seite", bedauerte Ralf Weißensel.