Druckartikel: Der Adrenalin-Pegel der Wölfe bleibt hoch

Der Adrenalin-Pegel der Wölfe bleibt hoch


Autor: Jürgen Schmitt

Bad Kissingen, Donnerstag, 23. November 2017

Zum Heimspiel-Doppel empfangen die Kissinger Wölfe am Freitag (20 Uhr) den Ersten aus Haßfurt und am Sonntag (18 Uhr) den Letzten aus Straubing.
Zu den erfolgreichsten Schützen seiner Mannschaft gehört Eugen Nold, der sich hier gegen zwei Schweinfurter Spieler zu behaupten hat. Ähnlich intensiv wird die Bewachung am Freitagabend werden, wenn mit dem ESC Haßfurt der Ex-Verein des 27-Jährigen an die Saale kommt.Hopf


Natürlich versteht man sich gut mit den Verantwortlichen des ESC Haßfurt (1./26). Zumal die Kissinger Wölfe (3./23) und die "Hawks" gemeinsame Sache im Nachwuchsbereich machen mit insgesamt vier Spielgemeinschaften in verschiedenen Altersklassen. Aber eine Kuschelveranstaltung wird das am Freitag (20 Uhr) nicht geben. Ganz sicher nicht. Nach dem Derby ist jedenfalls vor dem Derby, und der Adrenalinspiegel dürfte unter der Woche erst gar nicht gefallen sein bei den Saalestädtern. Die 3:5-Niederlage gegen Schweinfurt vor offiziell 770 Zuschauern war ehrenhaft, aber halt auch ein kleiner Rückschlag im Kampf um einen Top-5-Platz - quasi der Türöffner für einen potentiellen Aufstieg. Als aktuell Dritter schaut es diesbezüglich natürlich gut aus, aber selbst der EV Dingolfing ist als Siebter mit 19 Punkten noch in Reichweite zum Ende der Vorrunde.

Revanche ist überdies angesagt, denn das Hinspiel am Großen Anger hatten die Wölfe zum Saisonauftakt mit 6:7 verloren vor 600 Fans. Da hatten die Kissinger aber noch auf die Verteidiger Niko Grönstrand und Richard Adam verzichten müssen. Die Defensive hat sich nicht zuletzt dank der famosen Fangkünste von Donatas Zukovas stabilisiert mit 32 Gegentoren in elf Spielen, aber die Offensive hinkt den eigenen Erwartungen doch etwas hinterher mit durchschnittlich vier Toren pro Begegnung. Die unterfränkische Konkurrenz erzielt im Schnitt sechs Tore. "Charakter und Einstellung passen bei uns, aber an der Feinjustierung muss weiter gearbeitet werden. Außerdem mussten wir mit der Verletzung von Mikhail Nemirovsky mussten wir unsere Sturmreihen", wirbt Wölfe-Vorsitzender Michael Rosin für Verständnis. Nimmt seine Offensivkräfte aber auch in die Pflicht: "Natürlich war bei den Abschlüssen zuletzt etwas Pech dabei. Aber wenn man hundertprozentige Chancen nicht verwertet, wird es halt eng. Wer unter die ersten Fünf kommen willst, darf keine Punkte verschenken."

Auch nicht gegen den Überraschungs-Tabellenführer, der die schwere Verletzung von Petr Krepelka weggesteckt hat und auf einer Welle der Euphorie reitet, die sicher viele Fans aus Haßfurt an den Saalestrand spült. "Wir müssen den gefährlichen Stürmern der Haßfurter den Wind aus den Segeln nehmen, deren Spiel schon im Mitteldrittel aufnehmen, um nach Scheibengewinn schnell umzuschalten", weiß Rosin. In den Kader zurückkehren wird Kapitän Simon Eirenschmalz, der in Vilshofen nach seiner 5+20-Strafe aus dem Schweinfurt-Spiel hatte aussetzen müssen.
Die Kritiker aus dem Umfeld, die sich mehr Einsatzzeiten für die jungen Spieler im Team wünschen, beschwichtigt der Rudelführer. "In Vilshofen haben ja auch alle gespielt, die dabei waren. Wenn ein Spiel aber auf der Kippe steht, ist es doch ganz normal, den etablierten Kräften zu vertrauen. Dieses Vertrauen muss man sich erarbeiten. Nichtsdestotrotz ist unsere dritte Reihe eminent wichtig", sagt Rosin, der sich eine gute Kulisse auch für das Heimspiel am Sonntag (18 Uhr) erhofft. Zu Gast ist mit dem EHC Straubing das abgeschlagene Schlusslicht (12./0). Aber die Niederbayern sind nicht zwangsläufig Kanonenfutter, im Hinspiel mühten sich die Wölfe nämlich ordentlich ab beim knappen 5:3-Erfolg über die Truppe von Christian Penzkofer.

Für Stimmung in der Halle soll in beiden Spielen wieder der neue Mann am Mikro, Thomas Blaha, sorgen. "Seine Moderation kam richtig gut an gegen Schweinfurt", sagt Michael Rosin zu diesem "Neuzugang". Dass hinter den Kulissen an Verstärkungen für den Kader gebastelt wird, ist bekannt, doch das am 1. Dezember öffnende Transferfenster könnte auch unliebsame Überraschungen parat halten. "Die anderen Vereine verstärken sich ebenso. Und dass sich andere Klubs bei uns bedienen wollen, diese Gefahr besteht immer."