Druckartikel: Dem FC 05 bleibt erneut die Belohnung versagt

Dem FC 05 bleibt erneut die Belohnung versagt


Autor: Jürgen Schmitt

Schweinfurt, Dienstag, 17. März 2015

Weil Schweinfurt auch gegen die Reserve des 1. FC Nürnberg verliert, ist die Elf von Gerd Klaus jetzt mittendrin im Abstiegskampf. Nur Steffen Krautschneider trifft per Strafstoß.
Nur zweiter Sieger: Steffen Krautschneider (rechts) gegen den Nürnberger David Spies. Foto: Marion Wetterich


FC 05 Schweinfurt - 1. FC Nürnberg II 1:3 (0:0). Tore: 1:0 Steffen Krautschneider (49., Foulelfmeter), 1:1, 1:2 Julian Wießmeier (68., 72.), 1:3 Ivan Knezevic (90.+1).
Mehr als ordentlich gespielt, endlich das erste Tor im neuen Jahr erzielt - und doch wieder verloren. Was so gut begann, mündete für den FC 05 in eine bittere Niederlage. So langsam wird es ungemütlich im Kampf um den Klassenerhalt.
Mit nur einer Änderung im Vergleich zum Burghausen-Spiel (0:1) - für den gesperrten Bastian Lunz rückte Daniel Mache in die Viererkette - begann der FC 05 gegen die Club-Reserve, die entgegen der Ankündigung dann doch ohne Profis aus dem Zweitliga-Kader antrat. Prominenz war dennoch vor Ort mit Fifa-Schiedsrichter Felix Brych.

Der 39-Jährige, beim Bayerischen Fußballverband beschäftigt als "Abteilungsleiter Talentförderung & Schiedsrichter", war als Beobachter eingeteilt für das Gespann um Hauptschiedsrichter Julian Kreye. "Das ist aber eher eine Ausnahme. Allzu oft kommt das nicht vor. Da fehlt mir einfach die Zeit", sagte der Jurist, der das Spiel gemeinsam mit dem Diebacher Michael Walter aus dem Verbandsschiedsrichter-Ausschuss unter die Lupe nahm.
Keine zwei Zeigerumdrehungen nach dem Anpfiff der erste Aufreger, als Tom Jäckel nach der Flanke von Pablo Pigl per Kopf statt ins Netz die Fäuste von Club-Keeper Alexander Stephan getroffen hatte. Der FC 05 war gut beraten, das Spiel nach vorne zu suchen, denn mit Vitalij Lux, über die Stationen FV Illertissen und Carl-Zeiss Jena an den Valznerweiher gekommen, und dem Ex-Löwen Ivan Knezevic hatten die Mittelfranken extrem hohe offensive Qualität aufgeboten. Leidvolle Erfahrungen hatten die Schnüdel in jüngerer Vergangenheit mit beiden gemacht. Die erste vorzeigbare Gelegenheit hatte allerdings Julian Wießmeier, der beim Abschluss entscheidend gestört wurde. Das alles nach 28 Minuten. Schweinfurts Antwort konnte sich sehen lassen. Nach dem Flankenball von Daniel Mache war es diesmal Michael Kraus, der per Kopf am starken Stephan-Reflex scheiterte (35.). Auch die letzte Aktion vor der Pause verbuchten die Mainstädter mit dem zu hoch angesetzten Versuch von Steffen Krautschneider.
Unverändert kamen die Schweinfurter aus der Kabine. Aber der Spielstand änderte sich schnell vor den 1185 Zuschauern im Willy-Sachs-Stadion - mit nur ganz wenigen Club-Fans im Gästeblock. Endlich durfte die Elf von Gerd Klaus den ersten Punktspiel-Treffer in 2015 bejubeln. Dank Steffen Krautschneider, der sicher seinen Strafstoß verwandelte. Und dank Nürnbergs Jakob Zwerschke, der Simon Häcker zu ungestüm attackiert hatte. Und der FC 05 blieb dran mit dem Lattenschuss von Kevin Fery. Gezählt hätte das Tor allerdings nicht, weil der Unparteiische ein vorangegangenes Foulspiel geahndet hatte.

Volles Risiko

Nürnbergs Trainer Roger Prinzen brachte zwei neue Kräfte, unter anderem den Ex-Sandhäuser Markus Wendler. Und durfte nicht viel später jubeln, als Julian Wießmeier seine Freiheiten zum Ausgleich nutzte. Doppelt und dreifaches Pech für die Schweinfurter, weil sich Jäckel bei seinem Sololauf für ein - unpräzises - Abspiel entschieden hatte. Der direkte Weg wäre der bessere gewesen. Und weil erneut Wießmeier die Club-Reservisten von der Strafraumgrenze aus in Führung schoss, als Schweinfurts Michael Kraus an der Seitenlinie behandelt und kurz darauf ausgewechselt werden musste für Marino Müller. Auch Ali Yetkin und Shaban Rugovaj kamen, womit sich Gerd Klaus zwangsläufig für die Alles-oder-Nichts-Variante entschieden hatte. Am Ausgleich schnupperte aber nur noch Simon Häcker, der in vielversprechender Position viel zu ungenau zielte, ehe Knezevic das Leder ins verwaiste Tor schubsen durfte.
Schweinfurt: Pfeiffer - Man. Müller, Janz, Mache (84. Rugovaj), Pigl - Krämer, Fery, Häcker, Krautschneider (79. Yetkin) - Kraus (72., Mar. Müller), Jäckel.