Druckartikel: Das Nüdlinger Nervenkostüm sitzt

Das Nüdlinger Nervenkostüm sitzt


Autor: Sebastian Schmitt, Jürgen Schmitt

LKR Bad Kissingen, Montag, 09. März 2020

Im Römershager Hexenkessel erzwingt der TSV Partenstein ein Remis. Die SG Garitz/Nüdlingen meistert eine knifflige Phase
Freiwurf in letzter Sekunde, doch die Bad Brückenauer Mauer mit (von links) Max Puschner, Nick Übelacker, Fabian Peter, Simon Dietrich, Lukas Heil und Nick Schumm steht sicher. Keeper Peter Feuerstein muss gegen Partenstein nicht mehr hinter sich greifen. Foto: Sebastian Schmitt


FC Bad Brückenau - TSV Partenstein 25:25 (13:15).

So ohrenbetäubend laut war es im Hexenkessel schon länger nicht mehr, denn die zahlreichen Anhänger der Gäste sorgten mit ihren Trommeln für Krach unter dem Hallendach. Das Hinspiel hatten die Sinnstädter noch deutlich für sich entschieden, doch der TSV stellte zum Jahresbeginn die sportlichen Weichen komplett neu mit der Verpflichtung des ehemaligen Bundesligaprofis Otto Fetser und des früheren Bayernligaspielers Henrik Nass von der TG Heidingsfeld. Den Wechsel von Otto Fetser in den "Heubergdome" hatten die Sinnstädter aus der Ferne mit großem Interesse verfolgt, denn der einstige Außenspieler des TV Großwallstadt war im Jahr 2015, und zwar im Trikot der TG Heidingsfeld, maßgeblich daran beteiligt gewesen, dass dem FC Bad Brückenau der lange Jahre heiß ersehnte Aufstieg in die Bezirksoberliga verwehrt blieb. Zumindest in der Anfangsphase waren die Partensteiner das dominierende Team. Im zweiten Durchgang holten die Gastgeber mit großem kämpferischen Einsatz wieder auf, aber keine Mannschaft setzte sich entscheidend ab, sodass der letzte Freiwurf der Partie durch die Partensteiner in der 60. Minute die einzige echte Chance auf eine Entscheidung blieb. Der sonst so treffsichere Luc Völker kam beim Stande von 25:25 nicht an der Bad Brückenauer Sechs-Mann-Mauer vorbei. Das Remis im Hexenkessel erschien letztlich leistungsgerecht und dürfte der engen Freundschaft der beiden traditionsreichen Vereine zuträglich gewesen sein.bit

Tore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (12/5), Nick Schumm (4), Simon Weiner (3), Fabian Peter (2), Max Puschner (2), Lukas Heil (1), Tom Schumm (1).

FC Bad Brückenau - HSV Bergtheim II 22:26 (12:12).

Dass die Sinnstädterinnen bis in die Schlussphase hinein gegen den Tabellenführer locker mithalten konnten, war einigermaßen überraschend. "Man muss aber fairerweise dazusagen, dass die Bergtheimerinnen ersatzgeschwächt angereist sind. Nichtsdestotrotz hat es meine Mannschaft über weite Strecken der Partie sehr gut gemacht", zeigte sich FC-Coach Michael Pragmann zufrieden. Erst in der finalen Viertelstunde zogen die Gäste ihren gefürchteten Konterhandball voll durch. Im ersten Durchgang hatten die Bad Brückenauerinnen tapfer und erfolgreich dagegen gehalten, so dass der HSV mit Keeperin Annina Tucher seine Geheimwaffe von der Bank bringen musste, um dem Spiel eine vollkommen neue Richtung zu geben. Die gebürtige Brückenauerin mit Bayernliga-Erfahrung fing einen Ball nach dem anderen scheinbar mühelos ab und leitete mit höchster Präzision die Tempogegenstöße der Bergtheimerinnen ein, die allerdings bisweilen in den Fängen von FC-Torhüterin Annalena Löser landeten. "Aufgeben ist keine Option. Es sind noch vier Punkte zu vergeben. Wenn wir die holen können, dann haben wir zumindest alles versucht, um den Klassenverbleib zu erreichen", gibt sich Michael Pragmann kämpferisch. bit

Tore für Bad Brückenau: Jennifer Frank (8/1), Anna Pragmann (5), Theresa Löser (2), Sabrina Beck (2), Melissa Kalmund (2), Lena Übelacker (2/2), Sophie Gundelach (1).

DJK Nüdlingen - TSV Bergrheinfeld 35:27 (16:14).

Zum Heimsieg gab es keine Alternative für die DJK Nüdlingen im Kampf um den Klassenerhalt in der Bezirksliga. Der gelang auch auf eindrucksvolle Art und Weise, dennoch war es kein perfekter Spieltag für die Jugendkraft. Gewonnen hatte nämlich auch der direkte Konkurrent vom TV Gerolzhofen um seinen reaktivierten Ex-Neustädter Sebastian Kneuer, der damit in der Tabelle weiter einen Punkt Vorsprung hat, während Nüdlingen jetzt punktgleich mit Bergrheinfeld ist. Der DJK bleibt nur noch das finale Spiel gegen den TVG, während die Gegner noch mehrere Begegnungen vor der Brust haben. In einem torreichen Spiel führten die Gastgeber zur Halbzeit knapp, um nach dem Seitenwechsel zum entscheidenden Zwischenspurt anzusetzen mit einem 10:4-Lauf zwischen der 39. und der 49. Minute. "Diesmal haben wir ordentlich kombiniert und endlich mal von allen Positionen gut getroffen. Und in der Abwehr haben wir davon profitiert, dass uns diesmal Christian Preissler zur Verfügung stand", analysierte DJK-Trainer Harry Rauch.js

Tore für Nüdlingen: Bastian Kiesel (12/4), Vincent Przybilla (5), Philip Güntner (5), Andreas Petsch (4), Christian Böhnlein (3), Julius Rauch (2), Christian Preissler (2), Kai Kunzmann (1), Jonathan Kaim (1/1).

SG Garitz/Nüdlingen - TSV Mellrichstadt 27:21 (11:11).

Noch zwei Siege, dann beendet die Spielgemeinschaft die Saison verlustpunktfrei. Ein Kunststück, das bereits in der Vorsaison gelang. Meister sind die Frauen um Trainer Heiko Schober bekanntlich bereits und damit Aufsteiger in die Bezirksoberliga. Gegen den TSV Mellrichstadt bewies die SG-Crew, dass man auch knifflige Fälle zu lösen vermag. Zur Pause hatten die Gäste um ihre elffache Torschützin Denise Zimmerer ein Remis gehalten, sogar mehrmals geführt und auch einen 7:10-Rückstand korrigiert. "Am Anfang haben wir uns schwer getan, weil die Mellrichstädter Torfrau exzellent gehalten hat und die TSV-Torjägerin ihre Bälle immer wieder im Winkel platzierte", berichtete SG-Pressesprecherin Elena Keßler. Wieder auf drei Tore zog die Spielgemeinschaft kurz nach der Pause davon (16:13), doch wieder gelang Mellrichstadt der Gleichstand. Mit dem 17:16 von Milena Schmitt drehte allerdings der Meister auf, der sich fortan keine Blöße mehr gab. "Wir hatten zwar nur zwei Auswechselspielerinnen, aber in der zweiten Halbzeit war das von uns eine richtig gute Teamleistung", so Keßler.js

Tore für die SG: Milena Schmitt (5/1), Katrin Busse (4), Marina Titt (4), Sarah Zintl (4), Nadja Heer (4), Elena Keßler (3), Pia Steinegger (3).

TV/DJK Hammelburg - SG Garitz/Nüdlingen II 24:11 (14:6).

Da die Erste Mannschaft zeitgleich spielte, konnte die SG-Reserve nur ein Rumpfteam beim Tabellenführer aufbieten. Entsprechend einseitig war die Partie, in der Gäste-Torfrau Francesca Grob ungeachtet der hohen Niederlage eine famose Leistung zwischen den Pfosten bot. Nach elf Minuten hatte die Spielgemeinschaft sogar mit 4:3 geführt, aber die Qualität der Saalestädterinnen kam in der Folge immer besser zur Geltung. Bereits zur Pause führte Hammelburg klar und verwaltete danach den Vorsprung souverän. Ein Spiel vor Saisonende ist der Titel in der Bezirksklasse also zum Greifen nah.js

Tore für Hammelburg: Lea Schlereth (5), Nicole Schröter (5), Laura Finke (5/1), Annika Keller (3), Katrin Simon (2), Helen Faust (2), Lena Doschko (1), Nicole Simon (1).

Tore für die SG: Theresa Przybilla (6/1), Ina Rothaug (2), Carina Geisel (1), Leonie Kaiser (1), Anna-Lena Höchemer (1).

FC Bad Brückenau II - HSV Bergtheim 38:31 (17:18).

Gegen die routinierten Gäste brachte eine deutliche Leistungssteigerung im zweiten Durchgang nach einer sehr ausgeglichenen ersten Halbzeit einen letztlich hochverdienten Heimerfolg. Während Altmeister Salvatore Fusci im Bad Brückenauer Kasten für den nötigen Rückhalt sorgte, trafen in der Offensive tatsächlich alle eingesetzten Spieler in des Gegners Maschen. So wurde das Heimspiel zum wahren Torspektakel. Und während sich Jan Markovics mit stolzen neun Treffern auszeichnen konnte, zog Zwillingsbruder Sven an der Seitenlinie die Fäden. Auch die "jungen Wilden" des FC zeigten sich allesamt sehr spielfreudig und mutig im Torabschluss. "Eine Angriffswelle nach der anderen brach über das Tor der Bergtheimer herein, der Vorsprung wuchs. Zudem verzweifelten die Bergtheimer nach und nach am bärenstarken Torhüter Salvatore, der ein ums andere Mal glänzte", berichtet Youngster Florian Sulzer.bit

Tore für FC Bad Brückenau II: Jan Markovics (9), Tom Leidel (6/1), Yannick Reim (6), Lukas Heil (5), Florian Sulzer (3/1), Niklas Gerlach (3), Moritz Schumm (3), Sven Schulze (2), Nick Übelacker (1).

FC Bad Brückenau II - TSV Waigolshausen 18:22 (10:11).

Rund 40 Minuten lang blieb das Match extrem ausgeglichen. Die Gäste überzeugten durch eine variable Spielweise in der Offensive und stellten Keeperin Larissa Schneider mit Torabschlüssen aus allen Lagen und von ganz unterschiedlichen Positionen am Kreis vor eine große Herausforderung. Beim Stand von 14:14 zog TSV-Trainer Peter Krause eine Auszeit. Danach kippte das Match urplötzlich völlig zugunsten der Handballerinnen aus dem Nachbarlandkreis Schweinfurt. Eine Serie von drei Toren binnen zwei Minuten sicherte den TSVlerinnen einen 17:14-Vorsprung, der letztlich zum Auswärtserfolg führte. Den Schlusspunkt in einer fairen Partie unter Leitung des Unparteiischen Dirk Stumpe setzte mit Katharina Probeck die überragende Spielerin der Partie per Siebenmeter. In der Offensive fehlte der Zweitvertretung diesmal allerdings ein wenig die Durchschlagskraft. bit

Tore für Bad Brückenau II: Katharina Probeck (9/1), Jana Gebhard (5/1), Inci Abbate (2), Katharina Schneider (1), Lara Fritz (1).