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Bollwerk des TSV Münnerstadt steht sicher


Autor: Peter Balthasar

Münnerstadt, Sonntag, 10. August 2014

Favorit Euerbach/Kützberg muss die Punkte teilen. SV Riedenberg feiert den ersten Sieg. FC Fuchsstadt setzt sich oben fest. FC 06 Bad Kissingen kann Aufsteiger Geesdorf nicht Paroli bieten. Der SV Garitz rutscht ans Tabellenende.
Stören gleich bei der Ballverwertung: Niklas Markart (hinten) vom TSV Münnerstadt attackiert Daniel Zänglein (SV Euerbach/Kützberg). Foto: Hopf


TSV Münnerstadt - SV Euerbach/Kützberg 0:0. Tore: Fehlanzeige.
Der haushohe Favorit ließ in seinem ersten Saisonspiel gleich Federn, weil die TSV-Deckung sich von ihrer besten Seite zeigte und auch die Mittelfeldspieler gut nach hinten arbeiteten. "Das war auch der Plan, den gegnerischen Spielfluss im Keim zu ersticken und brenzlige Situationen vor und im eigenen Sechzehner zu verhindern", erklärte nach dem Abpfiff TSV-Coach Adrian Gahn, der sich mit der Punkteteilung absolut zufrieden zeigte. Etwas enttäuschter war da schon Gahns Kollege auf der anderen Seite, Pero Skoric musste allerdings anerkennen, dass aufgrund des Spielverlaufes das Ergebnis "in Ordnung geht".
Die Gäste waren zwar mehrheitlich in Ballbesitz, doch in der gegnerischen Hälfte verpufften ihre Angriffsaktionen, was vor allem daran lag, dass Stefan Heinisch & Co über neunzig Minuten hinweg ohne

Tempowechsel agierten und so nur selten die Viererkette der Hausherren in Verlegenheit brachten. Auf die erste Torchance im insgesamt fairen Match mussten die 250 Zuschauer geschlagene zwanzig Minuten warten, ein zentral aufs Tor gezogener Schuss des Ex-FT-Torjägers Michael Mantel bereitete TSV-Keeper Johannes Wolf letztlich keine Probleme. Dieser musste sich nach einer halben Stunde gewaltig, aber auch schon zum letzten Mal im Spiel, strecken, nach einer Direktabnahme von Mantel brachte er das Spielgerät erst im Nachfassen unter Kontrolle. In der 35. Minute tauchten die Gastgeber, die in der Offensive mit langen Bällen operierten, aber nur selten die Angreifer Michael Knysak und Niklas Markart in Position brachten, das erste Mal gefährlich vor dem vom Ex-Abtswinder Irnes Husic gehüteten Kasten auf. Nach einem Querpass von Markart verzog Mittelfeldspieler Tobias Geis knapp. Das war es dann schon mit den Tormöglichkeiten vor dem Seitenwechsel, ansonsten rannten sich die Gäste immer wieder fest, ihr Angriffsführer Daniel May wusste sich gegen Christoph Krell und Johannes Kanz nicht in Szene zu setzen.

Schmitt und Nöthling zuverlässig

"Wenn wir weiter so spielen, könnte es mit dem erhofften Punktgewinn klappen", befand beim Pausenkaffee TSV-Vorstandsmitglied Gerd Zeitler, der auch im zweiten Durchgang keine Änderung des Spielverlaufes erkennen konnte. Die Skoric-Elf bereitete weiterhin zu behäbig ihre Angriffe vor, die Platzherren versuchten ihr Heil weiter in Kontern und durften sich auf die Zweikampfstärke der beiden "Sechser", Hans-Christian Schmitt und Stefan Nöthling, verlassen. Wolf und Husic blieben so für den Rest der Spielzeit unerwartet unbeschäftigt. Die erste sehenswerte und torgefährliche Angriffsaktion gab es in der 76. Minute, nach Flanke des eingewechselten Tobias Kröckel landete der Knysak-Flugkopfball genau in den Armen des Keepers. Vom Meisterschaftsanwärter kam in der Schlussphase so gut wie gar nichts, durchdachte Spielzüge, die in einem möglicherweise spielentscheidenden Abschluss hätten enden können, waren nicht zu notieren. Nach dem Abpfiff jubelten eher die Gahn-Mannen, die nach dem zweiten Spieltag weiter ungeschlagen sind und die ihren Platz im Tabellenvorderfeld auch am Freitag beim Derby in Riedenberg verteidigen wollen. Wie gut die Lauertaler in Schuss sind, wird sich beim nächsten Heimspiel in acht Tagen gegen die Geesdorfer zeigen, die im Vergleich zum SV zur Zeit wesentlich durchschlagskräftiger aufspielen.
Münnerstadt: Wolf - D. Mangold (90. Kraus), Krell, Kanz, Müller - Coprak (73. Kröckel), Schmitt, Nöthling, Geis - Mar kart (58. May), M. Knysak.

SV Mühlhausen/Schraudenbach - SV Riedenberg 1:3 (0:0). Tore: 1:0 Jens Rumpel (56., Handelfmeter), 1:1, 1:2, 1:3 Philipp Dorn (60., 74., 93.).
Die Riedenberger feierten den ersten Saisonsieg, den sie bei den heimstarken Gastgebern wohl selbst nicht erwartet hatten. "Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die im Prinzip aus drei Chancen drei Tore gemacht hat", berichtete TSV-Pressesprecher Reinhard Stark leicht verwundert. Der erste Durchgang verlief derart ereignislos, dass der Unparteiische Alexander Weiß mit seinem Halbzeitpfiff so manchen Zuschauer aus dem Nachmittagsschlaf gerissen haben könnte. Interessanter wurde es in Halbzeit zwei. Zehn Minuten nach Wiederanpfiff soll Thomas Schaab mit der Hand an den Ball gekommen sein, TSV-Goalgetter Jens Rumpel schoss abgezockt ein.

Hattrick nach Schema F

Die Platzherren setzten nach und liefen in Konter der Grün-Weißen. Der Hattrick von Philipp Dorn lief jeweils nach dem selben Schema ab. Nach einem abgefangenen TSV-Angriff wurde die Kugel weit in die gegnerische Hälfte geschlagen, wo sich der schlaksige Torschütze anspielbereit - und vor allem treffsicher präsentierte. Nach dem Rückstand rannten die Einheimischen mit Macht an, verzeichneten einen Pfostenschuss und einen Hochkaräter von Sebastian Rumpel, den Keeper Florian Dorn entschärfte, um mit der letzten Aktion den dritten Gegentreffer zu kassieren. "Das Spiel hat allerdings gezeigt, dass beide Teams wohl um den Klassenerhalt kämpfen werden", denkt Stark. sbp
Riedenberg: Fl. Dorn - Schultheiss, Vorndran, Schaab, Seuring - Krapf (83. Ch. Hergenröder), Carton, Galloway, S. Hergenröder (90. Henkel) - Rüttiger (56. Ch. Dorn), Ph. Dorn.

FC 06 Bad Kissingen - FC Geesdorf 0:5 (0:2). Tore: 0:1 Uli Konrad (21.), 0:2, 0:3, 0:4 Mohamed Remaithi (22., 59./Foulelfmeter, 70.), 0:5 Philipp Weissenseel (78.).
Die 06-er können sich trotz der hohen Heimniederlage mit der Tatsache trösten, dass gegen den Aufsteiger noch viele andere Konkurrenten in dieser Saison schlecht aussehen werden. Das erkannte auch der heimische Coach Rüdiger Klug leicht zähneknirschend an. "Geesdorf war wesentlich agiler, hat unsere Pässe durch starkes Zweikampfverhalten unterbunden und sich immer clever in Überzahlsituationen gespielt".
Zu Beginn sah es gar nicht so schlecht für die Platzherren aus, "weil da unsere Deckung noch geschlafen hat und wir durchaus in Rückstand hätten geraten können", so der Geesdorfer Spielertrainer Hassan Alremeithi, der auf den Lattentreffer von Mario Wirth (7.) und den Schrägschuss von Marcel Klug, den Keeper Louis Offner per Fußabwehr parierte (11.), anspielte. Den ersten Treffer erzielte allerdings der Aufsteiger. Uli Konrad netzte nach einer Dreier-Kombination an Rottenberger-Ersatz Jörg Schaffelhofer vorbei ein, der eine Minute später schon wieder machtlos war beim Schuss von Mohamed Remaithi, der kurz vor dem Seitenwechsel nach Pass von Stefan Weiglein freistehend das 0:3 verpasste. Dieses fiel nach einer Stunde: Bei einem Vorstoß von der Mittellinie aus wurde Remaithi im Sechzehner in die Zange genommen, den Strafstoß setzte er gekonnt und unhaltbar flach ins Toreck. Das Aufbäumen der Platzherren, die früh Waldemar Bayer verletzungsbedingt verloren ("bin ohne gegnerische Einwirkung umgeknickt"), blieb Stückwerk, der ballführende Spieler sah sich immer sofort von zwei Gegenspielern umringt. Die Kombinationsmaschinerie der Steigerwälder lief dagegen flott. "Deren Umschaltspiel ist wirklich klasse", so Rüdiger Klug. Auf Pass von Konrad musste Remaithi nur noch einschieben, beim 0:5 profitierte Philipp Weissenseel von der Vorarbeit von Stefan Weiglein. Die 100 Zuschauer hatten in einer fairen Auseinandersetzung einen hochverdienten Gästesieg gesehen. sbp
Bad Kissingen: Schaffelhofer - Wirth, Hamzic, Limpert, Ament (60. Wehner) - Bayer (18. Günther), Laus, Heilmann, Klug - Karch (75. L. Werner), Gergely.

DJK Oberschwarzach - FC Fuchsstadt 1:5 (1:2). Tore: 0:1 Tobias Bold (12.), 1:1 Sebastian Reinstein (40.), 1:2 Dustin Höppner (44.), 1:3 Simon Bolz (52.), 1:4 Patrick Stöth (73., Foulelfmeter), 1:5 Fabian Tretter (86.). Gelb-rot: Lukas Mend (90., Oberschwarzach).
Bei den Gastgebern, die als Geheimfavorit in die Saison gestartet waren, ist bereits nach dem zweiten Spieltag der Katzenjammer groß, was bei den "Füchsen" nach dem zweiten Saisonsieg nun ganz und gar nicht der Fall ist. "Wir haben bis auf die letzten zehn Minuten vor der Pause die Partie beherrscht, unser Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn wir nicht noch einige Hochkaräter vergeigt hätten", berichtete FC-Informant Willibald Kippes.
Den Torreigen eröffnete Tobias Bold, der nach Pass von Johannes Feser die Kugel trocken unter die Latte setzte. Die Platzherren, bei denen der Ex-05-er Timo Pitter im Mittelfeld die Akzente setzte und sich nach dem Spiel in einen längeren USA-Aufenthalt verabschiedete, konnten mit ihren langen Bällen die Fuchsstädter Deckung nur selten beunruhigen. Dem etwas überraschendem Ausgleichstreffer ging ein Freistoß voraus, bei dem die FC-Verteidiger unsortiert agierten und den am langen Pfosten einlaufenden Torschützen Sebastian Reinstein ungestört gewähren ließen. Zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt brachte Dustin Höppner seine Farben neuerlich in Führung, nach einem Luftduell zwischen dem DJK-Keeper und "Jogo" Feser schob er den Ball unbedrängt über die Torlinie.
Die Aufsteiger kamen zwar wild entschlossen aus der Kabine, der dritte Gegentreffer, Simon Bolz profitierte von einer punktgenauen flachen Hereingabe, drückte ihnen aber schwer aufs Gemüt. Die Gäste ließen in der Folgezeit Ball und Gegner laufen und erhöhten nach Foul an Bolz durch den eingewechselten Patrick Stöth. Der ebenfalls eingewechselte Neuzugang Fabian Tretter sorgte in einer nun einseitigen Auseinandersetzung für den Schlusspunkt, als er per Abstauber erfolgreich war. Die Schützlinge von Dirk Züchner scheinen für das Landkreisderby am Feiertag gegen die 06-er aus Bad Kissingen gut gerüstet. sbp
Fuchsstadt: Fella - Baldauf, Thurn, Plehn, Heinlein - Bold (65. P. Stöth), T. Stöth (75. Ch. Mützel), Wolf, Höppner (65. Tretter) - Bolz, Feser.

TSV/DJK Wiesentheid - SV Garitz 3:0 (0:0). Tore: 1:0 Christian Enzbrenner (55., Foulelfmeter), 2:0 Daniel Holzmann (61.), 3:0 Max Seuferling (65.).
Zehn schwache Minuten kosteten die Gäste den möglichen Punktgewinn, "denn insgesamt war die Partie weitgehend ausgeglichen", meinte SV-Pressesprecher Johannes Werner. Gerade in der ersten Halbzeit hatten die Grün-Weißen Chancen zum Führungstreffer, doch das Pech der Landesligasaison scheint auch in der Bezirksliga noch an den Stiefeln zu kleben. So raufte sich nicht nur der Garitzer Angriffsführer Tobias Ehrenberg nach zwanzig Minuten die Haare, den Ball hatte er nach seinem Scharfschuss schon im Netz zappeln sehen. Doch er hatte die Rechnung ohne den gegnerischen Torwart gemacht, Eduard Wellmann drehte die Kugel mit den Fingerspitzen um den Pfosten. Mit dem Pausenpfiff hatte Ehrenberg nochmals das 0:1 auf dem Kopf, doch das Spielgerät schrammte über die Latte.
Die bis dahin betulich aufspielenden Steigerwälder erhöhten mit dem Wiederanpfiff das Tempo, nach Foul von Keeper Philipp Werner an Jimmy Frazier ließ sich Christian Enzbrenner die Großchance nicht entgehen. Der Rückstand sorgte für Nervenflattern bei den Schützlingen von Detlef Schäfer, die nach einer weiteren Standardsituation den zweiten Gegentreffer hinnehmen mussten. Nach einer Ecke konzentrierte man sich zu sehr auf die kopfballstarken Marcel Hartmann und Enzbrenner, es bedankte sich der ebenfalls aufgerückte Innenverteidiger Daniel Holzmann. Schäfer reagierte sofort mit der Einwechslung von Bastian Schober und des wiedergenesenen Sandro Cazzella, doch ehe diese nur einen Akzent setzen konnten, lag der Ball schon wieder im Garitzer Tor. Bei einem Konter sah die Gäste-Deckung nicht gut aus, der Wiesentheider Neuzugang Max Seuferling ließ Philipp Werner keine Abwehrmöglichkeit. Die Partie war gelaufen. Aus Sicht der Schäfer-Elf, die nun tor- und punktlos Träger der "Roten Laterne" ist, bleibt zu hoffen, dass sich ein baldiges Erfolgserlebnis einstellt, um aus der ungeliebten Gefahrenzone zu klettern. sbp
Garitz: Werner - Rüth, Krieter, Schmitt, Baier (63. Schober) - Herold, M. Niebling, Schießer, Glöckler (63. Cazzella) - Flassig, Ehrenberg.