Benjamin Freund trainiert für den VfB Stuttgart
Autor: Jürgen Schmitt
Bad Kissingen, Donnerstag, 04. April 2013
Als Trainer der Fußball-Schule des VfB Stuttgart kehrt Benjamin Freund in den Kissinger Sportpark zurück. Für einen Bundesligisten zu arbeiten, könnte sich der Student gut vorstellen.
Was für ein bizarres Comeback. Ein paar Jahre ist es nun schon her, dass Benjamin Freund für den FC 06 Bad Kissingen spielte. Jetzt ist der Oberwerrner urplötzlich wieder im Sportpark aufgetaucht - als Angestellter eines Bundesliga-Vereins. "Ich habe beim VfB Stuttgart ein halbjähriges Praktikum in der Fußballschule machen dürfen und die Gelegenheit bekommen, als Werkstudent weiterzuarbeiten", erklärt der 23-Jährige, der in Bayreuth im fünften Semester Sport-Ökonomie studiert.
Seit Montag ist der Landesliga-Spieler der Freien Turner Schweinfurt gemeinsam mit Manuel Bierig verantwortlich für 27 Kinder, die sich über den FC 06 Bad Kissingen angemeldet haben. Und dort nicht nur das Einmaleins des Fußballs beigebracht bekommen. "Die Säulen unserer Fußballschule sind Respekt, Disziplin, Teamfähigkeit und soziales Verhalten", sagt Bierig.
Rauhes Klima ist der Diplom-Betriebswirt, der nach seinem Studium als Jugendbetreuer und Skilehrer in Österreich gearbeitet hat, also gewohnt. Und somit gewappnet für die Woche in Bad Kissingen, wo Temperaturen knapp über den Gefrierpunkt und ein eisiger Wind der Trainingsgruppe zusetzen. Der Fundus an kreativen Übungen ist riesig. Das Konzept wurde vor einigen Jahren ausgearbeitet von Ex-Profi Günther Schäfer, dem sportlichen Leiter der Fußballschule. "Ich hatte mir über mehrere Fußballschulen Informationen eingeholt und mich direkt vor Ort von der Qualität überzeugt, zumal der VfB Stuttgart die erfolgreichste Jugendarbeit in Deutschland hat", so René Schäfer, Jugendleiter im FC 06. Und: "Es freut mich sehr, dass auch Kinder von anderen Vereinen dieses Angebot angenommen haben." Anfang September gibt es wieder ein Fußball-Camp, dann mit den "Rabauken" des FC St. Pauli.
Heute endet die Fußball-Schule mit dem Eltern-Kinder-Spiel und dem Herausschießen des Elfer-Königs. "Es ist schön, auf diesen Weg alte Kollegen wiederzusehen", sagt Teilzeit-Schwabe Benjamin Freund, dessen Vater Thomas vergangene Saison noch den FC 06 trainiert hatte. Der Fußball bestimmt das Familienleben. Und möglicherweise auch die Zukunft des Studenten. "Irgendwann einmal bei einem Bundesliga-Verein zu arbeiten, wäre ein Traum. Einen Zeh habe ich ja jetzt bereits in der Tür."