Bad Kissinger Kampfsport Open war top und Flop
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Dienstag, 26. März 2013
Das dritte Bad Kissinger Kampfsport Open war für Yves Engel ein Experiment. Sein Fazit fällt gemischt aus. Für 2014 plant er Änderungen.
Die Liste ist lang: Kickboxen, Mixed Martial Arts (MMA), Karate, Taekwondo, Sambo und noch mehr. Fans traditioneller wie auch moderner Kampfsportarten kamen bei den 3. Bad Kissinger Kampfsport Open in der Bayernhalle auf ihre Kosten. "In Unterfranken gibt es keine Kampfsportveranstaltung in dieser Größenordnung", sagt Organisator Yves Engel.
500 nationale und internationale Teilnehmer (unter anderem aus Österreich, Liechtenstein und Kroatien) waren für das Turnier nach Bad Kissingen gereist. 850 Starts wurden in zwölf Kategorien gezählt. "Mit so vielen Startern hatten wir gerechnet", ist der Leiter zweier Bad Kissinger Taekwondo- und Allkampfschulen zufrieden.
Im Vergleich zu den ersten Auflagen ist das eine enorme Entwicklung. "Zuvor war es als ein großes Landkreis-Turnier gedacht. Da hatten wir kein größeres Publikum angesprochen", erklärt Engel. In diesem Jahr hat er neben der Stadtmeisterschaft ein Newcomer-Turnier und ein offizielles Qualifikationsturnier der WKF (World Kickboxing Federation) für die Europameisterschaft 2013 ausgeschrieben. Desiree Pahl, Yvonne und Yuli-Lee Engel (alle SV Garitz) haben sich für die Taekwondo-EM qualifiziert.
"Dadurch, dass ich einen Profi engagiert hatte, hat der zeitliche Ablauf gut funktioniert." Das sei bei Turnieren in dieser Größenordnung nicht selbstverständlich. Insgesamt zeigt sich Yves Engel mit dem Verlauf der Veranstaltung zufrieden, auch wenn er gesteht, von der Masse "überrollt" worden zu sein.
Deshalb will er die Bad Kissinger Kampfsport Open im nächsten Jahr anders organisieren. Die Belastung als Trainer, Organisator und Juror war zu hoch. "Es war einfach zu stressig. Ich konnte gar nicht mehr auf das eingehen, auf das ich eingehen wollte", meint er rückblickend. Zudem waren Sportler mit mehreren Starts durch den engen Zeitplan benachteiligt. Während sie auf einem Feld kämpften, wurden sie schon zur nächsten Disziplin aufgerufen und mussten sich abhetzen.
2014 will Engel die Veranstaltung splitten: An einem Tag die traditionellen Disziplinen und an einem anderen Tag die Kickbox- und MMA-Kämpfe. Außerdem wird in Zukunft auf die abendliche Gala mit Profikämpfen verzichtet. "Die Kosten für die Gala waren zu hoch und es waren zu wenig Zuschauer gekommen." Im Gegensatz zu den Wettkämpfen hat sich die Abendveranstaltung finanziell nicht gerechnet. "Probleme gehören aber beim ersten Mal dazu."