Außer Ramsthal hat keiner Lust auf Gruppentraining
Autor: Peter Balthasar
LKR Bad Kissingen, Freitag, 15. Mai 2020
Die Fußballer dürfen wieder trainieren - wenn sie denn wollen. Doch davon sehen die meisten Vereine im Landkreis, mit einer Ausnahme, zunächst ab.
Anfang der Woche wurden die restriktiven Maßnahmen, die coronabedingt eine sportliche Betätigung auf den Fußballplätzen verboten, gelockert. Die Klubs im Landkreis dürfen in Gruppen kicken. Doch das bedeutet für viele Klubs einen verstärkten organisatorischen Aufwand. Und außerdem ist nicht absehbar, wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird. Nach derzeitiger Lage frühestens am 1. September.
Deswegen wird beim Landesligisten FC Fuchsstadt noch nicht gekickt. "Ich halte das derzeit für sinnlos", so Coach Martin Halbig. Er glaubt, dass es für seine Schützlinge wenig motivierend ist, sich 90 Minuten lang in Fünfer-Gruppen den Ball zuzuschieben - "den man dann weder köpfen noch in die Hand nehmen darf".
Würde dies unabsichtlich passieren, müsste der Ball sofort desinfiziert werden. Das gilt auch für alle anderen Trainingsgeräte. Dies müsste dann ein Corona-Beauftragter, den der Verein vor dem Trainingsauftakt bestellen müsste, überwachen.
Duschen im Sportheim ist auch nicht erlaubt. Am Kohlenberg gilt die Devise: "erst einmal die nächsten Wochen abwarten. Vor Anfang Juli wird es kein übliches Training geben; wir haben dann bis zum Saisonstart noch genügend Zeit für eine ordentliche Vorbereitung."
Keine vier Monate Vorbereitung
Dieses Zeitfenster hat auch Victor Kleinhenz, Noch-Coach des Bezirksligisten FC Thulba, im Auge. "Vier Monate Vorbereitung halte ich für demotivierend; die Sicherheitsvorkehrungen sind zudem extrem. Aktuell und noch bis Ende Juni halten sich die Spieler individuell fit. Das heißt, sie joggen." Erst danach wird Kleinhenz zu seinem neuen Verein TSV Aubstadt wechseln; Oliver Mützel übernimmt.
Der Rannunger Trainer Klaus Seufert beendet auch erst die Runde beim TSV und wechselt dann zur SG Stadtlauringen/Ballingshausen. Er verzichtet derzeit ebenfalls auf ein Mannschaftstraining. "Abteilungsleiter Michael Hobelsberger, der Mannschaftsrat und ich haben in einer Videokonferenz beschlossen, dass das eingeschränkte Training fußballtechnisch nichts bringt. Die Sicherheitsbestimmungen sind zu hoch und ein Training ohne Wettkampfvoraussetzungen, also mit Zweikämpfen, wenig ergiebig."
Die Rannunger Spieler halten sich individuell fit. "Ich plane den Trainingsauftakt circa sechs Wochen vor der offiziellen Fortsetzung der Runde", so Klaus Seufert.